Carey - Protego - Godric x April
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Carey - Protego - Godric x April
Godric Gryffin Branstone
Der froschgroße Stein hüpfte auf der Straße vor Godric entlang auf und ab, bis er schließlich nur noch rollte und dann wieder zum stehen kam, ehe er erneut vom Fuß des jungen Mannes vorangetreten wurde. Einen Moment lang wurden seine Lippen ein Stück spitzer und ein kurzer Pfiff entfuhr ihm. Keine Sekunde später hörte man das schnelle trampeln großer Pfoten und ein kleiner Bär von Hund kam auf Godric zugestürmt. In harmonischer Eintracht liefen nun also Herrchen und Haustier nebeneinander her in Richtung Haus. Godric blickte sich um: es war eine schöne Gegend. Nicht weit bis in die nächstgrößere Stadt: nur ein paar Busstationen oder knapp eine Stunde zu laufen. Idyllische weite Wiesenlandschaften. Grün, grün und noch mehr grün, wohin das Auge blickte.
Er schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Richtung Haus. Endlich hatte er ein paar Tage frei bekommen, was zu diesen Zeiten wirklich ein Wunder war. So konnte er endlich einmal wieder seine kleine Schwester Valentine sehen. Und diesmal wollte sie wieder Besuch mitbringen. Schon der Gedanke daran ließ ihn innerlich laut seufzen. „Am liebsten hätte ich dich auf den schleimigen Ravenclaw-Klugscheißer losgelassen, den sie letztes Jahr mitgebracht hat, Mori.“ Der Hund der aus dem ganzen Satz nur seinen eigenen Namen verstanden hatte, schaute herzerwärmend treudoof. Klug sein war eine Sache. Notorischer Besserwisser zu sein eine andere. Wenn sie noch mal so einen Lackaffen anschleppen würde, würde Godric wahrscheinlich durchdrehen. Ob sie beim Ministerium wohl etwas davon spitzkriegen würden, wenn ich den Imperius benutzte um ihn ein paar peinliche Dinge vollführen zu lassen?
Schließlich schob er die Tür auf, ließ den Hund im Garten zurück, und mit diesem auch die Gedanken an einen Imperius-Fluch. „Bin wieder daaahaaa…“, rief er durch das weiträumige etwas ältere aber dennoch moderner eingerichtete Landhaus. „… nein keiner da? Auch gut.“ Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Nur das monotone Quietschen des Schaukelstuhls war zu hören in dem sein Großvater hin und herwackelte. „Ich wusste doch jemand ist da“, sagte Godric, klopfte als er durchs Wohnzimmer schritt im Vorbeigehen seinem geistig verwirrten Großvater und Ex-Auror auf die Schulter und trat in Richtung Küche. „Valentine bekommt Besuch.“ Eigentlich wunderte es den jungen Ministeriumsangestellten, dass sie noch nicht da war. Er hatte sich extra Zeit gelassen mit dem Spaziergang mit Mori. Vielleicht hatte der Zug ja Verspätung. „Hast dus mitbekommen Opa? Besuch für Valentine.“ Unverständliches Gemurmel kam zurück. ‚Er wird mich schon verstanden haben.’ Und ohne zu wissen, was er nun mit der freien Zeit anfangen sollte, bis Valentine kam, ließ er sich in einen Wohnzimmersessel fallen und begann den Tagespropheten durchzublättern.
April Summers
April stand etwas hilflos ein Stück entfernt von dem Haus der Branstones und sah sich um. Überall war es grün. Wiesen über Wiesen. Die Ravenclaw glaubte in ihrem Leben noch nicht so viel unberührte Landfläche auf einmal gesehen zu haben. Sie selbst lebte mit ihrem Vater in einer Wohnung fast im Zentrum Londons, sie hatte also ein Stadtleben pur. Das hier war echt ein Unterschied, ein sehr Großer sogar. Trotzdem gefiel ihr diese Abwechselung. Kurz schloss April die Augen und atmete die frische Landluft ein, die leicht nach Gras roch und nicht nach den sonst so gewöhnlichen Abgasen. Es war ein heißer Sommertag und der Himmel war wolkenlos. April hatte nur ein weißes Leinenkleid und bequeme Schuhe an, ihren Koffer in der einen Hand. Zaubererumhänge waren an heißen Tagen einfach ziemlich ungeschickt.
Nach ein paar verstrichenen Sekunden öffnete sie ihre Augen wieder und blickte zu dem Haus, das nicht mehr sehr weit entfernt war. Nachdenklich musterte sie jedes Detail. Ja, genauso hatte es ihr Valentine beschrieben.
Kurz vor ihrer Abfahrt hatte die Ravenclaw einen Brief von ihrer Freundin erhalten, dass diese kurzfristig ein paar Tage immer tagsüber mit ihrer Mutter ins Ministerium muss. Diese wollte anscheinend, dass ihre Tochter sich endlich Mal für einen Beruf entscheiden würde und im Ministerium gab es schließlich eine große Auswahl. Leise seufzte April und fuhr sich durch ihre dunkelbraunen Haare. Zwar hatte Valentine geschrieben, dass ihr Bruder und ihre Großeltern zu Hause waren, aber trotzdem war sie im Moment nun ziemlich nervös. Sie kannte niemanden von Valentines Familienangehörigen und wusste nicht, wie sie sich ihnen gegenüber verhalten sollte. “Komm schon April..“, sprach die Ravenclaw sich leise Mut zu. Sonst bist du doch auch nicht so verdammt ängstlich!“
Mit zögerlichen Schritten ging April langsam auf das Haus zu und fing an den Garten zu durchqueren. Verstohlen sah sie sich noch mal um und lächelte leicht, als sie die verschiedenen Blumen entdeckte. Einfach nur wunderschön. Sie selbst konnte sich gut vorstellen eines Tages auch so ein Haus zu besitzen und ein ruhiges Leben ohne den stressigen Alltag zu führen. Ja, das wäre wirklich eine angenehme Zukunft.
Plötzlich hörte die Ravenclaw ein lautes Bellen hinter sich und erblickte einen großen Hund, der auf sie zugestürmt kaum und lautstark weiterbellte, was man sicher im ganzen Haus hören konnte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Überhaupt nicht.
Doch bevor sie irgendetwas machen konnte, war das Ungetüm von einem Tier schon vor ihr stehen geblieben und beschnüffelte sie leicht. Vorsichtig streckte April eine Hand nach dem Hund aus, der nur daran schnupperte und dann anfing mit dem Schwanz zu wedeln.
“Braver Hund“, sagte sie leise, stellte ihren Koffer zur Seite, kniete sich vor ihm auf den Boden hin und fing an ihn hinter den Ohren zu kraulen. “Ich hoffe mal, deine Herrchen sind auch so freundlich wie du“, sagte sie leicht abwesend und kraulte den Hund, der das sichtlich genoss, noch etwas weiter. Wenigstens hatte sie schon mal einen Freund hier gefunden.
Godric Gryffin Branstone
‚Es sind schon wieder Menschen verschwunden. Ich bin mir sicher es sind nicht alle erwähnt.’ Godric arbeitete absolut loyal für das Ministerium. Niemals würde er wichtige Informationen nach außen dringen lassen. Doch was ihm Sorge bereitete, und was er nicht wie manche anderen abtat, war die Fehlbarkeit des Zaubereiministeriums. Wer konnte garantieren, dass ihre Reihen nicht schon jetzt mit Maulwürfen bestückt waren? Godric vertraute den wenigsten und dem Tagespropheten glaubte er noch weniger. Schönrederei. Oder Panikmache. Das komplette Vertuschen von Fakten kannte er auch schon. Aber der junge Branstone durfte nichts sagen. Am Ende hielt man ihn noch für einen Ketzer und schmiss ihn aus seinem Beruf. Nein, dass wollte Godric um keinen Preis riskieren. Seine Arbeit war ihm heilig. Es war sein ein und alles. Sein Lebensziel und seine Erfüllung zugleich, auch wenn es oft so riskant und gefährlich war.
Godric fuhr nach oben, die Hand am Zauberstab. Hatte Valentine denn keinen Schlüssel? Und außerdem – Mori’s Freudenlaute, ein bekanntes Familienmitglied zu sehen waren eine Mischung aus kurzem Bellen und lautem Freudengewinsel. Der Hund hatte noch nie jemanden angegriffen, aber froh sein konnte man schon, wenn man einmal um seine verschiedenes Bellen kannte. Godric ging leise zur Tür und blickte durch den Spion hinaus ‚Eh, ah ja?’ Dort saß wirklich irgend ein junges Ding und spielte mit dem Hund. Also Postbotin war sie keine, aber Godric kannte sie auch sonst nicht. Vorsichtig ob dass denn nicht vielleicht eine Falle sei öffnete er die Tür die leise Quietschte. Als sich in der ersten Sekunde nichts tat schob er sie schließlich ganz auf. „Kann ich dir helfen?“ Er musterte sie kurz. Sie sah nicht so aus wie ein Schattenwandler – nun gut wer konnte das schon vom aussehen beurteilen. Das Mädchen hier war 16, vielleicht 17. Hätte Godric gewundert wenn Grindelwald jetzt seine eigene Pampersarmee aufstellte. Naja aber sagen konnte er ja nichts - für ihn als Auror traf das ja genauso zu: er war einer der Jüngsten und galt somit nicht nur unter Kollegen sondern auch bei den Schattenwandlern als unerfahrenes Küken.
Godric, mit den kurzen von der sommerlichen Sonne hell ausgeblichenen Haaren, stand dort im Türrahmen und machte eine Erscheinung die zwischen Freundlichkeit und Abstand hin- und herpendelte. Unauffällig musterte er die nähere Umgebung, kam dann aber zu dem Schluss, dass wirklich nichts ungewöhnlich war, denn Mori war auch völlig ruhig und ließ sich überglücklich von der Fremden streicheln – außer nun eben einem jungen Ding dass im Vorgarten stand. Die Hand die zwar nicht am Stab lag, aber griffbereit war, hatte sich gelockert und war in Godrics Hosentasche verschwunden. ‚Alles ist gut. Mach dich nicht immer so wahnsinnig. Woher sollten sie wissen wo wir wohnen?’ Die Vorsicht im Gesicht von Seiten Godrics war nun höflichem Interesse gewichen, was denn die fremde junge Frau bei Ihnen Zuhause wollte.
April Summers
Der Hund vor ihr wedelte fröhlich mit dem Schwanz und setzte sich nun auch vor die Ravenclaw und senkte leicht den Kopf. Er hatte die Augen genüsslich geschlossen, weshalb April unwillkürlich Lächeln musste. Er erinnerte sie einfach zu sehr an ihren eigenen Kater, der es auch liebte einfach nur stundenlang von ihr gestreichelt und verwöhnt zu werden. Schien so, als wäre ein kleines Stück von ihrem zu Hause auch hier, was sie etwas positiver über die ganze Sachen denken ließ. Vielleicht würden die Stunden ohne Valentine hier auch ganz gut werden. Wenn ihre Familie sie nicht mochte, konnte April wenigstens in den Garten und mit ihrem neuen Freund spielen.
Als der Hund aber sich plötzlich kurz anspannte und wieder aufstand, sah die Ravenclaw das Tier vor sich etwas verwirrt an. Was hatte er denn jetzt plötzlich?
Die männliche Stimme riss sie plötzlich aus ihren Gedanken und ließ sie leicht erschrecken. Ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust, als sie den Blick zur Tür wandte wo ein junger Mann stand und sie musterte. ’Wer ist das?’ April musterte ihr gegenüber mit dem gleichen Blick und stand langsam auf. Wenigstens schien ihr Puls sich wieder etwas zu normalisieren.
Der Hund trottete langsam zu dem jungen Mann und wedelte fröhlich mit dem Schwanz und langsam schien auch April wieder ihre Sprache gefunden zu haben.
Lächelnd ging sie ein paar Schritte auf die Tür zu, den Blick auf die Person vor sich gerichtet. “Ich bin April Summers, die Freundin von Valentine, die ein paar Tage bei euch zu Besuch kommen soll“, sagte sie schnell und suchte den Brief aus ihrer Tasche, den ihr Valentine vor ihrer Abreise per Eule geschickt hatte und in dem drin stand, dass sie mit ihrer Mutter wohl oder übel hauptsächlich im Ministerium sein würde.
Immer noch leicht lächelnd gab sie Godric den Brief und musterte den jungen Mann unauffällig, während er ihn las.
Er hatte kurze, ziemlich helle Haare und ein paar Augen, die kurz zuvor noch eine Mischung aus Freundlichkeit und Misstrauen ausstrahlten. Nachdenklich ging April das letzte Gespräch mit Valentine durch, in der sie ihre Familienmitglieder beschrieben hatte.
’Hätte ich bloß besser aufgepasst..!’ Die Ravenclaw seufzte innerlich und versuchte sich so gut es ging an diese für sie nun wichtigen Informationen zu erinnern.
Plötzlich fiel ihr dann etwas ein. Warum war sie da nicht schon früher drauf gekommen? “Bist du vielleicht Valentines Bruder?“, fragte April etwas zögerlich. Etwas Anderes schien auch nicht möglich. Der junge Mann schien ja erst Anfang zwanzig und war damit definitiv viel zu jung, um ihr Vater, geschweige denn ihr Großvater zu sein.
Godric Gryffin Branstone
Wedelnd kam der große schwarze Hund auf Godric zugetappst. „Nah du bist mir ja eine Hilfe, Mori. Das mit dem Wachhund üben wir aber noch mal.“ Das Tier mit den Kräften eines Bären und dem Blick eines geschlagenen Welpen, stellte neugierig die Ohren auf und wollte sich auf die Hinterpfoten stellen um Godric das Gesicht abzuschlecken, was dieser natürlich sofort bemerkte, nur am das Tier an der Schulter ein Stück von sich wegzudrücken, damit sein Gesicht keinen liebevoll gemeinten Waschgang bekam. „Naja, so in etwa.“ Dann wandte sich der Blick wieder nach oben auf das junge Mädchen, die langsamen Schrittes in Gesprächsweite näher kam. Kurz und klar kristallisierten sich die Worte in seinem Kopf zusammen ‚April Summers, Freundin von Valentine, Besuch.’ Irgendwie kam ihm das Ganze doch ein bisschen komisch vor.
Als Godric dann aber den Brief in die Hand gedrückt bekam und ihn auffaltete wurde ihm einiges klarer: Wer war schuld? Die großartige Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern natürlich. Ein leises aber ehrliches Lachen entfuhr dem jungen Mann: „Ja, tut mir Leid, dass ich dich nicht erkannt habe. Ich wusste nur nichts von der ganzen Aktion.“ Hätte er gewusst, das seine Schwester die nächsten Tage im Ministerium herumstrahlen würde, hätte er sich natürlich nicht verbissen daran gesetzt Urlaub zu bekommen, um sie Zuhause zu erwischen, sondern hätte sie neben dem ganzen fälligen Papierkram der anstand sehen können. ‚Seis drum.’ Schon reichte er der jungen Frau ihren Brief zurück.
„Nein, ich bin ihr Urgroßvater dritten Grades.“ Er verzog kopfschüttelnd ein wenig das Gesicht, wobei man ihm Ansah, dass es nur eine gespielte Entrüstung war. „Sehe ich wirklich sooo alt aus? Im Ministerium sagen sie ich habe ein Milchgesicht.“ Was im Vergleich zu den teilweise schon um einige Jahrzehnte älteren Kollegen wohl gar nicht so falsch war. „Wie auch immer… Godric – Valentines Bruder“ Mit diesen Worten streckte er ihr die Hand hin. „Komm doch rein. Wir haben Wasser. Butterbier. Wasser. Und noch mehr Butterbier. Achja, habe ich schon erwähnt? ...Wasser.“ Daran hätte Godric eigentlich denken können: etwas zu essen einkaufen. ‚Nein, gut dass ich nicht daran gedacht habe.’ Eigentlich kümmerte sich immer die Großmutter um den Haushalt und kam jeden Abend mit massig frischem Gemüse und Obst nach Hause. Wehe also jemand wagte es, ihre Aufgabe zu übernehmen und es wurde doppelt eingekauft.
