Kingdom Academy
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:: Rpgs auf Eis
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Re: Kingdom Academy
Einstiegspost
Draußen vor dem Fenster war der Himmel strahlend blau. ~Die reine Wahrheit. Dort draußen ist die Welt. Und das ist der Käfig. Von außen, mag man nur die schönen Fassaden sehen. Doch der Horror, der sich hier innerhalb des brillant scheinenden Äußeren abspielt, liegt weit ab von jedwedem menschlichen Ermessen. Fighter die ihre Sacrifices misshandelten. Fighter die sich mit Lügen und Betrug Besitz erschlichen hatten. Eisige Brutalität, die toleriert wurde. Und zwischen all diesen undenkbaren Dingen zahllose junge Frauen, die sich selbst im Dunkel der Verzweiflung verloren.
~Ich erinnere mich gut an die Gesichter. Die schmerzzermürbten Augen in den ausdruckslosen Gesichtern. Schale Hüllen, gedanklich fern ab von diesem Ort. Sie wandelten hier. Funktionierten. Es ist pervers. Nur pervers. Mit einem leisen ohrenzerreißenden Geräusch schabten Mephistos Fingernägel über die Wand, an die sie mit dem Rücken gelehnt stand. Die grauen Augen, von denen man nicht wusste, ob man sich in ihrer unendlichen Tiefe verlieren sollte, oder ob man überhaupt nichts in ihnen sah, blickten weiter hinaus zum Himmel. Und die Erinnerungen des ersten Tages, der doch erst 3 Wochen her war, kehrten zurück.
Mephisto stieg aus dem Auto, dass sie an das Tor am Ende der Brücke gebracht hatte. Sie ging an das eiserne Tor und erspähte kurz darauf das kleine gläserne Fenster in dem Wächterhäuschen. Ein grimmig dreinblickender Mann winkte sie her. Die Tasche geschultert, die Papiere in der Hand, folgte die hoch gewachsene junge Frau, die man leicht mit einem Mann verwechseln konnte der Aufforderung. „Entschuldigen Sie die störung, mein Name ist Mephisto Gal…“ Doch konnte sie nicht ausreden denn sie wurde harsch unterbrochen: „Ihre Papiere.“ Ob wohl alle hier so unfreundlich waren?
Mephisto rückte sie unter dem kleinen Schubfach unter der Glaswand hindurch. Skeptische Blicke. „Warten sie bitte einen Moment.“ Damit drehte sich der Mann von der Glasscheibe weg, griff nach dem Telefon und hackte ein paar mal auf die Zahlen. Ob sie es nun wollte oder nicht, sie hörte genau hin, damit sie das leise Murmeln verstand. „…ja. Papiere die einen Schulwechsel… nein. Ja natürlich habe ich. Das ist nur nicht üblich, deswegen die Nachfra… Ja, ganz wie Ihr wünscht, Gazo-Sama. Der Mann drehte sich zurück. „Alles klar, dich holt gleich jemand ab. Viel Erfolg“
Nach einem kurzen Dank, der eigentlich wirklich nicht angebracht war, wenn man die Harschheit des Mannes betrachtete, ging sie zu dem sich aufgehenden großen Stahltor und schritt hindurch. Geräuschvoll schloss es sich hinter ihr. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Frau mit den schlohweißen Haaren noch nicht gewusst, dass sich damit auch ihr Bezug zur Wirklichkeit verschlossen hatte. Sie blickte über das riesige Gelände. Wunderschöne Gebäude in der ferne. Gut gepflegte Grünanlagen. Und hier in der Nähe des Tores niemand. Kein Wunder. Schließlich war es eine Art Internat. Alle übernachteten hier. Kein Grund die Insel verlassen zu müssen. Erst recht würde sich niemand hier zur Schulzeit, wie sie es denn gerade war, herumtreiben.
~Wie aufgeregt ich war. Jetzt, jetzt scheint es schon ganz normal. Ich fühle mich ruhig. Aber das ich aufgeregt war… Wie oft passiert es schließlich, das plötzlich ein Brief ankommt, in dem eine der führenden Elite-Akademien ein Stipendium anbietet, für das man sich nicht einmal beworben hat? Dabei war ich nicht einmal Schulbeste. Was wohl ihre Auswahlkriterien gewesen sein könnten? Ob es reiner Zufall war?~ Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als eine Bewegung in ihr Sichtfeld trat. Sie sah genauer hin. Eine Frau, rote Krawatte: Universitätsschülerin. Als sie näher kam lächelte Mephisto leicht. Freundlich konnte man es kaum nennen. Höflich. Wirklich aufgeschlossen hatte sie soweit sie sich erinnern konnte noch nie auf jemanden gewirkt.
