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San & Bran 03

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Beitrag  Carina Di Okt 01, 2013 2:57 pm

The caterpillar Rescue Team

Etwas bedröppelt stand San am Rande der Klippe und sah zu dem aufgelaufenen Luftschiff. Der Kapitän fluchte und zeterte als gäbe es kein Morgen, raufte sich den Bart und scheuchte seine Mannschaft hin und her um zu retten was zu retten war. Eigentlich sah das Schiff gar nicht so schlimm aus und sie waren bis auf ein paar Mitglieder die kleinere Schrammen davongetragen hatten, unbeschadet „gelandet“.

Eigentlich hatten sie direkt den Crookborger Hafen ansteuern wollen. Angesichts der tobenden Stürme die sich am Himmel entluden war das Schiff aber außer Kontrolle geraten und ein paar Meilen vor der Stadt aufgelaufen. Blitze in allen erdenklichen Farben zuckten über den Köpfen entlang und Wirbelstürme die sich immer wieder auf die Erde hinabsenkten rissen kleinere Bäume und Sträucher aus. Dunkles Grollen hallte über die Insel und es war San als wäre die Luft selbst geladen. Magisch geladen. Ein Flimmern lag vor den Dingen in der Ferne, das Bild war verzerrt wie an einem zu heißen Sommertag. Man musste keine Ahnung von Magie haben, oder das übliche Landschaftsbild von Crookbog kennen um zu merken dass hier irgendwas im Argen lag.

Flickenteppich war im Gegensatz zu den meisten anderen Pferden nicht davongeprescht, aber auch er wackelte unruhig mit den Ohren und folgte gar nicht wie sonst seiner stoischen Natur durch die er immer an Ort und Stelle sofort zu fressen begann. Er beschnupperte nur skeptisch den Boden, als würden die wenigen Kräuter und Gräser an den Hängen jederzeit zuschnappen können. Mit sorgenvoller Miene tätschelte sie den Hals des bunten Pferdes und wandte sich an Bran, neben dem ebenfalls eines der wenigen nicht durchgegangenen Tiere stand. Ob er es wohl mit Magie beruhigt hatte, oder ob er einfach ein kaltblütiges Streitross erwischt hatte, konnte San nicht mit Sicherheit sagen. Auf jeden Fall war der Rappen groß und durchtrainiert. Wie geschaffen um einen Mann in schwerer Panzerung zu tragen.

Erst zaghaft versuchte San den Kapitän auf sich aufmerksam zu machen. Letztendlich mit Rufen und Winken. Ein entnervter Blick und sein Wedeln der Hand sprachen mehr als deutlich: Geht schon, ich muss mich um mein Schiff kümmern. »Danke!«

Dann wandte sich die Ritterin an Bran. Den sie eigentlich hätte festsetzen müssen. In Ketten vor den König schleifen. An die Akademie ausliefern. Irgendwas. Tja. Aber auch nur eigentlich. Zu groß war die Dankbarkeit darüber, dass er an Board des Luftschiffes versucht hatte ihr die Kontrolle der magischen Fähigkeiten beizubringen. Was mehr schlecht als recht gelungen war. Das Bündeln der Magie wollte ihr nicht recht gelingen. Immer wieder brachen die Energien hervor wie sie wollten. Nur nicht so wie sie wollte. Der größte Erfolg war eine angezündete Kerze. Nun zumindest die Illusion einer angezündeten Kerze. Eine wirkliche Flamme mit wirklicher Wärme wollte ihr einfach nicht gelingen. In Gedanken schalt sie sich selbst. Sowas sollte sie gar nicht können wollen. Es wäre besser sie würde sich darauf beschränken, die Magie einfach nur in einen kleinen Schrank ihres Inneren zu sperren und niemals heraus zu lassen. Das wäre ihrem Leben in Diensten des Königs nur von Vorteil. Dennoch – die Verlockung dieses Potenzial doch zu der ein oder anderen Spielerei zu nutzen war einfach zu groß.