Mit einer kurzen Handbewegung stupste er mithilfe des Daumes nach hinten zum Gang, der obwohl er schon sehr alt war, mit vielen Fenstern versehen und somit hell und freundlich wirkte. Dann drehte sich Godric im Türrahmen um und ging durch den Gang hinein in Richtung Küche. Im ersten Moment musste der alte, starr vor sich hinblickende Mann, den man im Wohnzimmer, direkt neben der offenen Küche sehen konnte, ein wenig verstörend wirken, aber man merkte das er genau dort seinen Platz hatte und dort hin zu gehören schien. Valentine sagte ab und zu mit einer liebevoll, scherzhaften Mischung, dass der älteste Branstone sozusagen schon zur Inneneinrichtung gehöre. Bei der brütenden Hitze musste ein Mensch doch geradezu am Verdursten sein, und der Weg vom Bahnhof bis zum Haus war nicht gerade kurz.
April Summers
Während Godric den Brief las beobachtete April schmunzelnd den Hund vor ihm, der freudig versuchte seinem Herrchen das Gesicht abzuschlecken. Früher hatte sie auch mal darüber nachgedacht sich einen Hund anzuschaffen, jedoch war das unmöglich gewesen. In Hogwarts hätte er nicht bleiben können und ihr Vater war die meiste Zeit sowieso im Ministerium, da wäre der Hund nur vernachlässigt worden. Schließlich hatte sich die Ravenclaw dann für ihren geliebten Kater entschieden.
Godrics Entschuldigung holte April wieder aus ihren Gedanken. “Macht doch nichts. Ich selbst wusste vor ein paar Stunden noch gar nicht, dass sich Valentines Pläne geändert haben“, sagte sie schnell und lächelte ihn freundlich an. Den Brief verstaute sie wieder so gut es ging in ihrer Tasche. Wenigstens hatte sich jetzt dieses Missverständnis geklärt.
Ein ehrliches Lachen entwich Aprils Lippen bei Godrics nächstem Kommentar. “Ihr Uhrgroßvater dritten Grades also? Dafür hast du dich allerdings sehr gut gehalten muss ich zugeben.“ Grinsend sah sie Godric an, auf dessen Gesicht eine gespielte Entrüstung zu sehen war. Die Ravenclaw hatte das Gefühl, dass das Eis zwischen ihnen nun etwas gebrochen war. Godric machte auf sie einen sehr sympatischen Eindruck und mittlerweile fand April es nicht mehr ganz so schlimm, dass Valentine tagsüber nicht hier sein würde. ’Ein Milchgesicht? Da hat er gar nichtmal so unrecht.’ Schmunzelnd reichte April ihm die Hand und schüttelte sie kurz. “Freut mich Godric.“ Wenigstens wusste sie nun endlich seinen Namen. Godric…? Ein ziemlich außergewöhnlicher Name. Bisher kannte sie keine andere Person, abgesehen vom Hausgründer Gryffindors, der diesen Namen trug.
April musste unwillkürlich ein weiteres Mal leise Lachen. “Hmm, bei der großen Auswahl kann ich mich gar nicht entscheiden. Aber ich glaube ich entscheide mich erstmal nur für Wasser“, sagte sie und tat gespielt so, als würde sie ziemlich schwer nachdenken.
Etwas zögerlich folgte April Godric nun ins Innere des Hauses und eine gewisse Nervosität breitete sich wieder in ihr aus. Die anderen Familienmitglieder kannten sie noch nicht. Hoffentlich würde sie einen guten Eindruck auf diese machen.
Als die Ravenclaw am Wohnzimmer vorbeikam erhaschte sie einen kurzen Blick auf einen alten Mann, der starr vor sich hinblickte und sie anscheinend nicht bemerkte. Das musste Valentines Großvater sein. Sie redete nicht gerne von ihm oder ging genau auf ihn ein, jedoch hatte April ein kleines Bisschen über ihn und seine Vergangenheit gelernt. Wahrscheinlich war es am Besten, wenn sie Godric nicht auf ihn ansprechen würde.
In der Küche angelangt sah sich April lächelnd um. “Euer Haus ist wirklich wunderschön. Ich würde auch gerne in so einer ruhigen Umgebung leben“, meinte sie nachdenklich und hatte bei dem Gedanken ein kleines Lächeln auf den Lippen. “Was machst du eigentlich jetzt? Auf Hogwarts bist du ja nicht mehr“, stellte sie grinsend fest und sah Godric aufmerksam an.
Godric Gryffin Branstone
Godric war bei ihrer Antwort, auf seinen Verwandheitsgrad um einiges erleichtert: Erstens war sie keiner von diesen schrecklich spießigen Menschen, die nicht die geringste Art von Humor besaßen. Außerdem: Glücklicher konnte sich Godric gar nicht schätzen, denn er hatte ja bereits mit dem schlimmsten gerechnet – das Mr. Schleimlocke diesen Sommer wieder zu Besuch kam. Sofort kam ihm wieder der Gedanke, dass er das Haus ja wenigstens noch ein bisschen hätte aufräumen können. Eigentlich liebte er Aufräumen, nur neigte er auch dazu, ein bisschen Unordnung zu schaffen. Und eigentlich wunderte es ihn, dass sie gar nicht weiter nach seinem Namen gefragt hatte, so wie es die meisten Leute taten, oder auch den ein oder anderen bissigen Kommentar dazu fielen ließen. Andererseits war er froh darum. Haarspaltereien waren meistens sowieso nicht sein Fall.
Lachend über ihr schwer nachdenkliches Gesicht bei der Wahl des Getränks, nahm er eine Flasche unter der Theke heraus und suchte ein einigermaßen großes Glas und befüllte es. „Danke, na ja gebaut habe ich es nicht. Der alte Herr dort drüben um genau zu sein.“ Er nickte in Richtung, des immer noch leise vor sich hin schaukelnden Großvaters. Das war eigentlich auch der Punkt, der Godric an die Frage erinnerte, was er denn nun machte. „Also, mein Großvater war Auror. Hat ihn vor langer Zeit ziemlich erwischt.“ Godric zuckte mit den Schultern. So wie er seinen Großvater in Erinnerung hatte, war ihm klar: selbst wenn er um sein Schicksal gewusst hätte, er hätte nicht aufgehört gegen schwarze Magier zu kämpfen, er war seiner Meinung nach also keineswegs zu Bemitleiden. Da dachte Godric anders als Valentine. „Ich arbeite auch fürs Ministerium. Auror-Welpe vom Dienst.“ Zum Glück hörte sich der Begriff ‚Welpe’ nicht so schrecklich an, wie er darüber dachte, wenn die Kollegen ihn so bezeichneten. Jahre konnte man, zum leidwesen Godrics, eben nicht einfach hoppla hops dazubekommen, auch wenn es ihm manchmal lieber wäre.
„Und du, lass mich raten, gehst ganz bestimmt noch nach Hogwarts? Welches Haus?“ Aufmerksam blickte Godric, April ins Gesicht. Eigentlich hatten ihn Häuser noch nie Interessiert. Nun ja, bis auf der Fakt, dass er anfänglich gerne seiner Mutter gefallen hätte und viel lieber – wer hätte es gedacht – ein Gryffindor gewesen wäre. Aber das hatte sich ja schließlich auch geändert, und er hatte sich damit abgefunden. Eigentlich wollte der ehemalige Hufflepuff den Besuch ja nicht ausquetschen, aber irgendwie gehörte es ja schließlich Höflichkeitshalber dazu, sich ein wenig zu Unterhalten. Er konnte April ja nicht unter dem Motto 'help yourself' hier alleine im Haus zurück lassen, wenn seine Schwester nicht da war.
"Bei Merlin, was ich völlig vergessen habe!", fügte er noch hastig hinzu, noch ehe April ihm auf seine Häuserfrage antworten konnte, "Hast du Gepäck dabei?" 'Das habe ich ja wieder fabelhaft hinbekommen. Guten Morgen Godric. Man nehme einer jungen Frau bitte ihr Gepäck ab.' "Tut mir Leid, ja ich weiß, ich bin ein schrecklicher Gastgeber. Ich vergesse dir das Gepäck abzunehmen und habe nur Wasser im Haus." Es war wirklich so dass Godric nicht wirklich Erfahrung hatte, was Frauen betraf die zu Besuch kamen - um genau zu sein bei Besuch überhaupt keine. Natürlich hatte er früher einmal die ein oder andere Schwärmerei gehabt, wie jeder Junge aber entweder er war zu feige gewesen nachzufragen, oder wenn er sich dann doch traute mit einer eiskalten Abfuhr davon gekommen. So verblieb er eher dabei, sich mit seinen Freunden zu treffen, Unsinn zu machen, oder Sport zu betreiben. Der Fakt, dass sich dieser Stand der Erfahrung noch nicht geändert hatte, obwohl er schon 25 war, hatte gerade für Godric selbst, einen extrem bitteren Beigeschmack, gerade wo doch sein älterer Bruder, großer Schwarm aller Mädchen, ihn immer wieder damit aufzog.
April Summers
Bei seinen Worten blickte April noch einmal über ihre Schulter zum Wohnzimmer, wo der alte Mann immer noch auf seinem Schaukelstuhl saß. Irgendwie musste sie unwillkürlich an eine Puppe denken, so unbeweglich wie er schien. Man könnte Mitleid mit ihm haben, doch aus Godrics Worten konnte man heraushören, dass er dieses nicht brauchte. Nachdenklich blickte die Ravenclaw wieder zu dem jungen Mann vor sich und nahm das Glas Wasser mit einem kurzen „Danke“ entgegen.
“Ein Auror also? Wow, dein Großvater ist wirklich ein ziemlich bewundernswerter Mann“, meinte April ehrlich. Sie hatte lange schon selbst darüber nachgedacht, was sie nach ihrem letzten Schuljahr machen sollte und ein Auror zu werden stand auch ziemlich weit oben auf ihrer Liste. Jedoch war sie sich einfach nicht sicher, einerseits weil ihre Slytherinfreunde ihr immer einredeten, dass dies kein guter Beruf war und sie mit ihrem Talent sich lieber anderen Sachen widmen sollte. Innerlich seufzend schob die Ravenclaw diesen Gedanken jedoch erstmal beiseite.
“Du also auch? Das scheint ja wirklich in eurer Familie zu liegen. Mal sehen, ob Valentine mal den gleichen Weg einschlagen wird wie du“, sagte sie lächelnd und fuhr nachdenklich mit ihrem Zeigefinger über den Rand des Glases. “Wie lange bist du denn nun schon ein Auror?“
Die Ravenclaw nahm ein paar kleine Schlücke von ihrem Wasser und seufzte zufrieden. Nach dem anstrengenden Weg hier her und wegen den heißen Temperaturen war eine Erfrischung einfach nur perfekt gewesen. Jetzt fehlte nur noch eine Zigarette. Die Ravenclaw beschloss aber sich dieser erst später zu widmen, da sie sich nicht sicher war, was Valentines Familie davon halten würde.
“Ich bin in Ravenclaw und fange nach den Ferien endlich mein letztes Schuljahr an“, antwortete sie und blickte Godric aufmerksam an. “Und in welchem Haus warst du früher?“
Plötzlich sprach Godric ihr Gepäck an, das sie schon selber völlig vergessen hatte und das wahrscheinlich noch bei dem Hund draußen im Garten lag. Leise lachend hob sie nur abwehrend die Hände und schüttelte kurz den Kopf. “Ach quatsch, du bist ja auch nicht mein persönlicher Butler. Ich hol das gleich selber rein“, meinte April schmunzelnd und stellte ihre Glas ab. “Oh und bisher hast du deine Sache als Gastgeber doch ziemlich gut hinbekommen“, fügte sie frech grinsend hinzu und fuhr sich durch die Haare.
Sie wusste selber, dass es nicht seine Aufgabe war sich hier um sie zu kümmern. Schließlich hatte Valentine ihn auch nicht darin eingeweiht, dass eine Freundin von ihr plötzlich vor der Haustür auftauchen würde. Außerdem wollte April nicht unnötig seine freie Zeit einnehmen und ihm zur Last fallen.
Godric Gryffin Branstone
Godric nickte zur Bestätigung. „Ja, ein ziemlich guter sogar.“ Immer wieder schaltete sich die Stimme seiner Großmutter ein, wenn er daran dachte, wie gut sein Großvater in dem Beruf gewesen war ‚Er war verliebter in seine Arbeit als in mich.’ Doch dabei lag nie ein Vorwurf in ihrem Ton. Eher eine gewisse Art von Stolz. Insgeheim hoffte er, das er eines Tages genauso vielen Schwarzmagiern das Handwerk legen würde. Er arbeitete jetzt schon verbissen daran. Aber sie hatte Recht: Auror zu werden schien bei den Branstones eine Familienkrankheit zu sein. Der Großvater, Die Mutter, auch sein älterer Bruder, hatte einst diesen Weg einschlagen wollen, wurde aber dann von Godrics und Valentines Vater dazu überredet, seiner größten Leidenschaft, der Archäologie nachzugehen und diese zu seinem Beruf zu machen. Seitdem hatte sich Sam verändert. Er redete ständig wirres Zeug über die Ereignisse, die in der Welt geschahen, vor allem, dass Grindelwald stetig an Macht gewann. Irgendwie beunruhigte Godric dieses Verhalten, doch er wollte sich in seine wenigen freien Tagen nicht mit solchen Schlecht-Wetter-Gedanken vermiesen. Nun, Valentine? Das war eine gute Frage. Godric hoffte nicht, doch er vermutete es. Zumindest äußerte sie sich des öfteren positiv zu diesem Gedanken. Aber verbieten würde er es ihr niemals, denn er selbst hatte sich ja auch dafür entschieden, auch wenn er kein Befürworter dieser Ideen seiner Schwester war. „Wie lange ich schon für das Ministerium arbeite? Nun ja ohne Ausbildung 5 Jahre…“ In diesem Moment konnte man aus seiner Stimme heraushören, das er diese Zeit – so wie die meisten anderen – als nicht sehr lange Zeit empfand.
„Ravenclaw also? Ich hätte gar nicht gedacht, dass es auch sympathische Menschen in diesem Haus gibt“, sagte er in Gedanken auf den Schleimer und Besserwisser vom letzten Sommer anschließend. Da Godric ja nicht wusste, wie lange April und Valentine schon miteinander befreundet waren und ob sie über diese Geschichte wusste fügte er noch hinzu: „wir hatten letztes Jahr nämlich einen ziemlich unsympathischen jungen Herren zu Besuch, der wahrscheinlich bevor er hier her kam, 500 Schnecken ausgepresst hat um sie sich in die Haare zu schmieren. Von der öligen Stimme ganz zu schweigen.“ Godric verdrehte theatralisch die Augen. „Und zu meinem Haus… bitte fang jetzt nicht an zu Lachen“, aber ihm selbst schlich sich in diesem Moment schon ein Grinsen auf die Lippen, „Godric Gryffin Branstone wurde in das Haus Hufflepuff gesteckt. Ironisch, nicht wahr?“ Seine Schwester liebte es ihn damit aufzuziehen, indem sie ihn ‚Helga’ nannte, was nicht selten in einer kleinen Rangelei endete - denn welcher Junge würde denn gerne ‚Helga’ gerufen werden? - bis einer der gestressten Elternteile eingriff. Nur die Großmutter überblickte das ganze Spektakel dann immer gutmütig lächelnd und amüsierte sich köstlich. Wenn Godric so zurück dachte, wusste er im Nachhinein, dass der sprechende Hut richtig entschieden hatte oder zumindest warum, denn der junge Branstone entwickelte seinen besten Freunden und seiner Familie gegenüber eine sehr große Loyalität, an der sich nicht rütteln ließ.