„Du musst Galzales-San sein? Sasameki Ryouko. Tut mir Leid, aber von der Oberstufe sind gerade alle Sprecher in einer wichtigen Sitzung, deswegen bin ich gekommen.“ Die junge Frau mit den langen braunen Haaren und Brille lächelte. „Mephisto ist in Ordnung. Gar kein Ding. Tut mir Leid dass ich Ihnen umstände bereite. ~Wieso kommt es, dass sie einen so merkwürdigen Gesichtsausdruck hat. Ein wenig traurig vielleicht?~ Sie drehte sich um und ging in Richtung des großen Gebäudes los. „Ryouko, ist ebenfalls in Ordnung. Dort vorne ist die Schule, links geht es zu den Herrenschlafsälen und links zu denen der Frauen.“
~Alles wirkt so gepflegt und ist in Top-Zustand. Was hier wohl gezahlt wird, wenn man kein Stipendium bekommt?~ Das war es, was Mephisto schließlich auch fragte. „Hm, Ryou-Senpai, darf ich fragen wie viel die Studiengebühren für diese Schule betragen? Ich habe nämlich ein Stipendium bekommen und auf der Homepage der Akademie keine Angaben für Semesterpreise oder die Middle- sowie Highschool gefunden. Ein merkwürdiger Blick Seitens Ryou traf die neu Eingetroffene. „Es ist sehr selten, dass jemand in deinem Alter hierher wechselt. Normalerweise finden sie die Begabten schon bevor sie die Mittelstufe erreichen. Hier hat jeder ein Stipendium“ Jeder? Begabung? Mephisto hatte keinen blassen Schimmer, wovon die Braunhaarige sprach, aber sie fragte nicht nach.
Eine kurze Zeit des Schweigens entstand. „Dir sind die Regeln hier bewusst?“ Unsicherheit und Skepsis in der Stimme. Mephisto zuckte mit den Schultern. „Wie an jeder anderen Schule?“ Ein irritiertes Gesicht. „Du hast ja wirklich keine Ahnung. Geben wir erst mal deine Papiere im Sekretariat ab, dann gebe ich dir die Schulordnung.“ Warum auch immer, Mephisto hatte nach diesen Worten das Gefühl, dass diese Schule eine noch größere Kuriosität war, als sie es sowieso schon vermutet hatte. Sie nickte deshalb einfach nur und folgte Ryou zum Sekretariat, das merkwürdigerweise unbesetzt war und dann hinüber zu den Schlafsälen. Das Große Gebäude war in den Haupttrakt und zwei Flügel eingeteilt. Die Mittelstufe befand sich im Hauptgebäude die beiden höheren Stufen in den jeweils zu beiden Seiten abzweigenden Flügeln.
„Hier ein Einzelzimmer. Bis du dich eingelebt hast, und man dich auf ein Zimmer mit Mitbewohnern zuteilen kann.“ Ryou legte ein dickes Buch auf den Tisch. „Geh sicher, dass du alles gut durchliest. Wenn du etwas brauchst oder Fragen hast, ich bin im Park beim Brunnen und treffe meinen Fighter. Einfach zum Osteingang 3 hinaus und immer gerade aus den Weg entlang.“ Mephisto blickte auf. „Fighter?“ Ryou lächelte wieder dünn. Vorhin hatte sie es noch für freundlich gehalten aber jetzt war es ihr klar: es war eher ein dünnes lächeln. „Handbuch. Man sieht sich“ Sie winkte zum Abschied und schloss dann die Tür hinter sich. Mephisto trat ans Fenster. ~Ganz schön komisch diese Schule. Riesig. Gepflegt. Und Tonnen an Regeln~ Kurz glitt ihr Blick über das Buch und wandte sich dann wieder dem Fenster zu. Diesen Wälzer konnte sie sich noch früh genug ansehen.