»Wollen wir?«, fragte sie dann schon wesentlich entschlossener mit Blick auf ihren dunkelhaarigen Begleiter, der von dem Szenario genauso wenig angetan schien wie sie selbst. Einen Plan hatte sie – oho wer hätte es gedacht – natürlich nicht. Sollte der Rabe nichts anderes vorschlagen, sie würde sich in den Sattel schwingen und direkt auf die Stadt zureiten. Sehen was passieren würde. Und ganz getreu ihrem Wesen in die nächstbeste Situation eingreifen die sich ihr bieten würde. Ungeachtet möglicher Gefahren. San würde sofort jede verdammte Raupe retten. Das planen und absichern ihrer Aktion konnte sie getrost Bran überlassen. Lord Rabe war hier schließlich der helle Kopf.

Carina

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Beitrag  Carina Di Okt 01, 2013 2:57 pm

BRAN

enter tragedy


Fliegen war, unter normalen Umständen, etwas unendlich befreiendes. Bran liebt es den Wind zu spüren, wie er unnachgiebig an einem riss, den Flug beeinflusste und welche Kapriolen man drehen konnte, wenn der Wind sich anbot. Fliegen bedeutete Freiheit. Auf dem Schiff hatte er sich keinen einzigen Tag frei gefühlt, sondern seltsam eingeengt und keinesfalls sonderlich froh mit der Situation.
Doch auch der Rabe konnte sich fügen. So hatte er die Zeit genutzt sich zu genesen und – was wichtiger war – San irgendwie beizubringen, wie sie ihre Gabe beherrschen konnte. Es waren viele langsam vergehende Stunden gewesen, in denen Bran gleichermaßen begeistert war wie es war zu unterrichten, aber auch genauso den Drang verspürt hatte Akinas gegen die Wand zu schlagen wenn sie nicht sofort verstand was er wolle. Nicht dass er seine Ungeduld nach außen hin gezeigt hätte, aber hier und da hatte seine Erscheinung als Rabe wohl verdeutlicht, dass er gerade keinen Lust darauf hatte Lehrer zu spielen. Am Ende ihrer Reise jedoch hatte er schließlich eingesehen, dass sie eben nicht wie er mit Magie aufgewachsen war. Eigentlich war sie sogar weiter gekommen als er vermutet hatte, mehr konnte er nicht für sie tun. Vorerst nicht.

Bran hatte an der Rehling gestanden als sie durch die Stürme Crookbog angesteuert hatten. Der Himmel war verdunkelt, ungewöhnlich viele Stürme schienen selbst für die Pirateninsel hier zu toben und immer mehr verdüsterte sich auch Brans Miene, dessen Hände sich an die Rehling geklammert hatten. Ab und zu sah er hinter sich die Matrosen an, beobachtete ihr verzweifeltes Treiben, spürte die Angst die über dem Schiff hing und auch von der Insel zu ihnen hin drang. Immer mehr kam ihm der Gedanke, dass es keine gute Idee gewesen war herzukommen und er ballte schließlich die Hand zur Faust, als er seine Fehlentscheidung für sich eingestehen musste. Was immer dort geschah, es war mächtige Magie, die ihm selbst jetzt schon entgegenschlug.