Etwas trübseelig blickte Godric nur für einen Moment drein, denn er wollte ihr das mit dem guten Gastgeber nicht so recht glauben, bis ihm plötzlich ein anderer Gedanke kam. „Du hast es doch nicht im Garten stehen lassen oder?“ Ohne noch großartig auf eine Reaktion von ihr zu warten, denn es war ihm ja klar, dass der Koffer draußen stand, mit nach innen genommen hatte sie ihn ja nicht, und lief an ihr vorbei in Richtung Haustür. Kaum hatte er diese geöffnet, sah er, dass sich seine Befürchtung bewahrheitet hattet. Dort, direkt vor dem Koffer, saß Mori, als würde er auf Wolke sieben schweben, und kaute in genüsslicher Ruhe an einer der Ecken herum. Zu Godrics größerem Entsetzen, hatte er den Griff bereits durchgekaut. „AUS!“ Godrics sonst so freundlich warme Stimme, hatte den Befehlston aufgelegt, den er nur besaß, wenn Mori unartig war. Sofort reagierte der Hund, blickte zwischen Besitzer und Koffer hin und her, und wusste sofort um seine Schandtat, denn er zog den Schwanz ein und watschelte in die am weitesten entfernte Ecke des Gartens, so schnell er das in geducktem Zustand konnte. „Argh, irgendwann verarbeite ich dich zu Hunde-Eintopf“, murmelte Godric mit einer Mischung aus Verzweiflung und Wut. Als er am Koffer angelangt war und sich den zerkauten Stoff sowie die unschönen Sabberflecken besah, schaute er vorsichtig Richtung Hauseingang. „Ehr. Tut mir Leid? Ich ersetze dir den natürlich. Ich hoffe er hatte keinen emotionalen Wert…“
April Summers
April wunderte sich leicht über den Ton ins Godrics Stimme. 5 Jahre war für sie eine sehr lange Zeit. 5 Jahre ohne ihre Mutter kamen ihr vor wie mindestens 20 Jahre. Beim Gedanken an ihrer Mutter verfinsterte sich ihr Gesichtausdruck kurz und nahm etwas Trauriges an. Bis zum heutigen Tage hatte die Ravenclaw nie erfahren, was wirklich mit ihr Geschehen war. Als Kind wurde ihr von ihrem Vater jedes Mal eingetrichtert, dass sie einen Unfall hatte. Aber was genau geschehen war kam nie heraus. Sie würde alles dafür geben um die ganze Wahrheit zu erfahren, doch über ihre verstorbene Mutter zu reden war bei ihrem Vater ein tabu Thema. Sie hatte sowieso schon das Gefühl, dass er sich all die Jahre immer mehr von ihr entfernte und sich immer mehr in seine Arbeit zurückzog. Nun gut, sie beide hatten einen Weg um mit diesem Ereignis klar zu kommen: April rauchte und ihr Vater arbeitete nur noch.
Sie seufzte leise und merkte plötzlich, dass Godric gerade etwas zu ihr gesagt hatte. “Das nehme ich mal als Kompliment“, sagte April grinsend und musste bei seiner Geschichte leicht auflachen. Sie konnte sich schon denken über wen er da gerade redete. Sie selbst konnte nicht verstehen, wie sich Valentine mit diesem Typen FREIWILLIG abgeben konnte. Er war einfach unerträglich gewesen. “Ja, in Hogwarts war er auch nicht besser. Es war einfach unmöglich mit ihm länger als 5 Minuten am Stück zu reden ohne das Bedürfnis zu bekommen einfach nur seinen Kopf gegen die Wand zu schlagen!“ Kopfschüttelnd lachte sie leise. Den Typ konnte man einfach nicht vergessen!
“Hufflepuff? Nein, ist doch nicht schlimm“, meinte sie kurz angebunden. Natürlich war ihr klar, dass seine Mutter oder sein Vater in Gryffindor waren und ihn deshalb diesen Namen gegeben hatten. Und sicherlich hatte Godric dafür sich schon irgendwelche dummen Kommentare von seinen Mitschülern anhören müssen. “Das du ein Hufflepuff bist, beweist doch nur, was für ein wundervoller Mensch du gegenüber deinen Freunden bist“, stellte April ehrlich fest und lächelte ihn sanft an.
Sie fand den Menschen vor sich ziemlich nett und konnte sich vorstellen, dass wenn er immer noch nach Hogwarts gehen würde, sie sicher schon gute Freunde wären.
Bei seiner Frage, zog April verwirrt die Augenbrauen zusammen. [B]“Ähm..ja hab ich.“ Doch Godric war schon aus der Küche gestürmt und lief auf die Haustür zu. Mit schnellem Schritt folgte ihm die Ravenclaw nach draußen, nur um den Hund an ihrem Koffer knabbern zu sehen. Nach Godrics Befehl verschwand dieser allerdings und der junge Mann sah zu ihr, als wüsste er nicht wirklich was er sagen wollte.
April brach bei seinen Worten in Lachen aus. Sie konnte es einfach nicht zurückhalten. “Ach quatsch, das macht doch überhaupt nichts“, sagte sie immer noch leise lachend und lief zu ihrem ziemlich demolierten Koffer und Godric. “Er ist nun mal ein Hund, was soll man schon erwarten. Mein Kater ist viel schlimmer in der Hinsicht.“
Sie war dem Hund überhaupt nicht böse, fand die Situation eher ziemlich belustigend. April liebte Tiere und ihr war klar, dass es in der Natur von Katzen und Hunden lag alles Mögliche anzukauen. “Hübscher Garten“, fügte sie immer noch leicht grinsend hinzu und sah sich etwas um. “Ich wünschte wir hätten bei uns in London auch so etwas.“
Godric Gryffin Branstone
Einen Moment lang sah Godric einen Hauch von Abwesenheit oder Trauer auf Aprils Gesicht, war sich dessen aber nicht sicher. Selbst wenn er es gewesen wäre, er hätte wohl nicht nachgefragt – dafür kannte er sie einfach noch nicht gut genug. Bei so ziemlich jedem Menschen lagen irgendwo kleine Probleme die man entweder unentdeckt lassen wollte, oder mit denen man sich lieber nur selbst befasste. Keinen Moment später schien sie wieder in der Realität zurück zu sein. „Ah, du kennst den Mr. Schneckenkopf also auch. Kann ich mir gut vorstellen – hätte ich damals am liebsten auch getan. Du glaubst gar nicht, wie erleichtert ich bin, dass du nicht er bist. Also…“ Godric war kurz darauf sich in seinen eigenen Worten zu verhaspeln.'Nachdenken, nachdenken, jetzt nur nicht wieder etwas peinliches sagen' Godric war sozusagen ein Fettnäpfchen-Held. „Im Sinne, ich hatte geradezu Panik davor dass Neun-Mal-Klug diesen Sommer wieder kommt und war positiv überrascht, dass du es warst und nicht er.“ So hoffte er seinen Satz mit etwas mehr Sinn und verständlicher zu gestalten. Insgeheim freute sich Godric sogar ein bisschen, dass sie es als positiv bewertete, dass er in Hufflepuff war.
Im ersten Moment noch unglaublich unsicher, was den Koffer betraf, atmete der Blonde erleichtert aus, als April lachte. „Nah dann ist ja alles gut.“ Vorsichtig nahm er den angeschleimten Koffer hoch und stand auf. „Wenigstens habe ich jetzt die Gelegenheit, ein guter Gastgeber zu sein und dir den Koffer zu tragen. Nicht dass ich später von meiner Schwester gescholten werde.“ Somit ging er langsam wieder in Richtung Haus zurück. „Also, ich würde ja sagen du kannst bei Valentine im Zimmer bleiben, aber selbst wenn sie es dir angeboten hat – tu es nicht.“ Er grinste verschmitzt. „Drüben beim Gewächshaus ist ein Gästezimmer und ich glaube Valentines Chaos um einiges vorzuziehen.“ Selbst wenn seine Schwester diesen bissigen Kommentar gehört hätte, sie wäre ihm wohl nicht sehr böse darum gewesen, denn sie wusste selbst um ihre manchmal extrem unordentlich Wohnzustände. Mit dem Koffer unterm Arm ging er durch den Gang zurück. Hatte er sich gerade geirrt oder hatte er gerade ein kratziges aber leises Lachen gehört? Argh, am Ende hat mein Großvater das mit dem Hund wirklich mitbekommen. Das war doch zum verrückt werden! Wahrscheinlich tat er nur so verwirrt. Nein eigentlich war er es. Und manchmal, schien er bei voller Geisteskraft zu sein. Es war der ganzen Familie ein Rätsel, aber im Grunde für niemanden mehr etwas ungewöhnliches. Als Godric dort angelangt war, wo er einen Blick auf den alten Mann werfen konnte, schaukelte dieser autistisch vor sich hin.
Kurz hinter einem weiteren kleinen Durchgang von dem ein Bad wegführte lagen zwei Türen, eine davon gläsern, ins geräumige und vor allen dingen durch die Großmutter sehr gepflegte Gewächshaus. Schon hier drang der Geruch von den vielen verschiedenen Pflanzen, Blumen, Erde in die Nase, obwohl durch das Glas abgetrennt, und war auf keinen Fall unangenehm. Godric schob die Holztüre auf. Es war ein recht kleines Zimmer aber dennoch gemütlich. „Bei Merlins Bart" Er hielt sich mit der freien Hand die Nase zu, denn das Fenster war geschlossen gewesen, ebenso wie die Türe und die Luft hatte sich verbraucht und extrem erhitzt. Mit einer schnellen Bewegung stellte er den Koffer auf dem Schreibtisch ab und ging zum Fenster um dieses zu öffnen. Augenblicklich, strömte frische, warme, wenn auch erheblich kühlere Luft als im Zimmer selbst herein, und befreite die gepeinigte Nase. „Also. Ich weiß ja nicht, ob du kurz auspacken magst oder ob sich das lohnt, je nach dem wie lange du bleibst.“ Godric selbst, war auf reisen immer ein Fan von ‚Aus-Dem-Koffer-Leben’. „Danach kann ich dir ja Gesellschaft leisten, oder dir die Gegend zeigen. Je nach dem wie du magst, oder ob du lieber deine Ruhe haben willst.Godric selbst wäre etwas Gesellschaft auch lieb, denn die ständigen Monologe die er führte, wenn er mit seinem Großvater allein Zuhause war, ödeten ihn ein bisschen an. Und großartig viel unternehmen konnte er auch nicht, denn alle waren noch bei der Arbeit. Die Großmutter um dieser Zeit wahrscheinlich noch in der Stadt einkaufen, würde also auch erst in knapp einer Stunde wieder da sein. Fragend blickten Godrics dunkelbraune Augen in Aprils Gesicht, was sie denn nun so vorhatte, wo Valentine noch nicht da war.
April Summers
April musste ein Schmunzeln unterdrücken. Er schien sich unsicher die richtigen Wörter zu finden, was sie ziemlich amüsant fand. “Danke“, sagte sie sanft lächelnd. “Ich bin auch froh hier zu sein“, gab sie ehrlich zu und blickte zu ihrem Koffer, den er unter den Arm nahm als würde er nichts wiegen. Sie selbst hatte mit dem Gewicht zu kämpfen gehabt, schließlich war der Koffer ziemlich groß und nicht gerade leicht. April hatte stundenlang zu Hause nach dem größten Koffer gesucht, damit auch ja ihr Besen reinpassen würde. Schließlich konnte sie nicht öffentlich auf der Straße mit ihm herumlaufen, da das sonst ein ziemlich komisches Bild für die Muggel abgeben würde. “Ach ist Valentine hier genauso unordentlich wie auf Hogwarts?“ April grinste leicht. Sie war einmal im Schlafraum ihrer Freundin gewesen und ihr ganzes Zeug lag überall verstreut auf dem Bett. Sie selbst war kein übertrieben ordentlicher Mensch, aber Valentine übertraf sie um Meilen in dieser Hinsicht.
Neugierig folgte die Ravenclaw dem jungen Mann vor sich. Ein Zimmer im Gewächshaus? Für sie alleine? ’Nicht schlecht!, fuhr es ihr unwillkürlich durch den Kopf und grinste leicht. Sie hatten ein großes Haus, einen Garten und ein Gewächshaus? April fragte sich, was es noch alles in diesem Haus gab wovon sie noch nichts wusste.
April stutze kurz, da sie auch ein leises Lachen vernommen hatte. Oder hatte sie sich das nur eingebildet? Ihr Blick suchte kurz Godric, der anscheinend von all dem nichts gemerkt hatte. ’Glückwunsch April. Du hörst jetzt schon Stimmen.’
Das Haus war wirklich groß und April versuchte sich alles genau zu merken, als sie durch den Durchgang liefen, der zum Gewächshaus führen sollte. Im Zimmer angelangt kam der Ravenclaw erstmal eine Hitzewelle entgegen und war wirklich dankbar, als Godric schließlich das Fenster öffnete um frische Luft herein zu lassen. Kurz nahm sie das Zimmer unter die Lupe. Es war simpel eingerichtet, was April ziemlich zusprach. Sie war überhaupt kein Fan von Zimmern, die mit Dekoration und allem Möglichen anderem Kleinkram zugestopft waren.
“Nein, ich lasse das Alles immer lieber im Koffer. So behalte ich eher den Überblick“, sagte sie lächelnd, lief aber trotzdem zu ihrem Koffer und öffnete ihn kurz. Sie nahm ihren Besen heraus und betrachtete Diesen kurz. “Gut, noch alles heil“, atmete April erleichtert auf und lehnte ihn neben den Schreibtisch an die Wand. “Ich hatte schon Angst, dass er da drinnen kaputt gehen würde“, erklärte sie kurz und drehte sich wieder zu Godric um. Erst jetzt fiel ihr auf, wie groß er eigentlich war. Okay, im Gegensatz zu ihr waren die Meisten ziemlich groß gewachsen. Die Ravenclaw schob es immer auf ihre Gene, dass sie es gerade Mal bis zu, in ihren Augen, mickrigen 1.65 geschafft hatte. Nun ja, ändern konnte sie es ja schlecht.
“Also ich bin bereit etwas zu machen“, sagte April schmunzelnd und zupfte etwas an ihrem Kleid herum. “Hmm..du könntest mir wirklich die Gegend zeigen. So wie ich mich kenne verlaufe ich mich hier sonst schon am ersten Tag.“ So riesig wie das alles hier war, war das sehr gut möglich. Die Ravenclaw hatte keinen guten Orientierungssinn und war in Hogwarts schon oft bei Gängen rausgekommen, die sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. “Oder hast du auf etwas anderes Lust? Ich richte mich da ganz nach dir.
Godric Gryffin Branstone
„Genauso unordentlich? Also mich würde es nicht wundern wenn in ihrem Zimmer bald etwas anfängt zu laufen.“ Er zuckte mit den Schultern und musste dann wieder unwillkürlich Grinsen. Es war wirklich so, dass die Jüngste des Hauses ein Fable dafür hatte, einfach mal das Aufräumen zu vergessen, auch wenn es mit einem Schlenker des Zauberstabs und einiger kurzer Minuten des Abwartens und Zusehens getan wäre. ‚Ich frag mich von wem sie das wohl geerbt habe. Wahrscheinlich ist sie gar nicht mit mir Verwandt.’, dachte Godric, denn er mochte es Aufzuräumen, oder besser gesagt das Ergebnis des Aufräumens. Der junge Auror war kein penibler Ordnungsfanatiker bei dem jeder Stift parallel zu einem Blatt liegen musste, aber völliges Chaos konnte er nicht ertragen.
Neugierig betrachtete er den Besen. „Du spielst Quidditch in der Hausmannschaft?“, fragte Godric mit ehrlicher Bewunderung. Seine Sportfanatische Schwester hatte im Hintergarten Tore platziert und schätzte natürlich die kleine Besenkammer im Keller in der sich auch die Quidditchbälle befanden. Godric selbst, hatte sich beim Spielen immer katastrophal angestellt, auch wenn er gerne für das eigene Team gespielt hätte. Das fliegen alleine ging, wenn auch nicht besonders gut und Godric war eigentlich lieber mit den Füßen am Boden. Trotzdem ließ sich der ehemalige Hufflepuff für Quidditch begeistern und sah sich gerne Spiele an. Wenn sie wirklich Quidditch spielte könnte er ja vielleicht den Koffer mit den Bällen aus dem Keller holen. Es tat ihnen bestimmt gut, einmal wieder bespielt zu werden.
Godric nickte. „Also, das Haus hat 4 Stockwerke und einen Keller. Falls du mal dringend was von mir oder Valentine brauchst, im 3ten Stock sind unsere Schlafzimmer. Naja der Garten. Ist groß – grün und von einer Sabber-Bestie gehütet.“ Godric überlegte. „Oh und ins Gewächshaus würde ich nicht zwingend gehen, wenn du nicht gerade ein kleines Kräuterkundegenie bist – meine Oma. Naja. Hat ein paar merkwürdige Vorlieben was Grünzeug betrifft und es würde mich nicht wundern, wenn zwischen den ganzen schönen Blumen irgendwo ein kleines Monster an Pflanze lauert.“ Kurz führte er sie durch das ganze Haus und gab weiterhin seine Erklärungen zu den einzelnen Zimmern. Als sie wieder im Erdgeschoss ankamen, hoffte er damit seine Aufgabe als Reiseführer getan zu haben und seine Touristin würde sich nicht verlaufen.