Schließlich machte sich die Mittelstufenschülerin daran ihre Tasche auszupacken und alles zu verstauen. Als sie damit fertig war und auf die Uhr sah, bemerkte sie, dass die anderen Schüler bereits Unterrichtsende haben mussten. ~Ein kleiner Spaziergang wäre sicher gut. Dann kann ich mir auch gleich mal die ganzen Schüler anschauen. Begabte?! … Jetzt muss ich an Science-Fiction Romane mit Halbaliens denken…~ Damit trat sie hinaus auf den Gang. Kaum war sie ein paar Schritte gegangen und blickte über die sich füllenden Straßen, erregte eine kleine Gruppe ihre Aufmerksamkeit. In der Mitte standen zwei junge Männer die weiße Krawatten trugen, also folglich von der Oberstufe waren. Sie schienen einen Streit miteinander zu haben.
~Diese Testosterongeladenen Spinner gibt es wohl überall…~ Ein Gefühl von Verachtung überkam Mephisto. „Dein Mädchen gefällt mir. Ich dich heraus.“ Der kleinere von beiden schob die Ärmel nach oben. „Ich nehme an.“ Jetzt war Mephisto alles klar: Die zwei hier wollten sich um ein Mädchen prügeln? Sie redeten von ihr als wäre sie ein Objekt. ~Diese Spinner…~ Sie trat näher heran und plötzlich hatte sie das Gefühl, als würde die Temperatur ein wenig herunterkühlen. Vögel die gerade noch gesungen hatten, verstummten. War sie jetzt wahnsinnig oder hörte sie nicht einmal mehr das Rascheln der Blätter? Nur noch die Stimmen und Schritte der Anwesenden. Die Schlägerei begann. ~Warum holt keiner einen Lehrer zum Teufel?~
Von der kleinen Zuschauermenge kamen begeisterte Zurufe und anfeuernde Sprüche. Natürlich nur von den Männern. Wieder dieses Gefühl. Irgendwie sahen alle Mädchen hier aus wie geschlagene Welpen. Keine Minute dauerte der Kampf, als der größere mit einer Platzwunde an der Stirn zu Boden ging und K.O. aussah. Das Mädchen von dem gerade geredet worden war, wechselte die Seite. Mephisto stutzte. Sie tat WAS?! Nur weil ihr Freund gerade verprügelt worden war, warf sie sich dem Sieger an den Hals?! Nein, es sah eher so aus, als wechselte sie unliebsam den Besitzer. Der Gedanke gefiel Mephisto nicht. Der Oberstufenschüler legte dem Mädchen einen Arm um die Schultern und da fiel der Weißhaarigen das Zeichen auf seinem Handrücken auf. Zwei X nebeneinander. Der junge der am Boden lag, hatte ebenfalls ein Zeichen auf dem Handrücken. Ein Dreieck.
Jetzt wo sie sich genauer umsah. Gut drei Viertel aller Jungen besaßen ein Zeichen auf dem Handrücken ihrer rechten oder linken Hand. Diese Schule war gruselig?! Gruppentättowierungen? Aber sie sahen alle verschieden aus. Wie ein Etikett. DAS war ihr jetzt zu merkwürdig. Völlig verwirrt drehte sich Mephisto in Richtung Park. Das das Handbuch ihr hätte Aufschluss geben können, kam ihr gerade überhaupt nicht in den Sinn, sondern nur, dass sie Ryou bei Fragen aufsuchen konnte. Also ging sie in den Park hinein und immer gerade aus. Es dauerte keine 5 Minuten, bis sie an jenem besagten Brunnen angekommen war. Gleißend schoss das Wasser in den rötlichen Abendhimmel hinauf.
Gerade als sie Ryouko erblickte, sah sie auch den anderen Studenten neben ihr. Er hatte sie unsanft am Handgelenk gepackt und sie wich zurück. „HEY! Lass deine Pfoten von ihr du Mistkerl!“ Entsetztes Aufblicken von Ryou, wütendes und empörtes Starren von dem Studenten. „Was hast du gerade gesag?! Wie kannst du es wagen einen Adam* so anzusprechen?!“ ~Adam? Was ist ein Adam?~ „Du sollst sie loslassen du gewalttäiger Psychopath.“ Dann brach er in schallendes Lachen aus. „Ich hab dich hier noch nie gesehen. Du scheinst neu zu sein. Dir prügel ich noch Manieren ein. Hört sich ja fast so an als wolltest du mich herausfordern. Tjaja, wie schade das du das nicht kannst.“ Das Überlegene Grinsen ging Mephisto tierisch auf die Nerven. Zum Glück hatte er jetzt Ryou losgelassen.