Nachdem sie an Land gegangen waren hatte Bran sich eines der Pferde herausgepickt, welches ihm charakterlich am besten gefiel. Eine stumme Unterredung der beiden folgte, in der sich Rabe und Pferd einigten, vor irgendwelchen dummen Entscheidungen zu kommunizieren statt in irgendeine Richtung loszurennen, weshalb der Rappe entsprechend ruhig neben Bran stand und abwartend in die Richtung der Piratenstadt sah. Doch die Ruhe war ebenso trügerisch wie jene, die von Bran ausging... denn auch er war angespannt, noch schweigsamer als zuvor, hatte er doch nichts gesagt seitdem er wieder festen Boden unter den Füßen gehabt hatte. Ein ungutes Gefühl hatte ihn beschlichen... aber er konnte es nicht fassen, nicht genau beschreiben und so hatte er schließlich aufgegeben und sich an Akinas gewandt.
„Nun, was bleibt uns übrig.“, murmelte Bran deutlich weniger entschlossen als seine Gefährtin, doch er schwang sich dennoch auf sein Streitross und kam sich seltsam deplatziert vor. Er war kein Krieger. Kein Kämpfer und vor allen Dingen aber kein Stratege. Und ob seine Magie mächtig genug war um mit jener mitzuhalten, die ihnen entgegenschlug wagte er ebenso zu bezweifeln... es war nicht seine Art, in eine verlorene Schlacht zu ziehen. Eine Schlacht, von der er wusste wie gefährlich sie war, dass sie verlieren und vielleicht sterben würden. „Ich glaube nicht, dass wir kampflos bis Crookbog kommen, sollten dort wirklich Elben für all das verantwortlich sein...“, seine Augen hefteten sich auf San, lagen ruhig auf ihrem Gesicht und fokussierten schließlich ihre Seelenspiegel, bevor er den Blick abwandte und gen Himmel sah. „Das ist keine Magie die ich kenne oder der ich gewappnet wäre...“, vielleicht sollten sie ein Stück reiten und dann weiter schleichen. Mit Glück würde niemand sie sehen. Oder aber San würde zurückbleiben müssen, denn ein kleines Tier kam schneller unbemerkt an Informationen als ein Mensch. „Aber lass uns erstmal in die Richtung dieses Sturmes reiten... was auch immer uns erwartet.“ Bran fasste die Zügel kürzer und trieb seinen Rappen an, hielt aber nochmal inne und starrte Akinas fast schon drohend an. Ihr weiches Herz würde sie vielleicht noch eher in Gefahr bringen als alle anderen Dummheiten, die er in seinem Leben schon begangen hatte. „Keine dummen Aktionen. Du tust was ich dir sage. Hier geht es um Magie und nicht darum in eine Schlacht zu ziehen mit einem Heer aus Kriegern. Ich weiß wie man sich ungesehen bewegt, raube mir dort nicht meine Stärke indem du die Heldin spielst.“

Carina

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Beitrag  Carina Di Okt 01, 2013 2:57 pm

SAN

Auch San stieg auf das Pferd und befestigte das Schwert, das beim reiten nur hinderlich sein würde an der Seite des Sattels. Das war wirklich merkwürdige Magie. Irgendwas war anders - da hatte der Rabe recht. Zwar fand die Blonde keine Beschreibung dafür, aber sie fühlte sich nicht menschlich an. Nun ja. In wie weit menschlich Magie natürlich sein konnte. »Ein guter... Plan«, meinte sie etwas abwesend mit Blick auf das Zentrum der Entladungen - dort wo die Stadt sein sollte. »Mhm. Keine Dummheiten, Lord Kommandant Rabe. Ich werde nur die Alten, Schwachen, Frauen, Kinder, Hundewelpen und Katzenjungen vor den Elben verstecken. Die Raupen und Schmetterlinge sollen heute somit außer Acht bleiben...« Dass völlige Ausbleiben von Spott in ihrer Stimme, machte die ganze Aussage ein wenig fragwürdig. Gerade so als würde es San genau so meinen wie sie es gesagt hatte.

Als Ob Flickenteppich ihre Absicht gespürt hätte, setzte er sich in Bewegung und fiel in einen leichten Trab. Nicht mit einem Heer in den Kampf zu ziehen. Papperlapapp. Man brauchte keine Armee im Rücken zu wissen um das Richtige zu tun. »Außerdem beherrschen wir Magie. Du dieses Gruselzeug. Und ich mache... das was ich mit meinen Illusionen immer tue: Improvisieren wenns brennt.« San nickte entschlossen. Das würde schon gut gehen. Und dass die Elben dieses ganze Spektakel veranstalteten stand in ihren Augen außer Frage. Durch die Prägung der letzten Tage in den Elbenkriegen war für sie glasklar, dass die Spitzohren grundsätzlich nicht ganz sauber im Kopf waren. Und überhaupt.