April Summers
April lachte leise und nickte nur leicht zur Bestätigung. Wahrscheinlich hatte Godric in dieser Hinsicht recht. Nein, ziemlich sicher hatte er recht. Die Ravenclaw wunderte sich schon immer, dass die Hauselfen in Hogwarts sich nicht langsam bei ihrem Schulleiter beschwerten. Schließlich waren sie diejenigen, die im Endeffekt Valentines Müll wegräumen mussten.
Ihr Blick fiel auf den Besen und sie nickte bei Godrics Frage. “Ja, schon seit einigen Jahren“, sagte sie lächelnd und strich kurz liebevoll über den Besenstiel ihres größten Schatzes. “Quidditch ist für mich so ziemlich alles. Wäre eigentlich auch eine Idee, das nach der Schule in irgendeiner Mannschaft weiterzuspielen“, stellte April nachdenklich fest und das Gesicht von ihrem Vater kam ihr sofort in den Sinn. ER würde wahrscheinlich nicht so begeistert von der Idee sein, dass seine einzige Tochter ihren Lebensunterhalt später Mal mit so einem Unsinn verdienen würde, wie er immer gerne ihren Lieblingssport nannte. Sie musste ihn damals schon fast auf Knien anbetteln, damit er ihr einen Besen kaufen würde. Für ihren Vater war Quidditch nur gefährlich, unnötig und eine völlige Zeitverschwendung. Der Ravenclaw war klar, dass er sich nur Sorgen machte und Angst hatte sie nun auch noch bei einem Quidditchunfall zu verlieren.
“Spielst du denn auch?“, fragte April und sah Godric mit einem neugierigen Gesichtsausdruck an. Sie wusste, dass Valentine genauso in Quidditch vernarrt war wie sie selbst, aber war ihr Bruder in der Hinsicht genauso?
Bei der Führung durch das riesige Haus, nickte April nur ab und zu. Für sie war es immer noch unglaublich eine zeitlang in diesem abnormal gigantischen Haus wohnen zu dürfen. Die Ravenclaw versuchte sich die wichtigsten Informationen, die ihr Godric nannte, zu merken, jedoch war sie etwas überfordert. ’Wie soll man sich denn hier zurecht finden?’, fragte sich April als ihr Rundgang schließlich zu Ende war und hatte einen leicht verwirrten Gesichtsausdruck.
“Okay, ich werde mich offiziell hier verlaufen“, stellte April resigniert fest und lachte kurz. “Naja, so lang du noch an meiner Seite bist sollte das eigentlich gehen“, fügte sie lächelnd hinzu und merkte danach erst wie dumm formuliert ihr letzter Satz doch gewesen war. “Also du weißt was ich meine, oder?“ Die Ravenclaw lachte etwas peinlich berührt und strich sich nervös durch ihre Haare, wie sie es immer tat wenn ihr etwas unangenehm war.
“Nun gut. Das Haus habe ich jetzt gesehen. Eine Idee, was wir jetzt machen könnten?“, fragte sie, um schnell von ihrem letzten peinlichen Satz abzulenken. “Was machst du denn gerne in deiner Freizeit wenn du hier bist?“
Godric Gryffin Branstone
„Nicht schlecht. Auf welcher Position spielst du? Und wenn du das wirklich machen möchtest – versuch es doch.“ Godric wusste gar nicht, ob einzelne Talentsucher zu den Quidditchspielen auf Schulen kamen oder ob man sich zu einem Probetraining bei bestimmten Teams melden musste, aber versuchen konnte sie es auf jeden Fall. Wenn es eine ihrer Leidenschaften war und sie auch schon seit Jahren spielte, konnte sie keineswegs schlecht sein. Dann musste Godric, wegen der Frage leise Lachen. „Ob ich spiele? Ich bin vernarrt in den Sport. Ein gerade noch passabler Flieger. Und die größte Niete im Spielen selbst.“ Er zuckte mit den Schultern. Eine Angewohnheit von ihm zu sagen ‚ist schon okay.’ Auch wenn es es nicht immer zwingend stimmte. Aber er hatte sich mit der Sache abgefunden und es gab ja auch noch andere Dinge als selbst auf einem Besen zu sitzen und Bällen hinterher zu jagen.
Wirklich sicher, dass sie sich nicht verlaufen würde, war sich der junge Branstone nicht. Im ersten Moment stutze Godric, aufgrund der Wortwahl auf Seiten Aprils, „Oh ja, Liebste ich werde nicht von deiner Seite weichen, werde dir treu zur Seite stehen in größter Not und im Kampf gegen das Verlaufen im Hause Branstones“ Wieder hatte sich auf seinem Gesicht ein verschmitztes Grinsen breit gemacht. „Nein, schon klar was du gemeint hast“, fügte er dann noch hinzu, „..und wenn du dich für den bösen Spruch revanchieren möchtest, können wir ja eine Runde hinter das Haus gehen und Quidditch spielen – wenn du mit mir untalentiertem Spieler klar kommst.“ Neugierig ob sie denn das Angebot annehmen würde blickte er in ihr Gesicht. Das war wenigstens ein sinnvoller Zeitvertreib, bis der Rest der Familie nach Hause kommen würde, was wohl in ein zwei Stunden der Fall sein würde.
April Summers
“Ich bin Jägerin. Ist die Position, die mir bisher am Besten gefallen hat“, sagte sie ehrlich und musste ein kurzes, humorloses Lachen unterdrücken. Natürlich konnte er nicht wissen, wie ihr Vater reagieren würde. “Naja, sagen wie es mal so. Mein Vater will, dass ich etwas mit meinem Leben anfange und einen RICHTIGEN Beruf erlerne. Außerdem ist ihm Quidditch viel zu gefährlich. Du hättest sein Gesicht sehen müssen, als ich ihm erzählt hatte, dass ich in die Hausmannschaft aufgenommen wurde“, erklärte die Ravenclaw und schüttelte bei dieser Erinnerung leicht ihren Kopf.
“Ach ich bin mir sicher, dass du gar nicht mal so schlecht bist wie du tust. Das ist alles nur eine Frage von Training und Anstrengung“, sagte April grinsend und stupste ihm leicht freundschaftlich in die Seite.
Godric schien ihr ihren Kommentar nicht übel genommen zu haben und erwiderte auf diesen nur mit einem Weiteren. April grinste breit, legte ihre Hand aufs Herz und setzte einen gespielten gerührten und hilflosen Gesichtausdruck auf. “Oh, danke mein großer Ritter. Wie würde ich die Tage in diesem Gebäude nur ohne sie überleben, Liebster?“ Unwillkürlich musste die Ravenclaw leise lachen und ihre Wangen färbten sich auch etwas rot, was sie natürlich auf die Hitze schob. Noch einmal fuhr sie sich nervös durch ihre Haare und lächelte verlegen.
Bei seinem nächsten Vorschlag nickte April enthusiastisch und sah den jungen Mann vor sich grinsend an.
“Ja, ich glaube das ist bloß fair. Ich kann dir auch ein paar Sachen beibringen wenn du willst. Ich werde auch extra schwach spielen, dass du auch noch eine Chance gegen mich hast“ April grinste Godric frech und etwas herausfordernd an. Sie konnte es kaum erwarten bald wieder dieses vertraute Holz des Besens zwischen ihren Fingern spüren zu können. “Oh, warte..“, fing die Ravenclaw dann an und hob skeptisch eine Augenbraue. “Sag mir nicht, dass ihr auch noch einen Quidditchplatz hinter eurem Haus habt?!“
Godric Gryffin Branstone
„Oh natürlich Qudditch ist ja so gefährlich. Ich könnte ihm bestimmt ein Dutzend Berufe aufzählen die gefährlich sind. Klar ist eine große Verletzungsgefahr dabei. Aber die hast du sogar im Ministerium wenn du Angst haben musst, von einem herunterfallenden Ordner erschlagen zu werden.“ Eine Frage des Trainings und der Anstrengung? Godric war in dieser Hinsicht wohl eher der Typ der seine Augen anstrengte um den ganzen anderen Spielern zu folgen. „Wenn du wüsstest, wie schlecht ich wirklich bin – gleich wirst du es bereuen mein Angebot mit dem Quidditchspielen angenommen zu haben.“
„Wow ich bin mal erfolgreich. Vielleicht bin ich auch einfach in die falsche Zeit geboren. Hätte wohl im Mittelalter mit Röckchen und Strumpfhosen durch die Gegend springen sollen, während ich auf einer kleinen Gitarre klimpernd irgendwelchen Frauen am Fenster etwas vorsinge...“ Warum schaute denn April jetzt so? Er war einen Moment verwirrt: „Naja nicht direkt Quidditchplatz. Meine Schwester hat einfach in luftiger Höhe drei Ringe auf selbst gebastelte einigermaßen stabile Holzstangen gesteckt.“ Er zuckte mit den Schultern „einfach damit sie ein bisschen üben kann.“
„Also. Du holst schnell deinen Besen und ich die Bälle, und hm… verlauf dich nicht. Bis gleich im Garten dann“, sagte Godric und machte auf dem Absatz kehrt nur um in den Keller zu verschwinden und dort in der Besenkammer zu suchen. Die Kiste, wenn auch schon unheimlich verstaubt, da ja schon seit Jahren nicht mehr benützt, war da. ‚Und welchen Besen nehme ich jetzt?’ Seine Augen suchten die knapp 10 verschiedenen Besen jeder Altersklasse ab. Schließlich nahm er den, von dem er glaubte dass er seinem Bruder gehörte. Godric war froh endlich wieder nach oben zu kommen, denn die staubige Luft in der Kammer hatte seine Nase und Augen brennen lassen.
Draußen angekommen, legte er auf der Hinterseite des Hauses im Garten die Kiste ab und löste die beiden Schnallen. ‚Oh Gott, wer ist gleich noch mal auf diese bescheuerte Idee gekommen? Genau richtig… das war ich.' Sofort war dem jungen Branstone mulmig zu mute. War das wirklich sein Vorschlag gewesen? Er würde sich vor Valentines Besuch gründlich blamieren. Nun ja – wenigstens langweilte sie sich nicht zu Tode. Also mehr als fallen konnte er nicht. Er würde das schon hinbekommen. Dann drehte er sich zurück in Richtung Haus und wartete, dass auch April kommen würde – sie hatte sich doch nicht wirklich verlaufen? Oder war er einfach mal wieder viel zu schnell unterwegs gewesen?
April Summers
“Gut, da hast du natürlich auch wieder recht. Aber versuche das erstmal meinem Vater zu erklären. Wenn es nach ihm ginge, würde er mich am Liebsten einfach nur zu Hause einschließen und nicht rauslassen.“ Und damit untertrieb April nicht einmal. Seine Übervorsichtigkeit machte ihr manchmal schon ziemlich zu schaffen. Ein weiterer Grund, um so wenig wie möglich zu Hause zu sein, auch wenn er selbst sowieso fast nie zu Hause anzutreffen war. Naja, ihre Beziehung war auf ihre Art und Weise sehr komisch.
“Das sehen wir ja dann. Hauptsache wir haben Spaß, oder?“, fragte April schmunzelnd und sah den jungen Mann vor sich an. Ein schönes, harmloses Freundschaftsspiel war doch mal wieder eine gute Idee. In Hogwarts stand sie immer unter dem Druck, dass Ravenclaw auch ja gewinnen sollte. Sie hasste es bei einem verlorenen Spiel die enttäuschten Gesichter ihrer Mitschüler zu sehen. Dan liebte es sie deswegen aufzuziehen.
Bei seinem Kommentar lachte die Ravenclaw leise und grinste breit. “So wie Robin Hood dann, oder wie? Also mich hast du auf jeden Fall schon mal überzeugt.“ Es fiel ihr leicht so offen mit Godric zu reden und April fühlte sich im Moment ziemlich wohl bei ihm. “Achso. Und ich dachte jetzt kommt noch irgendwas Riesiges, was ich an dem Haus bisher noch nicht gesehen hatte. Aber, zum Üben reicht das ja völlig aus. Bei uns in London kann ich praktisch so gut wie nie auch nur überhaupt meinen Besen hervorholen. Bei so einer Großstadt sehen die Muggel eigentlich fast alles.“ Noch ein Grund, lieber in einem abgelegenen Örtchen zu leben wie die Branstones. Die 6 Wochen Sommerferien ohne Quidditch waren für April bisher jedes Jahr eine Qual gewesen.
“Okay, ich werde es mal versuchen. Bis gleich“, verabschiedete sich April und lief zu dem Gästezimmer im Gewächshaus. Dort angekommen zögerte sie kurz und beschloss dann sich etwas Quidditch-Tauglicheres anzuziehen. Ein Kleid auf einem Besen war nicht das Optimalste. Deswegen holte sie sich ein einfaches Top und eine kurze Hose aus ihrem Koffer und zog sich um. Schnell schulterte sie ihren Besen und lief dann in Richtung des Gartens. Ein glückliches Lächeln war bereits auf ihren Lippen erschienen. Endlich wieder Quidditch. April konnte es kaum erwarten.
Von weitem konnte sie schon Godric erkennen, der zum Haus starrte. Mit einem breiten Grinsen schlich sich die Ravenclaw von hinten an, stellte sich auf ihre Zehenspitzen und beugte sich nach vorne. “Buh!, hauchte sie leise in sein Ohr, lachte aber dann kurz darauf. “Wartest du schon lange?“
Godric Gryffin Branstone
„Ihm ist also ziemlich schnuppe was dich glücklich oder unglücklich macht, Hauptsache dir passiert nichts?“, schlussfolgerte Godric und schüttelte den Kopf: „nah der hat vielleicht Vorstellungen. Dann solltet ihr aber lieber schleunigst aus London verschwinden. Die Muggel haben doch zur Zeit nichts besseres zu tun, als mit ihren kleinen Flugzeugen Bomben zu werfen. Die großen Städte sind da wohl eher weniger sicher.“ Das war einer der Vorteile wenn man mitten im Nirgendwo wohnte: Massenansammlungen waren beliebter Schauplatz für Anschläge oder Bombenangriffe. Hier draußen, wo man vielleicht nur ein zwei Scheunen treffen konnte, machte das wenig Sinn. Einschüchterung und viele Opfer erreichten sie nur in den riesigen Menschenzentren. Die Quidditchsache zog seine Gedanken in die Realität zurück. „Ja, du wirst dich sicher köstlich amüsieren“, sagte Godric mit einer Mischung aus Bitterkeit und Selbstironie. Ein bisschen Ablenkung würde ihm auch nicht schaden. ‚Ich kann mich ja nicht ständig mit Zeitungsartikeln, Informationssuche und der Jagd nach schwarzen Magiern beschäftigen… ein wenig Ruhe und Ablenkung – gar keine so schlechte Idee.’ Einmal kurz nickend stimmte er seinem Gedanken zu.
Als Godric im Garten stand und wartete hing er wieder seinen Gedanken nach. Als sie ihn zu erschrecken versuchte musste sich der junge Branstone ein Lachen verkneifen und zog ein Gesicht mit vor Schreck geweiteten Augen, dem man aber ansah, das er sich keineswegs erschreckt hatte. „ah. Ich meine, Hilfe. Hallo hört mich irgendwer? “, sprach er etwas lauter, „nein niemand? War ja klar…“ Geradewegs weg von den Albereien kam Godric ein Gedanke. „Du erzähl das doch deinem Dad mal mit der Idee aus London zu ziehen. Auch hier in der Gegend gibt es eine Menge leerstehender alter Höfe, die kein Mensch mehr will. Miete tendiert im Vergleich zu der Fläche und Lage gegen Null. Wäre also sehr rentabel und um einiges sicherer.“ Er zuckte mit den Schultern und blickte nach unten vor sich auf die Kiste. „Nah gut. Also… du… bekommst den hier und ich schwing mich vor die Torstangen. Je weniger Flugmanöver, desto besser.“ Mit diesen Worten drückte er Valentines Besuch den Quaffel in die Hand und stieg etwas ungelenk auf seinen Boden. „Und wehe du lachst“, grinste er ihr noch entgegen, ehe er sich mehr wie ein ungeübter Erstklässler anstellte – wenigstens konnte er sich auf dem Ding halten und es lenken. ‚Nah das ist doch schon mal ein Anfang. Das kommt bestimmt gleich ins Gefühl… verlernt man ja bestimmt nicht.