[*Notiz: gesprochen – engl. Adam]
„Wenn du’s darauf anlegst Prügel zu kassieren, fordere ich dich gerne heraus.“ Mit zornentbranntem Gesicht trat Mephisto näher an ihn heran und hob die Fäuste. Und dann sah sie etwas aus seinem Gesicht entgleiten. Hatte er jetzt etwa Angst vor ihr? Zugegeben er schien nicht der kräftigste zu sein und war nicht sehr viel größer als sie, aber dennoch bildeten sich Jungs doch immer etwas auf ihre Körperkraft ein. „Was zum Teufel bist du für ein Freak?! Du bist ein Mädchen!“ Mephisto knurrte ungehalten. „Natürlich bin ich das. Keine Augen im Kopf oder wie?“ Er hob den Zeigefinger und deutete auf Mephistos Handrücken, der gehobenen Fäuste. Sie folgte seinem Blick und stutze. Auf ihrem Handrücken prangten schwarz zwei Zeichen. Ein V und direkt darüber ein um einiges flacheres V, das über die beiden Linien hinwegstand.
„Du Freak!" Und noch ehe Mephisto hätte reagieren können, so geschockt war sie über das Zeichen das plötzlich auf ihrem Handrücken aufgetaucht war, spürte sie einen beißenden Schmerz mitten im Gesicht. Ein Blitz zog ihr durch die Nase hinauf in den Kopf und dann tropfte ihr etwas warmes flüssiges in den Mund. „Was bist du, du Schwuchtel?! Eine Transe?“ Mephisto die zurückgetaumelt war und durch den Mund atmete wich dem zweiten Schlag aus. Noch ehe er etwas hätte tun können, duckte sie sich unter der Hand hinweg und schlug dem Mann, der vor lauter Rage völlig um seine Verteidigung vergessen hatte, hart auf den Kehlkopf. Röchelnd ging er zu Boden.
Mephisto machte ein paar Schritte rückwärts von dem im Staub liegenden und lehnte sich gegen den hohen Rand des Brunnens. „Verdammter Bastard,“, näselte sie, und drückte sich die eine Hand gegen die Nasenlöcher – zum Glück war sie nicht gebrochen – während sie die andere Hand betrachtete. „Woher kommt die Tättowierung?“ Die Oberstufenschülerin wusste nicht einmal ob es eine war. Ryou schien genauso verwirrt wie sie. „Zeig her!“ Damit griff sie nach ihrer Hand. „AU das brennt! Pass auf.“ Sie zog die eben genommene Hand zurück. Kopf schütteln. ~Könnte mir verflucht noch mal einer erklären was hier vor sich geht?!~
Ryou packte Mephisto unsanft am Jackett und schüttelte sie. „Bist du ein Mädchen?!“ Die Gefragte stutze. „Was? Du könntest einfach ‘danke’ sagen, dafür dass ich dich vor dem Kerl beschützt habe, der dich belästigt hat. Man muss kein starker Kerl sein um einem Jungen den Kehlkopf einzudrücken… Ryou schien gleich die Nerven zu verlieren. Ihre Halsschlagader pulsierte bedrohlich gut sichtbar. „Ob du ein Mädchen bist!?! Dein Geschlecht!“ Mephisto wurde das ganze zu bunt. Sie schob unsanft Ryoukos Hände von ihrem Jackett. „Natürlich bin ich ein Mädchen. Seit jeher. Kein Junge. Nicht umgebaut. Kein Zweigeschlecht. Mädchen. Kleine Prinzessin. Auch wenn ich nicht so aussehe.“
Die Universitätsschülerin raufte sich die Haare. „Das kann nicht sein. Das geht nicht. Du bist eine Eve. Du kannst kein Fighterzeichen tragen. Das muss ein Irrtum sein.“ Mephisto stutze noch mehr, als sie plötzlich begann ihre Bluse aufzuknöpfen und nach unten Blickte. Beide blickten genauso überrascht auf das Zeichen, welches knapp unter dem Schlüsselbein saß. „Das gibt’s nicht!“, murmelte Ryouko und blickte auf ein genau identisches Zeichen, wie das auf Mephistos Handrücken. „Nein, verflucht das gibt es nicht!“, bestätigte sie Mephisto erregt, „was zum Teufel geht hier ab? Was ist das für eine Irrenanstalt?! Erklär mir das Ryo sofort!“ Diese schluckte. „Ich weiß nicht wie. Aber du bist ein Fighter. Und du hast mich gerade in einem Battle als deinen Sacrifice gewonnen.“
Der am Boden liegende rappelte sich langsam auf. „Du… Transe du." Anscheinend hatte er gerade eben das Bewusstsein wieder erlangt. Das Gespräch von gerade eben, hatte er ebenfalls nicht mitbekommen. „Das bekommst du zurück du kleine Schwuchtel…“ Damit machte er sich eilends auf und davon. Mephisto blickte zurück zu Ryou und diese begann schließlich zu erzählen.