Noch völlig in Erinnerungen an die geschmeidigen Bewegungen dieses Volkes, die sich so schwer hatten fällen lassen, kamen die beiden ungleichen Gefährten an das Ende der Klippe von der aus sich ein steiler Weg hinunterschlängelte. Ein gutes Stück dahinter lag die Piratentstadt. Die Rauchsäulen von weitem erkennbar. Mehrfahr kleinere Brände und Ameisengroße Gestalten die in den Gassen hin und hereilten. Da der Wind in die andere Richtung wehte, waren weder der Rauchgeruch zu riechen noch etwaiger Kampflärm zu hören. Trotzdem - das Bild sprach für sich. Sie mussten sich beeilen!

Obwohl nicht der schnellste und auch nicht der Größte, so war Flickenteppich doch unheimlich trittsicher und bahnte sich bemerkenswert zügig den Steilen verschlungenen Pfad hinunter, hinter Bran her. Nebeneinander zu reiten war nicht wirklich möglich. Schon gar nicht bei den Ausmaßen des Rappen. Je näher sie kamen, desto deutlicher schienen sich zwei verschiedene Parteien heraus zu kristalisieren die sich einen haarsträubenden Häuserkampf lieferten. Hier und da sah man Gestalten flüchten. Zu Fuß, manche auf Pferden. Egal wie. Sie wurden eingeholt. Teils niedergestreckt. Teils ans andere Ende der Stadt geschliffen, wo sie im Wald verschwanden. Hatten sie gar einen eigenen Exekutierplatz? Aber warum erschlugen sie dann manche an Ort und Stelle und schleiften die anderen in den Wald? Das ergab keinen Sinn!

Als der Weg wieder breiter und flacher wurde, ritt San neben den Magier und wollte ihn nach seiner Meinung befragen - der jedoch schien so verschlossen und grüblerisch wie noch nie. Gerade wollte sie ihre Idee zu einem Exekutierplatz kund tun, als über einen nahen Hügel eine einzelne Gestalt gerannt kam, immer wieder strauchelte und das letzte Stück mit mehreren Überschlägen hinunterrollte. Wie durch ein Wunder, stand die Person augenscheinlich unversehrt wieder auf und stürzte weiter, als oben auf dem Hügel eine weitere Gestalt erschien. Im düsteren Licht wirkten die dunkle Rüstung und das schwarze Haare, sowie die kriegerische Haltung und das sonderbare Schwert mehr als beängstigend. Solche Waffen und Rüstungen hatte sie noch nie gesehen. Und selbst in ihren Albträumen war keiner der Elben je SO düster erschienen. Die leicht gepanzerte Person eilte dem schwer atmenden und kurz vor dem zusammenbruch stehenden Menschen hinterher und war ganz klar schneller.

»Hatt, hatt.« Der gefleckte verstand sein Kommando bockte aber. Anscheinend war er wesentlich klüger als seine Reiterin und weigerte sich nach vorne auf den Mann in der dunklen Rüstung zu zu preschen. Niemals wäre sie zu Fuß schnell genug bei dem Verfolger. In Ermangelung einer Alternative zückte sie ein kleines Messer aus einer der Satteltaschen und warf es auf den Mann dessen langes schwarzes Haar unter dem Helm hervorblitzte. Weit gefehlt schlug die Klinge Meter vor ihm ein und dennoch verfehlte sie ihre Wirkung nicht gänzlich.

Die Verfolgung abbrechend wandte er sich mit wütend zusammengekniffenen Augen um, um die Quelle der Unterbrechung zu suchen und fixierte die beiden Reiter. Die Augen sprühten vor Wut. San schluckte und die feinen Härchen an ihren Armen und im Nacken stellten sich auf. Mit dem war sicher nicht gut Kirschen essen. Eine unheimliche Aura umgab den völlig Fremd wirkenden. Beim Gedanken daran, dass ihre Heimat überfallen wurde - selbst wenn es nur die Piratenstadt war - wurden ihre Augen aber wieder hart und der Ton geradezu provozierend agressiv: »Hejah! Vollpfosten! Hier sind wir!«, rief San, zückte das Bastardschwert und schwenkte es über ihrem Kopf. So viel zum Thema vorsichtig und unauffällig. In Gedanken entschuldigte sie sich jetzt schon bei Bran.

Carina

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