Der froschgroße Stein hüpfte auf der Straße vor Godric entlang auf und ab, bis er schließlich nur noch rollte und dann wieder zum stehen kam, ehe er erneut vom Fuß des jungen Mannes vorangetreten wurde. Einen Moment lang wurden seine Lippen ein Stück spitzer und ein kurzer Pfiff entfuhr ihm. Keine Sekunde später hörte man das schnelle trampeln großer Pfoten und ein kleiner Bär von Hund kam auf Godric zugestürmt. In harmonischer Eintracht liefen nun also Herrchen und Haustier nebeneinander her in Richtung Haus. Godric blickte sich um: es war eine schöne Gegend. Nicht weit bis in die nächstgrößere Stadt: nur ein paar Busstationen oder knapp eine Stunde zu laufen. Idyllische weite Wiesenlandschaften. Grün, grün und noch mehr grün, wohin das Auge blickte.
Er schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Richtung Haus. Endlich hatte er ein paar Tage frei bekommen, was zu diesen Zeiten wirklich ein Wunder war. So konnte er endlich einmal wieder seine kleine Schwester Valentine sehen. Und diesmal wollte sie wieder Besuch mitbringen. Schon der Gedanke daran ließ ihn innerlich laut seufzen. „Am liebsten hätte ich dich auf den schleimigen Ravenclaw-Klugscheißer losgelassen, den sie letztes Jahr mitgebracht hat, Mori.“ Der Hund der aus dem ganzen Satz nur seinen eigenen Namen verstanden hatte, schaute herzerwärmend treudoof. Klug sein war eine Sache. Notorischer Besserwisser zu sein eine andere. Wenn sie noch mal so einen Lackaffen anschleppen würde, würde Godric wahrscheinlich durchdrehen. Ob sie beim Ministerium wohl etwas davon spitzkriegen würden, wenn ich den Imperius benutzte um ihn ein paar peinliche Dinge vollführen zu lassen?
Schließlich schob er die Tür auf, ließ den Hund im Garten zurück, und mit diesem auch die Gedanken an einen Imperius-Fluch. „Bin wieder daaahaaa…“, rief er durch das weiträumige etwas ältere aber dennoch moderner eingerichtete Landhaus. „… nein keiner da? Auch gut.“ Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Nur das monotone Quietschen des Schaukelstuhls war zu hören in dem sein Großvater hin und herwackelte. „Ich wusste doch jemand ist da“, sagte Godric, klopfte als er durchs Wohnzimmer schritt im Vorbeigehen seinem geistig verwirrten Großvater und Ex-Auror auf die Schulter und trat in Richtung Küche. „Valentine bekommt Besuch.“ Eigentlich wunderte es den jungen Ministeriumsangestellten, dass sie noch nicht da war. Er hatte sich extra Zeit gelassen mit dem Spaziergang mit Mori. Vielleicht hatte der Zug ja Verspätung. „Hast dus mitbekommen Opa? Besuch für Valentine.“ Unverständliches Gemurmel kam zurück. ‚Er wird mich schon verstanden haben.’ Und ohne zu wissen, was er nun mit der freien Zeit anfangen sollte, bis Valentine kam, ließ er sich in einen Wohnzimmersessel fallen und begann den Tagespropheten durchzublättern.
April Summers
April stand etwas hilflos ein Stück entfernt von dem Haus der Branstones und sah sich um. Überall war es grün. Wiesen über Wiesen. Die Ravenclaw glaubte in ihrem Leben noch nicht so viel unberührte Landfläche auf einmal gesehen zu haben. Sie selbst lebte mit ihrem Vater in einer Wohnung fast im Zentrum Londons, sie hatte also ein Stadtleben pur. Das hier war echt ein Unterschied, ein sehr Großer sogar. Trotzdem gefiel ihr diese Abwechselung. Kurz schloss April die Augen und atmete die frische Landluft ein, die leicht nach Gras roch und nicht nach den sonst so gewöhnlichen Abgasen. Es war ein heißer Sommertag und der Himmel war wolkenlos. April hatte nur ein weißes Leinenkleid und bequeme Schuhe an, ihren Koffer in der einen Hand. Zaubererumhänge waren an heißen Tagen einfach ziemlich ungeschickt.
Nach ein paar verstrichenen Sekunden öffnete sie ihre Augen wieder und blickte zu dem Haus, das nicht mehr sehr weit entfernt war. Nachdenklich musterte sie jedes Detail. Ja, genauso hatte es ihr Valentine beschrieben.
Kurz vor ihrer Abfahrt hatte die Ravenclaw einen Brief von ihrer Freundin erhalten, dass diese kurzfristig ein paar Tage immer tagsüber mit ihrer Mutter ins Ministerium muss. Diese wollte anscheinend, dass ihre Tochter sich endlich Mal für einen Beruf entscheiden würde und im Ministerium gab es schließlich eine große Auswahl. Leise seufzte April und fuhr sich durch ihre dunkelbraunen Haare. Zwar hatte Valentine geschrieben, dass ihr Bruder und ihre Großeltern zu Hause waren, aber trotzdem war sie im Moment nun ziemlich nervös. Sie kannte niemanden von Valentines Familienangehörigen und wusste nicht, wie sie sich ihnen gegenüber verhalten sollte. “Komm schon April..“, sprach die Ravenclaw sich leise Mut zu. Sonst bist du doch auch nicht so verdammt ängstlich!“
Mit zögerlichen Schritten ging April langsam auf das Haus zu und fing an den Garten zu durchqueren. Verstohlen sah sie sich noch mal um und lächelte leicht, als sie die verschiedenen Blumen entdeckte. Einfach nur wunderschön. Sie selbst konnte sich gut vorstellen eines Tages auch so ein Haus zu besitzen und ein ruhiges Leben ohne den stressigen Alltag zu führen. Ja, das wäre wirklich eine angenehme Zukunft.
Plötzlich hörte die Ravenclaw ein lautes Bellen hinter sich und erblickte einen großen Hund, der auf sie zugestürmt kaum und lautstark weiterbellte, was man sicher im ganzen Haus hören konnte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Überhaupt nicht.
Doch bevor sie irgendetwas machen konnte, war das Ungetüm von einem Tier schon vor ihr stehen geblieben und beschnüffelte sie leicht. Vorsichtig streckte April eine Hand nach dem Hund aus, der nur daran schnupperte und dann anfing mit dem Schwanz zu wedeln.
“Braver Hund“, sagte sie leise, stellte ihren Koffer zur Seite, kniete sich vor ihm auf den Boden hin und fing an ihn hinter den Ohren zu kraulen. “Ich hoffe mal, deine Herrchen sind auch so freundlich wie du“, sagte sie leicht abwesend und kraulte den Hund, der das sichtlich genoss, noch etwas weiter. Wenigstens hatte sie schon mal einen Freund hier gefunden.
Godric Gryffin Branstone
‚Es sind schon wieder Menschen verschwunden. Ich bin mir sicher es sind nicht alle erwähnt.’ Godric arbeitete absolut loyal für das Ministerium. Niemals würde er wichtige Informationen nach außen dringen lassen. Doch was ihm Sorge bereitete, und was er nicht wie manche anderen abtat, war die Fehlbarkeit des Zaubereiministeriums. Wer konnte garantieren, dass ihre Reihen nicht schon jetzt mit Maulwürfen bestückt waren? Godric vertraute den wenigsten und dem Tagespropheten glaubte er noch weniger. Schönrederei. Oder Panikmache. Das komplette Vertuschen von Fakten kannte er auch schon. Aber der junge Branstone durfte nichts sagen. Am Ende hielt man ihn noch für einen Ketzer und schmiss ihn aus seinem Beruf. Nein, dass wollte Godric um keinen Preis riskieren. Seine Arbeit war ihm heilig. Es war sein ein und alles. Sein Lebensziel und seine Erfüllung zugleich, auch wenn es oft so riskant und gefährlich war.
Godric fuhr nach oben, die Hand am Zauberstab. Hatte Valentine denn keinen Schlüssel? Und außerdem – Mori’s Freudenlaute, ein bekanntes Familienmitglied zu sehen waren eine Mischung aus kurzem Bellen und lautem Freudengewinsel. Der Hund hatte noch nie jemanden angegriffen, aber froh sein konnte man schon, wenn man einmal um seine verschiedenes Bellen kannte. Godric ging leise zur Tür und blickte durch den Spion hinaus ‚Eh, ah ja?’ Dort saß wirklich irgend ein junges Ding und spielte mit dem Hund. Also Postbotin war sie keine, aber Godric kannte sie auch sonst nicht. Vorsichtig ob dass denn nicht vielleicht eine Falle sei öffnete er die Tür die leise Quietschte. Als sich in der ersten Sekunde nichts tat schob er sie schließlich ganz auf. „Kann ich dir helfen?“ Er musterte sie kurz. Sie sah nicht so aus wie ein Schattenwandler – nun gut wer konnte das schon vom aussehen beurteilen. Das Mädchen hier war 16, vielleicht 17. Hätte Godric gewundert wenn Grindelwald jetzt seine eigene Pampersarmee aufstellte. Naja aber sagen konnte er ja nichts - für ihn als Auror traf das ja genauso zu: er war einer der Jüngsten und galt somit nicht nur unter Kollegen sondern auch bei den Schattenwandlern als unerfahrenes Küken.
Godric, mit den kurzen von der sommerlichen Sonne hell ausgeblichenen Haaren, stand dort im Türrahmen und machte eine Erscheinung die zwischen Freundlichkeit und Abstand hin- und herpendelte. Unauffällig musterte er die nähere Umgebung, kam dann aber zu dem Schluss, dass wirklich nichts ungewöhnlich war, denn Mori war auch völlig ruhig und ließ sich überglücklich von der Fremden streicheln – außer nun eben einem jungen Ding dass im Vorgarten stand. Die Hand die zwar nicht am Stab lag, aber griffbereit war, hatte sich gelockert und war in Godrics Hosentasche verschwunden. ‚Alles ist gut. Mach dich nicht immer so wahnsinnig. Woher sollten sie wissen wo wir wohnen?’ Die Vorsicht im Gesicht von Seiten Godrics war nun höflichem Interesse gewichen, was denn die fremde junge Frau bei Ihnen Zuhause wollte.
April Summers
Der Hund vor ihr wedelte fröhlich mit dem Schwanz und setzte sich nun auch vor die Ravenclaw und senkte leicht den Kopf. Er hatte die Augen genüsslich geschlossen, weshalb April unwillkürlich Lächeln musste. Er erinnerte sie einfach zu sehr an ihren eigenen Kater, der es auch liebte einfach nur stundenlang von ihr gestreichelt und verwöhnt zu werden. Schien so, als wäre ein kleines Stück von ihrem zu Hause auch hier, was sie etwas positiver über die ganze Sachen denken ließ. Vielleicht würden die Stunden ohne Valentine hier auch ganz gut werden. Wenn ihre Familie sie nicht mochte, konnte April wenigstens in den Garten und mit ihrem neuen Freund spielen.
Als der Hund aber sich plötzlich kurz anspannte und wieder aufstand, sah die Ravenclaw das Tier vor sich etwas verwirrt an. Was hatte er denn jetzt plötzlich?
Die männliche Stimme riss sie plötzlich aus ihren Gedanken und ließ sie leicht erschrecken. Ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust, als sie den Blick zur Tür wandte wo ein junger Mann stand und sie musterte. ’Wer ist das?’ April musterte ihr gegenüber mit dem gleichen Blick und stand langsam auf. Wenigstens schien ihr Puls sich wieder etwas zu normalisieren.
Der Hund trottete langsam zu dem jungen Mann und wedelte fröhlich mit dem Schwanz und langsam schien auch April wieder ihre Sprache gefunden zu haben.
Lächelnd ging sie ein paar Schritte auf die Tür zu, den Blick auf die Person vor sich gerichtet. “Ich bin April Summers, die Freundin von Valentine, die ein paar Tage bei euch zu Besuch kommen soll“, sagte sie schnell und suchte den Brief aus ihrer Tasche, den ihr Valentine vor ihrer Abreise per Eule geschickt hatte und in dem drin stand, dass sie mit ihrer Mutter wohl oder übel hauptsächlich im Ministerium sein würde.
Immer noch leicht lächelnd gab sie Godric den Brief und musterte den jungen Mann unauffällig, während er ihn las.
Er hatte kurze, ziemlich helle Haare und ein paar Augen, die kurz zuvor noch eine Mischung aus Freundlichkeit und Misstrauen ausstrahlten. Nachdenklich ging April das letzte Gespräch mit Valentine durch, in der sie ihre Familienmitglieder beschrieben hatte.
’Hätte ich bloß besser aufgepasst..!’ Die Ravenclaw seufzte innerlich und versuchte sich so gut es ging an diese für sie nun wichtigen Informationen zu erinnern.
Plötzlich fiel ihr dann etwas ein. Warum war sie da nicht schon früher drauf gekommen? “Bist du vielleicht Valentines Bruder?“, fragte April etwas zögerlich. Etwas Anderes schien auch nicht möglich. Der junge Mann schien ja erst Anfang zwanzig und war damit definitiv viel zu jung, um ihr Vater, geschweige denn ihr Großvater zu sein.
Godric Gryffin Branstone
Wedelnd kam der große schwarze Hund auf Godric zugetappst. „Nah du bist mir ja eine Hilfe, Mori. Das mit dem Wachhund üben wir aber noch mal.“ Das Tier mit den Kräften eines Bären und dem Blick eines geschlagenen Welpen, stellte neugierig die Ohren auf und wollte sich auf die Hinterpfoten stellen um Godric das Gesicht abzuschlecken, was dieser natürlich sofort bemerkte, nur am das Tier an der Schulter ein Stück von sich wegzudrücken, damit sein Gesicht keinen liebevoll gemeinten Waschgang bekam. „Naja, so in etwa.“ Dann wandte sich der Blick wieder nach oben auf das junge Mädchen, die langsamen Schrittes in Gesprächsweite näher kam. Kurz und klar kristallisierten sich die Worte in seinem Kopf zusammen ‚April Summers, Freundin von Valentine, Besuch.’ Irgendwie kam ihm das Ganze doch ein bisschen komisch vor.
Als Godric dann aber den Brief in die Hand gedrückt bekam und ihn auffaltete wurde ihm einiges klarer: Wer war schuld? Die großartige Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern natürlich. Ein leises aber ehrliches Lachen entfuhr dem jungen Mann: „Ja, tut mir Leid, dass ich dich nicht erkannt habe. Ich wusste nur nichts von der ganzen Aktion.“ Hätte er gewusst, das seine Schwester die nächsten Tage im Ministerium herumstrahlen würde, hätte er sich natürlich nicht verbissen daran gesetzt Urlaub zu bekommen, um sie Zuhause zu erwischen, sondern hätte sie neben dem ganzen fälligen Papierkram der anstand sehen können. ‚Seis drum.’ Schon reichte er der jungen Frau ihren Brief zurück.
„Nein, ich bin ihr Urgroßvater dritten Grades.“ Er verzog kopfschüttelnd ein wenig das Gesicht, wobei man ihm Ansah, dass es nur eine gespielte Entrüstung war. „Sehe ich wirklich sooo alt aus? Im Ministerium sagen sie ich habe ein Milchgesicht.“ Was im Vergleich zu den teilweise schon um einige Jahrzehnte älteren Kollegen wohl gar nicht so falsch war. „Wie auch immer… Godric – Valentines Bruder“ Mit diesen Worten streckte er ihr die Hand hin. „Komm doch rein. Wir haben Wasser. Butterbier. Wasser. Und noch mehr Butterbier. Achja, habe ich schon erwähnt? ...Wasser.“ Daran hätte Godric eigentlich denken können: etwas zu essen einkaufen. ‚Nein, gut dass ich nicht daran gedacht habe.’ Eigentlich kümmerte sich immer die Großmutter um den Haushalt und kam jeden Abend mit massig frischem Gemüse und Obst nach Hause. Wehe also jemand wagte es, ihre Aufgabe zu übernehmen und es wurde doppelt eingekauft.
Mit einer kurzen Handbewegung stupste er mithilfe des Daumes nach hinten zum Gang, der obwohl er schon sehr alt war, mit vielen Fenstern versehen und somit hell und freundlich wirkte. Dann drehte sich Godric im Türrahmen um und ging durch den Gang hinein in Richtung Küche. Im ersten Moment musste der alte, starr vor sich hinblickende Mann, den man im Wohnzimmer, direkt neben der offenen Küche sehen konnte, ein wenig verstörend wirken, aber man merkte das er genau dort seinen Platz hatte und dort hin zu gehören schien. Valentine sagte ab und zu mit einer liebevoll, scherzhaften Mischung, dass der älteste Branstone sozusagen schon zur Inneneinrichtung gehöre. Bei der brütenden Hitze musste ein Mensch doch geradezu am Verdursten sein, und der Weg vom Bahnhof bis zum Haus war nicht gerade kurz.
April Summers
Während Godric den Brief las beobachtete April schmunzelnd den Hund vor ihm, der freudig versuchte seinem Herrchen das Gesicht abzuschlecken. Früher hatte sie auch mal darüber nachgedacht sich einen Hund anzuschaffen, jedoch war das unmöglich gewesen. In Hogwarts hätte er nicht bleiben können und ihr Vater war die meiste Zeit sowieso im Ministerium, da wäre der Hund nur vernachlässigt worden. Schließlich hatte sich die Ravenclaw dann für ihren geliebten Kater entschieden.
Godrics Entschuldigung holte April wieder aus ihren Gedanken. “Macht doch nichts. Ich selbst wusste vor ein paar Stunden noch gar nicht, dass sich Valentines Pläne geändert haben“, sagte sie schnell und lächelte ihn freundlich an. Den Brief verstaute sie wieder so gut es ging in ihrer Tasche. Wenigstens hatte sich jetzt dieses Missverständnis geklärt.
Ein ehrliches Lachen entwich Aprils Lippen bei Godrics nächstem Kommentar. “Ihr Uhrgroßvater dritten Grades also? Dafür hast du dich allerdings sehr gut gehalten muss ich zugeben.“ Grinsend sah sie Godric an, auf dessen Gesicht eine gespielte Entrüstung zu sehen war. Die Ravenclaw hatte das Gefühl, dass das Eis zwischen ihnen nun etwas gebrochen war. Godric machte auf sie einen sehr sympatischen Eindruck und mittlerweile fand April es nicht mehr ganz so schlimm, dass Valentine tagsüber nicht hier sein würde. ’Ein Milchgesicht? Da hat er gar nichtmal so unrecht.’ Schmunzelnd reichte April ihm die Hand und schüttelte sie kurz. “Freut mich Godric.“ Wenigstens wusste sie nun endlich seinen Namen. Godric…? Ein ziemlich außergewöhnlicher Name. Bisher kannte sie keine andere Person, abgesehen vom Hausgründer Gryffindors, der diesen Namen trug.
April musste unwillkürlich ein weiteres Mal leise Lachen. “Hmm, bei der großen Auswahl kann ich mich gar nicht entscheiden. Aber ich glaube ich entscheide mich erstmal nur für Wasser“, sagte sie und tat gespielt so, als würde sie ziemlich schwer nachdenken.
Etwas zögerlich folgte April Godric nun ins Innere des Hauses und eine gewisse Nervosität breitete sich wieder in ihr aus. Die anderen Familienmitglieder kannten sie noch nicht. Hoffentlich würde sie einen guten Eindruck auf diese machen.
Als die Ravenclaw am Wohnzimmer vorbeikam erhaschte sie einen kurzen Blick auf einen alten Mann, der starr vor sich hinblickte und sie anscheinend nicht bemerkte. Das musste Valentines Großvater sein. Sie redete nicht gerne von ihm oder ging genau auf ihn ein, jedoch hatte April ein kleines Bisschen über ihn und seine Vergangenheit gelernt. Wahrscheinlich war es am Besten, wenn sie Godric nicht auf ihn ansprechen würde.
In der Küche angelangt sah sich April lächelnd um. “Euer Haus ist wirklich wunderschön. Ich würde auch gerne in so einer ruhigen Umgebung leben“, meinte sie nachdenklich und hatte bei dem Gedanken ein kleines Lächeln auf den Lippen. “Was machst du eigentlich jetzt? Auf Hogwarts bist du ja nicht mehr“, stellte sie grinsend fest und sah Godric aufmerksam an.
Godric Gryffin Branstone
Godric war bei ihrer Antwort, auf seinen Verwandheitsgrad um einiges erleichtert: Erstens war sie keiner von diesen schrecklich spießigen Menschen, die nicht die geringste Art von Humor besaßen. Außerdem: Glücklicher konnte sich Godric gar nicht schätzen, denn er hatte ja bereits mit dem schlimmsten gerechnet – das Mr. Schleimlocke diesen Sommer wieder zu Besuch kam. Sofort kam ihm wieder der Gedanke, dass er das Haus ja wenigstens noch ein bisschen hätte aufräumen können. Eigentlich liebte er Aufräumen, nur neigte er auch dazu, ein bisschen Unordnung zu schaffen. Und eigentlich wunderte es ihn, dass sie gar nicht weiter nach seinem Namen gefragt hatte, so wie es die meisten Leute taten, oder auch den ein oder anderen bissigen Kommentar dazu fielen ließen. Andererseits war er froh darum. Haarspaltereien waren meistens sowieso nicht sein Fall.
Lachend über ihr schwer nachdenkliches Gesicht bei der Wahl des Getränks, nahm er eine Flasche unter der Theke heraus und suchte ein einigermaßen großes Glas und befüllte es. „Danke, na ja gebaut habe ich es nicht. Der alte Herr dort drüben um genau zu sein.“ Er nickte in Richtung, des immer noch leise vor sich hin schaukelnden Großvaters. Das war eigentlich auch der Punkt, der Godric an die Frage erinnerte, was er denn nun machte. „Also, mein Großvater war Auror. Hat ihn vor langer Zeit ziemlich erwischt.“ Godric zuckte mit den Schultern. So wie er seinen Großvater in Erinnerung hatte, war ihm klar: selbst wenn er um sein Schicksal gewusst hätte, er hätte nicht aufgehört gegen schwarze Magier zu kämpfen, er war seiner Meinung nach also keineswegs zu Bemitleiden. Da dachte Godric anders als Valentine. „Ich arbeite auch fürs Ministerium. Auror-Welpe vom Dienst.“ Zum Glück hörte sich der Begriff ‚Welpe’ nicht so schrecklich an, wie er darüber dachte, wenn die Kollegen ihn so bezeichneten. Jahre konnte man, zum leidwesen Godrics, eben nicht einfach hoppla hops dazubekommen, auch wenn es ihm manchmal lieber wäre.
„Und du, lass mich raten, gehst ganz bestimmt noch nach Hogwarts? Welches Haus?“ Aufmerksam blickte Godric, April ins Gesicht. Eigentlich hatten ihn Häuser noch nie Interessiert. Nun ja, bis auf der Fakt, dass er anfänglich gerne seiner Mutter gefallen hätte und viel lieber – wer hätte es gedacht – ein Gryffindor gewesen wäre. Aber das hatte sich ja schließlich auch geändert, und er hatte sich damit abgefunden. Eigentlich wollte der ehemalige Hufflepuff den Besuch ja nicht ausquetschen, aber irgendwie gehörte es ja schließlich Höflichkeitshalber dazu, sich ein wenig zu Unterhalten. Er konnte April ja nicht unter dem Motto 'help yourself' hier alleine im Haus zurück lassen, wenn seine Schwester nicht da war.
"Bei Merlin, was ich völlig vergessen habe!", fügte er noch hastig hinzu, noch ehe April ihm auf seine Häuserfrage antworten konnte, "Hast du Gepäck dabei?" 'Das habe ich ja wieder fabelhaft hinbekommen. Guten Morgen Godric. Man nehme einer jungen Frau bitte ihr Gepäck ab.' "Tut mir Leid, ja ich weiß, ich bin ein schrecklicher Gastgeber. Ich vergesse dir das Gepäck abzunehmen und habe nur Wasser im Haus." Es war wirklich so dass Godric nicht wirklich Erfahrung hatte, was Frauen betraf die zu Besuch kamen - um genau zu sein bei Besuch überhaupt keine. Natürlich hatte er früher einmal die ein oder andere Schwärmerei gehabt, wie jeder Junge aber entweder er war zu feige gewesen nachzufragen, oder wenn er sich dann doch traute mit einer eiskalten Abfuhr davon gekommen. So verblieb er eher dabei, sich mit seinen Freunden zu treffen, Unsinn zu machen, oder Sport zu betreiben. Der Fakt, dass sich dieser Stand der Erfahrung noch nicht geändert hatte, obwohl er schon 25 war, hatte gerade für Godric selbst, einen extrem bitteren Beigeschmack, gerade wo doch sein älterer Bruder, großer Schwarm aller Mädchen, ihn immer wieder damit aufzog.
April Summers
Bei seinen Worten blickte April noch einmal über ihre Schulter zum Wohnzimmer, wo der alte Mann immer noch auf seinem Schaukelstuhl saß. Irgendwie musste sie unwillkürlich an eine Puppe denken, so unbeweglich wie er schien. Man könnte Mitleid mit ihm haben, doch aus Godrics Worten konnte man heraushören, dass er dieses nicht brauchte. Nachdenklich blickte die Ravenclaw wieder zu dem jungen Mann vor sich und nahm das Glas Wasser mit einem kurzen „Danke“ entgegen.
“Ein Auror also? Wow, dein Großvater ist wirklich ein ziemlich bewundernswerter Mann“, meinte April ehrlich. Sie hatte lange schon selbst darüber nachgedacht, was sie nach ihrem letzten Schuljahr machen sollte und ein Auror zu werden stand auch ziemlich weit oben auf ihrer Liste. Jedoch war sie sich einfach nicht sicher, einerseits weil ihre Slytherinfreunde ihr immer einredeten, dass dies kein guter Beruf war und sie mit ihrem Talent sich lieber anderen Sachen widmen sollte. Innerlich seufzend schob die Ravenclaw diesen Gedanken jedoch erstmal beiseite.
“Du also auch? Das scheint ja wirklich in eurer Familie zu liegen. Mal sehen, ob Valentine mal den gleichen Weg einschlagen wird wie du“, sagte sie lächelnd und fuhr nachdenklich mit ihrem Zeigefinger über den Rand des Glases. “Wie lange bist du denn nun schon ein Auror?“
Die Ravenclaw nahm ein paar kleine Schlücke von ihrem Wasser und seufzte zufrieden. Nach dem anstrengenden Weg hier her und wegen den heißen Temperaturen war eine Erfrischung einfach nur perfekt gewesen. Jetzt fehlte nur noch eine Zigarette. Die Ravenclaw beschloss aber sich dieser erst später zu widmen, da sie sich nicht sicher war, was Valentines Familie davon halten würde.
“Ich bin in Ravenclaw und fange nach den Ferien endlich mein letztes Schuljahr an“, antwortete sie und blickte Godric aufmerksam an. “Und in welchem Haus warst du früher?“
Plötzlich sprach Godric ihr Gepäck an, das sie schon selber völlig vergessen hatte und das wahrscheinlich noch bei dem Hund draußen im Garten lag. Leise lachend hob sie nur abwehrend die Hände und schüttelte kurz den Kopf. “Ach quatsch, du bist ja auch nicht mein persönlicher Butler. Ich hol das gleich selber rein“, meinte April schmunzelnd und stellte ihre Glas ab. “Oh und bisher hast du deine Sache als Gastgeber doch ziemlich gut hinbekommen“, fügte sie frech grinsend hinzu und fuhr sich durch die Haare.
Sie wusste selber, dass es nicht seine Aufgabe war sich hier um sie zu kümmern. Schließlich hatte Valentine ihn auch nicht darin eingeweiht, dass eine Freundin von ihr plötzlich vor der Haustür auftauchen würde. Außerdem wollte April nicht unnötig seine freie Zeit einnehmen und ihm zur Last fallen.
Godric Gryffin Branstone
Godric nickte zur Bestätigung. „Ja, ein ziemlich guter sogar.“ Immer wieder schaltete sich die Stimme seiner Großmutter ein, wenn er daran dachte, wie gut sein Großvater in dem Beruf gewesen war ‚Er war verliebter in seine Arbeit als in mich.’ Doch dabei lag nie ein Vorwurf in ihrem Ton. Eher eine gewisse Art von Stolz. Insgeheim hoffte er, das er eines Tages genauso vielen Schwarzmagiern das Handwerk legen würde. Er arbeitete jetzt schon verbissen daran. Aber sie hatte Recht: Auror zu werden schien bei den Branstones eine Familienkrankheit zu sein. Der Großvater, Die Mutter, auch sein älterer Bruder, hatte einst diesen Weg einschlagen wollen, wurde aber dann von Godrics und Valentines Vater dazu überredet, seiner größten Leidenschaft, der Archäologie nachzugehen und diese zu seinem Beruf zu machen. Seitdem hatte sich Sam verändert. Er redete ständig wirres Zeug über die Ereignisse, die in der Welt geschahen, vor allem, dass Grindelwald stetig an Macht gewann. Irgendwie beunruhigte Godric dieses Verhalten, doch er wollte sich in seine wenigen freien Tagen nicht mit solchen Schlecht-Wetter-Gedanken vermiesen. Nun, Valentine? Das war eine gute Frage. Godric hoffte nicht, doch er vermutete es. Zumindest äußerte sie sich des öfteren positiv zu diesem Gedanken. Aber verbieten würde er es ihr niemals, denn er selbst hatte sich ja auch dafür entschieden, auch wenn er kein Befürworter dieser Ideen seiner Schwester war. „Wie lange ich schon für das Ministerium arbeite? Nun ja ohne Ausbildung 5 Jahre…“ In diesem Moment konnte man aus seiner Stimme heraushören, das er diese Zeit – so wie die meisten anderen – als nicht sehr lange Zeit empfand.
„Ravenclaw also? Ich hätte gar nicht gedacht, dass es auch sympathische Menschen in diesem Haus gibt“, sagte er in Gedanken auf den Schleimer und Besserwisser vom letzten Sommer anschließend. Da Godric ja nicht wusste, wie lange April und Valentine schon miteinander befreundet waren und ob sie über diese Geschichte wusste fügte er noch hinzu: „wir hatten letztes Jahr nämlich einen ziemlich unsympathischen jungen Herren zu Besuch, der wahrscheinlich bevor er hier her kam, 500 Schnecken ausgepresst hat um sie sich in die Haare zu schmieren. Von der öligen Stimme ganz zu schweigen.“ Godric verdrehte theatralisch die Augen. „Und zu meinem Haus… bitte fang jetzt nicht an zu Lachen“, aber ihm selbst schlich sich in diesem Moment schon ein Grinsen auf die Lippen, „Godric Gryffin Branstone wurde in das Haus Hufflepuff gesteckt. Ironisch, nicht wahr?“ Seine Schwester liebte es ihn damit aufzuziehen, indem sie ihn ‚Helga’ nannte, was nicht selten in einer kleinen Rangelei endete - denn welcher Junge würde denn gerne ‚Helga’ gerufen werden? - bis einer der gestressten Elternteile eingriff. Nur die Großmutter überblickte das ganze Spektakel dann immer gutmütig lächelnd und amüsierte sich köstlich. Wenn Godric so zurück dachte, wusste er im Nachhinein, dass der sprechende Hut richtig entschieden hatte oder zumindest warum, denn der junge Branstone entwickelte seinen besten Freunden und seiner Familie gegenüber eine sehr große Loyalität, an der sich nicht rütteln ließ.
Etwas trübseelig blickte Godric nur für einen Moment drein, denn er wollte ihr das mit dem guten Gastgeber nicht so recht glauben, bis ihm plötzlich ein anderer Gedanke kam. „Du hast es doch nicht im Garten stehen lassen oder?“ Ohne noch großartig auf eine Reaktion von ihr zu warten, denn es war ihm ja klar, dass der Koffer draußen stand, mit nach innen genommen hatte sie ihn ja nicht, und lief an ihr vorbei in Richtung Haustür. Kaum hatte er diese geöffnet, sah er, dass sich seine Befürchtung bewahrheitet hattet. Dort, direkt vor dem Koffer, saß Mori, als würde er auf Wolke sieben schweben, und kaute in genüsslicher Ruhe an einer der Ecken herum. Zu Godrics größerem Entsetzen, hatte er den Griff bereits durchgekaut. „AUS!“ Godrics sonst so freundlich warme Stimme, hatte den Befehlston aufgelegt, den er nur besaß, wenn Mori unartig war. Sofort reagierte der Hund, blickte zwischen Besitzer und Koffer hin und her, und wusste sofort um seine Schandtat, denn er zog den Schwanz ein und watschelte in die am weitesten entfernte Ecke des Gartens, so schnell er das in geducktem Zustand konnte. „Argh, irgendwann verarbeite ich dich zu Hunde-Eintopf“, murmelte Godric mit einer Mischung aus Verzweiflung und Wut. Als er am Koffer angelangt war und sich den zerkauten Stoff sowie die unschönen Sabberflecken besah, schaute er vorsichtig Richtung Hauseingang. „Ehr. Tut mir Leid? Ich ersetze dir den natürlich. Ich hoffe er hatte keinen emotionalen Wert…“
April Summers
April wunderte sich leicht über den Ton ins Godrics Stimme. 5 Jahre war für sie eine sehr lange Zeit. 5 Jahre ohne ihre Mutter kamen ihr vor wie mindestens 20 Jahre. Beim Gedanken an ihrer Mutter verfinsterte sich ihr Gesichtausdruck kurz und nahm etwas Trauriges an. Bis zum heutigen Tage hatte die Ravenclaw nie erfahren, was wirklich mit ihr Geschehen war. Als Kind wurde ihr von ihrem Vater jedes Mal eingetrichtert, dass sie einen Unfall hatte. Aber was genau geschehen war kam nie heraus. Sie würde alles dafür geben um die ganze Wahrheit zu erfahren, doch über ihre verstorbene Mutter zu reden war bei ihrem Vater ein tabu Thema. Sie hatte sowieso schon das Gefühl, dass er sich all die Jahre immer mehr von ihr entfernte und sich immer mehr in seine Arbeit zurückzog. Nun gut, sie beide hatten einen Weg um mit diesem Ereignis klar zu kommen: April rauchte und ihr Vater arbeitete nur noch.
Sie seufzte leise und merkte plötzlich, dass Godric gerade etwas zu ihr gesagt hatte. “Das nehme ich mal als Kompliment“, sagte April grinsend und musste bei seiner Geschichte leicht auflachen. Sie konnte sich schon denken über wen er da gerade redete. Sie selbst konnte nicht verstehen, wie sich Valentine mit diesem Typen FREIWILLIG abgeben konnte. Er war einfach unerträglich gewesen. “Ja, in Hogwarts war er auch nicht besser. Es war einfach unmöglich mit ihm länger als 5 Minuten am Stück zu reden ohne das Bedürfnis zu bekommen einfach nur seinen Kopf gegen die Wand zu schlagen!“ Kopfschüttelnd lachte sie leise. Den Typ konnte man einfach nicht vergessen!
“Hufflepuff? Nein, ist doch nicht schlimm“, meinte sie kurz angebunden. Natürlich war ihr klar, dass seine Mutter oder sein Vater in Gryffindor waren und ihn deshalb diesen Namen gegeben hatten. Und sicherlich hatte Godric dafür sich schon irgendwelche dummen Kommentare von seinen Mitschülern anhören müssen. “Das du ein Hufflepuff bist, beweist doch nur, was für ein wundervoller Mensch du gegenüber deinen Freunden bist“, stellte April ehrlich fest und lächelte ihn sanft an.
Sie fand den Menschen vor sich ziemlich nett und konnte sich vorstellen, dass wenn er immer noch nach Hogwarts gehen würde, sie sicher schon gute Freunde wären.
Bei seiner Frage, zog April verwirrt die Augenbrauen zusammen. [B]“Ähm..ja hab ich.“ Doch Godric war schon aus der Küche gestürmt und lief auf die Haustür zu. Mit schnellem Schritt folgte ihm die Ravenclaw nach draußen, nur um den Hund an ihrem Koffer knabbern zu sehen. Nach Godrics Befehl verschwand dieser allerdings und der junge Mann sah zu ihr, als wüsste er nicht wirklich was er sagen wollte.
April brach bei seinen Worten in Lachen aus. Sie konnte es einfach nicht zurückhalten. “Ach quatsch, das macht doch überhaupt nichts“, sagte sie immer noch leise lachend und lief zu ihrem ziemlich demolierten Koffer und Godric. “Er ist nun mal ein Hund, was soll man schon erwarten. Mein Kater ist viel schlimmer in der Hinsicht.“
Sie war dem Hund überhaupt nicht böse, fand die Situation eher ziemlich belustigend. April liebte Tiere und ihr war klar, dass es in der Natur von Katzen und Hunden lag alles Mögliche anzukauen. “Hübscher Garten“, fügte sie immer noch leicht grinsend hinzu und sah sich etwas um. “Ich wünschte wir hätten bei uns in London auch so etwas.“
Godric Gryffin Branstone
Einen Moment lang sah Godric einen Hauch von Abwesenheit oder Trauer auf Aprils Gesicht, war sich dessen aber nicht sicher. Selbst wenn er es gewesen wäre, er hätte wohl nicht nachgefragt – dafür kannte er sie einfach noch nicht gut genug. Bei so ziemlich jedem Menschen lagen irgendwo kleine Probleme die man entweder unentdeckt lassen wollte, oder mit denen man sich lieber nur selbst befasste. Keinen Moment später schien sie wieder in der Realität zurück zu sein. „Ah, du kennst den Mr. Schneckenkopf also auch. Kann ich mir gut vorstellen – hätte ich damals am liebsten auch getan. Du glaubst gar nicht, wie erleichtert ich bin, dass du nicht er bist. Also…“ Godric war kurz darauf sich in seinen eigenen Worten zu verhaspeln.'Nachdenken, nachdenken, jetzt nur nicht wieder etwas peinliches sagen' Godric war sozusagen ein Fettnäpfchen-Held. „Im Sinne, ich hatte geradezu Panik davor dass Neun-Mal-Klug diesen Sommer wieder kommt und war positiv überrascht, dass du es warst und nicht er.“ So hoffte er seinen Satz mit etwas mehr Sinn und verständlicher zu gestalten. Insgeheim freute sich Godric sogar ein bisschen, dass sie es als positiv bewertete, dass er in Hufflepuff war.
Im ersten Moment noch unglaublich unsicher, was den Koffer betraf, atmete der Blonde erleichtert aus, als April lachte. „Nah dann ist ja alles gut.“ Vorsichtig nahm er den angeschleimten Koffer hoch und stand auf. „Wenigstens habe ich jetzt die Gelegenheit, ein guter Gastgeber zu sein und dir den Koffer zu tragen. Nicht dass ich später von meiner Schwester gescholten werde.“ Somit ging er langsam wieder in Richtung Haus zurück. „Also, ich würde ja sagen du kannst bei Valentine im Zimmer bleiben, aber selbst wenn sie es dir angeboten hat – tu es nicht.“ Er grinste verschmitzt. „Drüben beim Gewächshaus ist ein Gästezimmer und ich glaube Valentines Chaos um einiges vorzuziehen.“ Selbst wenn seine Schwester diesen bissigen Kommentar gehört hätte, sie wäre ihm wohl nicht sehr böse darum gewesen, denn sie wusste selbst um ihre manchmal extrem unordentlich Wohnzustände. Mit dem Koffer unterm Arm ging er durch den Gang zurück. Hatte er sich gerade geirrt oder hatte er gerade ein kratziges aber leises Lachen gehört? Argh, am Ende hat mein Großvater das mit dem Hund wirklich mitbekommen. Das war doch zum verrückt werden! Wahrscheinlich tat er nur so verwirrt. Nein eigentlich war er es. Und manchmal, schien er bei voller Geisteskraft zu sein. Es war der ganzen Familie ein Rätsel, aber im Grunde für niemanden mehr etwas ungewöhnliches. Als Godric dort angelangt war, wo er einen Blick auf den alten Mann werfen konnte, schaukelte dieser autistisch vor sich hin.
Kurz hinter einem weiteren kleinen Durchgang von dem ein Bad wegführte lagen zwei Türen, eine davon gläsern, ins geräumige und vor allen dingen durch die Großmutter sehr gepflegte Gewächshaus. Schon hier drang der Geruch von den vielen verschiedenen Pflanzen, Blumen, Erde in die Nase, obwohl durch das Glas abgetrennt, und war auf keinen Fall unangenehm. Godric schob die Holztüre auf. Es war ein recht kleines Zimmer aber dennoch gemütlich. „Bei Merlins Bart" Er hielt sich mit der freien Hand die Nase zu, denn das Fenster war geschlossen gewesen, ebenso wie die Türe und die Luft hatte sich verbraucht und extrem erhitzt. Mit einer schnellen Bewegung stellte er den Koffer auf dem Schreibtisch ab und ging zum Fenster um dieses zu öffnen. Augenblicklich, strömte frische, warme, wenn auch erheblich kühlere Luft als im Zimmer selbst herein, und befreite die gepeinigte Nase. „Also. Ich weiß ja nicht, ob du kurz auspacken magst oder ob sich das lohnt, je nach dem wie lange du bleibst.“ Godric selbst, war auf reisen immer ein Fan von ‚Aus-Dem-Koffer-Leben’. „Danach kann ich dir ja Gesellschaft leisten, oder dir die Gegend zeigen. Je nach dem wie du magst, oder ob du lieber deine Ruhe haben willst.Godric selbst wäre etwas Gesellschaft auch lieb, denn die ständigen Monologe die er führte, wenn er mit seinem Großvater allein Zuhause war, ödeten ihn ein bisschen an. Und großartig viel unternehmen konnte er auch nicht, denn alle waren noch bei der Arbeit. Die Großmutter um dieser Zeit wahrscheinlich noch in der Stadt einkaufen, würde also auch erst in knapp einer Stunde wieder da sein. Fragend blickten Godrics dunkelbraune Augen in Aprils Gesicht, was sie denn nun so vorhatte, wo Valentine noch nicht da war.
April Summers
April musste ein Schmunzeln unterdrücken. Er schien sich unsicher die richtigen Wörter zu finden, was sie ziemlich amüsant fand. “Danke“, sagte sie sanft lächelnd. “Ich bin auch froh hier zu sein“, gab sie ehrlich zu und blickte zu ihrem Koffer, den er unter den Arm nahm als würde er nichts wiegen. Sie selbst hatte mit dem Gewicht zu kämpfen gehabt, schließlich war der Koffer ziemlich groß und nicht gerade leicht. April hatte stundenlang zu Hause nach dem größten Koffer gesucht, damit auch ja ihr Besen reinpassen würde. Schließlich konnte sie nicht öffentlich auf der Straße mit ihm herumlaufen, da das sonst ein ziemlich komisches Bild für die Muggel abgeben würde. “Ach ist Valentine hier genauso unordentlich wie auf Hogwarts?“ April grinste leicht. Sie war einmal im Schlafraum ihrer Freundin gewesen und ihr ganzes Zeug lag überall verstreut auf dem Bett. Sie selbst war kein übertrieben ordentlicher Mensch, aber Valentine übertraf sie um Meilen in dieser Hinsicht.
Neugierig folgte die Ravenclaw dem jungen Mann vor sich. Ein Zimmer im Gewächshaus? Für sie alleine? ’Nicht schlecht!, fuhr es ihr unwillkürlich durch den Kopf und grinste leicht. Sie hatten ein großes Haus, einen Garten und ein Gewächshaus? April fragte sich, was es noch alles in diesem Haus gab wovon sie noch nichts wusste.
April stutze kurz, da sie auch ein leises Lachen vernommen hatte. Oder hatte sie sich das nur eingebildet? Ihr Blick suchte kurz Godric, der anscheinend von all dem nichts gemerkt hatte. ’Glückwunsch April. Du hörst jetzt schon Stimmen.’
Das Haus war wirklich groß und April versuchte sich alles genau zu merken, als sie durch den Durchgang liefen, der zum Gewächshaus führen sollte. Im Zimmer angelangt kam der Ravenclaw erstmal eine Hitzewelle entgegen und war wirklich dankbar, als Godric schließlich das Fenster öffnete um frische Luft herein zu lassen. Kurz nahm sie das Zimmer unter die Lupe. Es war simpel eingerichtet, was April ziemlich zusprach. Sie war überhaupt kein Fan von Zimmern, die mit Dekoration und allem Möglichen anderem Kleinkram zugestopft waren.
“Nein, ich lasse das Alles immer lieber im Koffer. So behalte ich eher den Überblick“, sagte sie lächelnd, lief aber trotzdem zu ihrem Koffer und öffnete ihn kurz. Sie nahm ihren Besen heraus und betrachtete Diesen kurz. “Gut, noch alles heil“, atmete April erleichtert auf und lehnte ihn neben den Schreibtisch an die Wand. “Ich hatte schon Angst, dass er da drinnen kaputt gehen würde“, erklärte sie kurz und drehte sich wieder zu Godric um. Erst jetzt fiel ihr auf, wie groß er eigentlich war. Okay, im Gegensatz zu ihr waren die Meisten ziemlich groß gewachsen. Die Ravenclaw schob es immer auf ihre Gene, dass sie es gerade Mal bis zu, in ihren Augen, mickrigen 1.65 geschafft hatte. Nun ja, ändern konnte sie es ja schlecht.
“Also ich bin bereit etwas zu machen“, sagte April schmunzelnd und zupfte etwas an ihrem Kleid herum. “Hmm..du könntest mir wirklich die Gegend zeigen. So wie ich mich kenne verlaufe ich mich hier sonst schon am ersten Tag.“ So riesig wie das alles hier war, war das sehr gut möglich. Die Ravenclaw hatte keinen guten Orientierungssinn und war in Hogwarts schon oft bei Gängen rausgekommen, die sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. “Oder hast du auf etwas anderes Lust? Ich richte mich da ganz nach dir.
Godric Gryffin Branstone
„Genauso unordentlich? Also mich würde es nicht wundern wenn in ihrem Zimmer bald etwas anfängt zu laufen.“ Er zuckte mit den Schultern und musste dann wieder unwillkürlich Grinsen. Es war wirklich so, dass die Jüngste des Hauses ein Fable dafür hatte, einfach mal das Aufräumen zu vergessen, auch wenn es mit einem Schlenker des Zauberstabs und einiger kurzer Minuten des Abwartens und Zusehens getan wäre. ‚Ich frag mich von wem sie das wohl geerbt habe. Wahrscheinlich ist sie gar nicht mit mir Verwandt.’, dachte Godric, denn er mochte es Aufzuräumen, oder besser gesagt das Ergebnis des Aufräumens. Der junge Auror war kein penibler Ordnungsfanatiker bei dem jeder Stift parallel zu einem Blatt liegen musste, aber völliges Chaos konnte er nicht ertragen.
Neugierig betrachtete er den Besen. „Du spielst Quidditch in der Hausmannschaft?“, fragte Godric mit ehrlicher Bewunderung. Seine Sportfanatische Schwester hatte im Hintergarten Tore platziert und schätzte natürlich die kleine Besenkammer im Keller in der sich auch die Quidditchbälle befanden. Godric selbst, hatte sich beim Spielen immer katastrophal angestellt, auch wenn er gerne für das eigene Team gespielt hätte. Das fliegen alleine ging, wenn auch nicht besonders gut und Godric war eigentlich lieber mit den Füßen am Boden. Trotzdem ließ sich der ehemalige Hufflepuff für Quidditch begeistern und sah sich gerne Spiele an. Wenn sie wirklich Quidditch spielte könnte er ja vielleicht den Koffer mit den Bällen aus dem Keller holen. Es tat ihnen bestimmt gut, einmal wieder bespielt zu werden.
Godric nickte. „Also, das Haus hat 4 Stockwerke und einen Keller. Falls du mal dringend was von mir oder Valentine brauchst, im 3ten Stock sind unsere Schlafzimmer. Naja der Garten. Ist groß – grün und von einer Sabber-Bestie gehütet.“ Godric überlegte. „Oh und ins Gewächshaus würde ich nicht zwingend gehen, wenn du nicht gerade ein kleines Kräuterkundegenie bist – meine Oma. Naja. Hat ein paar merkwürdige Vorlieben was Grünzeug betrifft und es würde mich nicht wundern, wenn zwischen den ganzen schönen Blumen irgendwo ein kleines Monster an Pflanze lauert.“ Kurz führte er sie durch das ganze Haus und gab weiterhin seine Erklärungen zu den einzelnen Zimmern. Als sie wieder im Erdgeschoss ankamen, hoffte er damit seine Aufgabe als Reiseführer getan zu haben und seine Touristin würde sich nicht verlaufen.
April Summers
April lachte leise und nickte nur leicht zur Bestätigung. Wahrscheinlich hatte Godric in dieser Hinsicht recht. Nein, ziemlich sicher hatte er recht. Die Ravenclaw wunderte sich schon immer, dass die Hauselfen in Hogwarts sich nicht langsam bei ihrem Schulleiter beschwerten. Schließlich waren sie diejenigen, die im Endeffekt Valentines Müll wegräumen mussten.
Ihr Blick fiel auf den Besen und sie nickte bei Godrics Frage. “Ja, schon seit einigen Jahren“, sagte sie lächelnd und strich kurz liebevoll über den Besenstiel ihres größten Schatzes. “Quidditch ist für mich so ziemlich alles. Wäre eigentlich auch eine Idee, das nach der Schule in irgendeiner Mannschaft weiterzuspielen“, stellte April nachdenklich fest und das Gesicht von ihrem Vater kam ihr sofort in den Sinn. ER würde wahrscheinlich nicht so begeistert von der Idee sein, dass seine einzige Tochter ihren Lebensunterhalt später Mal mit so einem Unsinn verdienen würde, wie er immer gerne ihren Lieblingssport nannte. Sie musste ihn damals schon fast auf Knien anbetteln, damit er ihr einen Besen kaufen würde. Für ihren Vater war Quidditch nur gefährlich, unnötig und eine völlige Zeitverschwendung. Der Ravenclaw war klar, dass er sich nur Sorgen machte und Angst hatte sie nun auch noch bei einem Quidditchunfall zu verlieren.
“Spielst du denn auch?“, fragte April und sah Godric mit einem neugierigen Gesichtsausdruck an. Sie wusste, dass Valentine genauso in Quidditch vernarrt war wie sie selbst, aber war ihr Bruder in der Hinsicht genauso?
Bei der Führung durch das riesige Haus, nickte April nur ab und zu. Für sie war es immer noch unglaublich eine zeitlang in diesem abnormal gigantischen Haus wohnen zu dürfen. Die Ravenclaw versuchte sich die wichtigsten Informationen, die ihr Godric nannte, zu merken, jedoch war sie etwas überfordert. ’Wie soll man sich denn hier zurecht finden?’, fragte sich April als ihr Rundgang schließlich zu Ende war und hatte einen leicht verwirrten Gesichtsausdruck.
“Okay, ich werde mich offiziell hier verlaufen“, stellte April resigniert fest und lachte kurz. “Naja, so lang du noch an meiner Seite bist sollte das eigentlich gehen“, fügte sie lächelnd hinzu und merkte danach erst wie dumm formuliert ihr letzter Satz doch gewesen war. “Also du weißt was ich meine, oder?“ Die Ravenclaw lachte etwas peinlich berührt und strich sich nervös durch ihre Haare, wie sie es immer tat wenn ihr etwas unangenehm war.
“Nun gut. Das Haus habe ich jetzt gesehen. Eine Idee, was wir jetzt machen könnten?“, fragte sie, um schnell von ihrem letzten peinlichen Satz abzulenken. “Was machst du denn gerne in deiner Freizeit wenn du hier bist?“
Godric Gryffin Branstone
„Nicht schlecht. Auf welcher Position spielst du? Und wenn du das wirklich machen möchtest – versuch es doch.“ Godric wusste gar nicht, ob einzelne Talentsucher zu den Quidditchspielen auf Schulen kamen oder ob man sich zu einem Probetraining bei bestimmten Teams melden musste, aber versuchen konnte sie es auf jeden Fall. Wenn es eine ihrer Leidenschaften war und sie auch schon seit Jahren spielte, konnte sie keineswegs schlecht sein. Dann musste Godric, wegen der Frage leise Lachen. „Ob ich spiele? Ich bin vernarrt in den Sport. Ein gerade noch passabler Flieger. Und die größte Niete im Spielen selbst.“ Er zuckte mit den Schultern. Eine Angewohnheit von ihm zu sagen ‚ist schon okay.’ Auch wenn es es nicht immer zwingend stimmte. Aber er hatte sich mit der Sache abgefunden und es gab ja auch noch andere Dinge als selbst auf einem Besen zu sitzen und Bällen hinterher zu jagen.
Wirklich sicher, dass sie sich nicht verlaufen würde, war sich der junge Branstone nicht. Im ersten Moment stutze Godric, aufgrund der Wortwahl auf Seiten Aprils, „Oh ja, Liebste ich werde nicht von deiner Seite weichen, werde dir treu zur Seite stehen in größter Not und im Kampf gegen das Verlaufen im Hause Branstones“ Wieder hatte sich auf seinem Gesicht ein verschmitztes Grinsen breit gemacht. „Nein, schon klar was du gemeint hast“, fügte er dann noch hinzu, „..und wenn du dich für den bösen Spruch revanchieren möchtest, können wir ja eine Runde hinter das Haus gehen und Quidditch spielen – wenn du mit mir untalentiertem Spieler klar kommst.“ Neugierig ob sie denn das Angebot annehmen würde blickte er in ihr Gesicht. Das war wenigstens ein sinnvoller Zeitvertreib, bis der Rest der Familie nach Hause kommen würde, was wohl in ein zwei Stunden der Fall sein würde.
April Summers
“Ich bin Jägerin. Ist die Position, die mir bisher am Besten gefallen hat“, sagte sie ehrlich und musste ein kurzes, humorloses Lachen unterdrücken. Natürlich konnte er nicht wissen, wie ihr Vater reagieren würde. “Naja, sagen wie es mal so. Mein Vater will, dass ich etwas mit meinem Leben anfange und einen RICHTIGEN Beruf erlerne. Außerdem ist ihm Quidditch viel zu gefährlich. Du hättest sein Gesicht sehen müssen, als ich ihm erzählt hatte, dass ich in die Hausmannschaft aufgenommen wurde“, erklärte die Ravenclaw und schüttelte bei dieser Erinnerung leicht ihren Kopf.
“Ach ich bin mir sicher, dass du gar nicht mal so schlecht bist wie du tust. Das ist alles nur eine Frage von Training und Anstrengung“, sagte April grinsend und stupste ihm leicht freundschaftlich in die Seite.
Godric schien ihr ihren Kommentar nicht übel genommen zu haben und erwiderte auf diesen nur mit einem Weiteren. April grinste breit, legte ihre Hand aufs Herz und setzte einen gespielten gerührten und hilflosen Gesichtausdruck auf. “Oh, danke mein großer Ritter. Wie würde ich die Tage in diesem Gebäude nur ohne sie überleben, Liebster?“ Unwillkürlich musste die Ravenclaw leise lachen und ihre Wangen färbten sich auch etwas rot, was sie natürlich auf die Hitze schob. Noch einmal fuhr sie sich nervös durch ihre Haare und lächelte verlegen.
Bei seinem nächsten Vorschlag nickte April enthusiastisch und sah den jungen Mann vor sich grinsend an.
“Ja, ich glaube das ist bloß fair. Ich kann dir auch ein paar Sachen beibringen wenn du willst. Ich werde auch extra schwach spielen, dass du auch noch eine Chance gegen mich hast“ April grinste Godric frech und etwas herausfordernd an. Sie konnte es kaum erwarten bald wieder dieses vertraute Holz des Besens zwischen ihren Fingern spüren zu können. “Oh, warte..“, fing die Ravenclaw dann an und hob skeptisch eine Augenbraue. “Sag mir nicht, dass ihr auch noch einen Quidditchplatz hinter eurem Haus habt?!“
Godric Gryffin Branstone
„Oh natürlich Qudditch ist ja so gefährlich. Ich könnte ihm bestimmt ein Dutzend Berufe aufzählen die gefährlich sind. Klar ist eine große Verletzungsgefahr dabei. Aber die hast du sogar im Ministerium wenn du Angst haben musst, von einem herunterfallenden Ordner erschlagen zu werden.“ Eine Frage des Trainings und der Anstrengung? Godric war in dieser Hinsicht wohl eher der Typ der seine Augen anstrengte um den ganzen anderen Spielern zu folgen. „Wenn du wüsstest, wie schlecht ich wirklich bin – gleich wirst du es bereuen mein Angebot mit dem Quidditchspielen angenommen zu haben.“
„Wow ich bin mal erfolgreich. Vielleicht bin ich auch einfach in die falsche Zeit geboren. Hätte wohl im Mittelalter mit Röckchen und Strumpfhosen durch die Gegend springen sollen, während ich auf einer kleinen Gitarre klimpernd irgendwelchen Frauen am Fenster etwas vorsinge...“ Warum schaute denn April jetzt so? Er war einen Moment verwirrt: „Naja nicht direkt Quidditchplatz. Meine Schwester hat einfach in luftiger Höhe drei Ringe auf selbst gebastelte einigermaßen stabile Holzstangen gesteckt.“ Er zuckte mit den Schultern „einfach damit sie ein bisschen üben kann.“
„Also. Du holst schnell deinen Besen und ich die Bälle, und hm… verlauf dich nicht. Bis gleich im Garten dann“, sagte Godric und machte auf dem Absatz kehrt nur um in den Keller zu verschwinden und dort in der Besenkammer zu suchen. Die Kiste, wenn auch schon unheimlich verstaubt, da ja schon seit Jahren nicht mehr benützt, war da. ‚Und welchen Besen nehme ich jetzt?’ Seine Augen suchten die knapp 10 verschiedenen Besen jeder Altersklasse ab. Schließlich nahm er den, von dem er glaubte dass er seinem Bruder gehörte. Godric war froh endlich wieder nach oben zu kommen, denn die staubige Luft in der Kammer hatte seine Nase und Augen brennen lassen.
Draußen angekommen, legte er auf der Hinterseite des Hauses im Garten die Kiste ab und löste die beiden Schnallen. ‚Oh Gott, wer ist gleich noch mal auf diese bescheuerte Idee gekommen? Genau richtig… das war ich.' Sofort war dem jungen Branstone mulmig zu mute. War das wirklich sein Vorschlag gewesen? Er würde sich vor Valentines Besuch gründlich blamieren. Nun ja – wenigstens langweilte sie sich nicht zu Tode. Also mehr als fallen konnte er nicht. Er würde das schon hinbekommen. Dann drehte er sich zurück in Richtung Haus und wartete, dass auch April kommen würde – sie hatte sich doch nicht wirklich verlaufen? Oder war er einfach mal wieder viel zu schnell unterwegs gewesen?
April Summers
“Gut, da hast du natürlich auch wieder recht. Aber versuche das erstmal meinem Vater zu erklären. Wenn es nach ihm ginge, würde er mich am Liebsten einfach nur zu Hause einschließen und nicht rauslassen.“ Und damit untertrieb April nicht einmal. Seine Übervorsichtigkeit machte ihr manchmal schon ziemlich zu schaffen. Ein weiterer Grund, um so wenig wie möglich zu Hause zu sein, auch wenn er selbst sowieso fast nie zu Hause anzutreffen war. Naja, ihre Beziehung war auf ihre Art und Weise sehr komisch.
“Das sehen wir ja dann. Hauptsache wir haben Spaß, oder?“, fragte April schmunzelnd und sah den jungen Mann vor sich an. Ein schönes, harmloses Freundschaftsspiel war doch mal wieder eine gute Idee. In Hogwarts stand sie immer unter dem Druck, dass Ravenclaw auch ja gewinnen sollte. Sie hasste es bei einem verlorenen Spiel die enttäuschten Gesichter ihrer Mitschüler zu sehen. Dan liebte es sie deswegen aufzuziehen.
Bei seinem Kommentar lachte die Ravenclaw leise und grinste breit. “So wie Robin Hood dann, oder wie? Also mich hast du auf jeden Fall schon mal überzeugt.“ Es fiel ihr leicht so offen mit Godric zu reden und April fühlte sich im Moment ziemlich wohl bei ihm. “Achso. Und ich dachte jetzt kommt noch irgendwas Riesiges, was ich an dem Haus bisher noch nicht gesehen hatte. Aber, zum Üben reicht das ja völlig aus. Bei uns in London kann ich praktisch so gut wie nie auch nur überhaupt meinen Besen hervorholen. Bei so einer Großstadt sehen die Muggel eigentlich fast alles.“ Noch ein Grund, lieber in einem abgelegenen Örtchen zu leben wie die Branstones. Die 6 Wochen Sommerferien ohne Quidditch waren für April bisher jedes Jahr eine Qual gewesen.
“Okay, ich werde es mal versuchen. Bis gleich“, verabschiedete sich April und lief zu dem Gästezimmer im Gewächshaus. Dort angekommen zögerte sie kurz und beschloss dann sich etwas Quidditch-Tauglicheres anzuziehen. Ein Kleid auf einem Besen war nicht das Optimalste. Deswegen holte sie sich ein einfaches Top und eine kurze Hose aus ihrem Koffer und zog sich um. Schnell schulterte sie ihren Besen und lief dann in Richtung des Gartens. Ein glückliches Lächeln war bereits auf ihren Lippen erschienen. Endlich wieder Quidditch. April konnte es kaum erwarten.
Von weitem konnte sie schon Godric erkennen, der zum Haus starrte. Mit einem breiten Grinsen schlich sich die Ravenclaw von hinten an, stellte sich auf ihre Zehenspitzen und beugte sich nach vorne. “Buh!, hauchte sie leise in sein Ohr, lachte aber dann kurz darauf. “Wartest du schon lange?“
Godric Gryffin Branstone
„Ihm ist also ziemlich schnuppe was dich glücklich oder unglücklich macht, Hauptsache dir passiert nichts?“, schlussfolgerte Godric und schüttelte den Kopf: „nah der hat vielleicht Vorstellungen. Dann solltet ihr aber lieber schleunigst aus London verschwinden. Die Muggel haben doch zur Zeit nichts besseres zu tun, als mit ihren kleinen Flugzeugen Bomben zu werfen. Die großen Städte sind da wohl eher weniger sicher.“ Das war einer der Vorteile wenn man mitten im Nirgendwo wohnte: Massenansammlungen waren beliebter Schauplatz für Anschläge oder Bombenangriffe. Hier draußen, wo man vielleicht nur ein zwei Scheunen treffen konnte, machte das wenig Sinn. Einschüchterung und viele Opfer erreichten sie nur in den riesigen Menschenzentren. Die Quidditchsache zog seine Gedanken in die Realität zurück. „Ja, du wirst dich sicher köstlich amüsieren“, sagte Godric mit einer Mischung aus Bitterkeit und Selbstironie. Ein bisschen Ablenkung würde ihm auch nicht schaden. ‚Ich kann mich ja nicht ständig mit Zeitungsartikeln, Informationssuche und der Jagd nach schwarzen Magiern beschäftigen… ein wenig Ruhe und Ablenkung – gar keine so schlechte Idee.’ Einmal kurz nickend stimmte er seinem Gedanken zu.
Als Godric im Garten stand und wartete hing er wieder seinen Gedanken nach. Als sie ihn zu erschrecken versuchte musste sich der junge Branstone ein Lachen verkneifen und zog ein Gesicht mit vor Schreck geweiteten Augen, dem man aber ansah, das er sich keineswegs erschreckt hatte. „ah. Ich meine, Hilfe. Hallo hört mich irgendwer? “, sprach er etwas lauter, „nein niemand? War ja klar…“ Geradewegs weg von den Albereien kam Godric ein Gedanke. „Du erzähl das doch deinem Dad mal mit der Idee aus London zu ziehen. Auch hier in der Gegend gibt es eine Menge leerstehender alter Höfe, die kein Mensch mehr will. Miete tendiert im Vergleich zu der Fläche und Lage gegen Null. Wäre also sehr rentabel und um einiges sicherer.“ Er zuckte mit den Schultern und blickte nach unten vor sich auf die Kiste. „Nah gut. Also… du… bekommst den hier und ich schwing mich vor die Torstangen. Je weniger Flugmanöver, desto besser.“ Mit diesen Worten drückte er Valentines Besuch den Quaffel in die Hand und stieg etwas ungelenk auf seinen Boden. „Und wehe du lachst“, grinste er ihr noch entgegen, ehe er sich mehr wie ein ungeübter Erstklässler anstellte – wenigstens konnte er sich auf dem Ding halten und es lenken. ‚Nah das ist doch schon mal ein Anfang. Das kommt bestimmt gleich ins Gefühl… verlernt man ja bestimmt nicht.
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