~Was ist es, das mich von den anderen Eves unterscheidet? Wieso trage ich dieses Zeichen auf dem Handrücken, während alle Sacrifices die Zeichen ihres Fighters übernehmen? Wieso bin ich ein Fighter? Mephisto wartete jetzt schon seit Stunden vor dem Konferenzzimmer. Als herausgekommen war, was an jenem Tag wirklich passiert war, war die komplette Schule in heller Aufregung gewesen. Ein Mädchen das ein Mal trug – und zwar nicht auf der Brust sondern auf dem Handrücken? Wie ein Fighter? Undenkbar! Das ganze Chaos hatte sich jetzt bis hierher vors Lehrerzimmer verlagert.
Die Stimmen waren laut geworden. Die Diskussion hatte alle dort drin in Rage gebracht, sodass sie die wartende vor der Türe schon völlig vergessen hatten. „Wie kann das sein?! Es gab noch nie ein Mädchen das ein Fighter wurde! Wir bekommen Probleme. Sie kann sich Sacrifices nehmen! Das passt nicht in unser Regelwerk! Sie wird rausgeworden!“ Eine andere Stimme verneinte. „Es gibt keine Regelwidrigkeiten. Hier steht nirgendwo etwas von einem weiblichen Fighter geschrieben.“ Die Erste Stimme: „Weil es so etwas nicht gibt!“ Ryouko, die Mitglied im Schülerkonzil war fiel dem Lehrer ins Wort. „Doch und wir sind der Beweis dafür.“
Mephisto seufzte leise. Es war krank, was hier ablief. Eine andere Welt. Das war keine Realität mehr. Das konnte sie nicht sein. Sie hatte das Gefühl sich selbst zu entgleiten. ~Wenn ich mich auf meinem Weg verloren habe, dann frage ich mich, wo das wohl war?~ Ihr Blick huschte den Gang entlang. Es war später Nachmittag, schon fast Abend. Keiner der Schüler war mehr im Schulgebäude im ersten Stock. Alle waren in ihren Schlafsälen. „Das ist eine Regelwidrigkeit! Wir haben das hier nicht mehr unter Kontrolle. Was würde passieren, wenn sie sich vielleicht auch noch Adams als Sacrifice nimmt?!“ Eine verneinde Stimme. Eine Lehrerin: „Ausgeschlossen. Ein Fighter kann keinen Adam als Sacrifice bestimmen. Das funktioniert nicht.
Wutentbrannt kam ein Gegenkommentar: „Es geht auch nicht dass eine Eve ein Fighter ist. Wie ist das Möglich? Man kann naturgegebene Kräfte nicht einfach umdrehen oder sonstig manipulieren!“ Mephisto seufzte. Das war ein Traum. Alles nur ein böser Traum. Die Diskussion hielt an. Schließlich nach gut einer Stunde kam Ryouko heraus und blickte sie ein wenig skeptisch aber auch dankbar an. „Gehen wir.“ Ein kurzer Moment des Schweigens. „Mio-sama… Du hast alles mitbekommen oder?“, fragte sie. Die Gefragte nickte. „Die Türen sind nicht sonderlich dick. Und ihr wart nicht sonderlich leise. Und lass dieses –sama, ich hab’s dir schon mal gesagt.“
Ryou blickte auf. „Ich bin dein Sacrifice. Das ist ganz normal.“ Mephisto verdrehte die Augen. „Gut… dann… dann… befehlen will ich nicht, verflucht, kannst du mir den Gefallen nicht einfach tun?“ Ryou lachte. „Nagut. Mio-kun. Besser?“ Mephisto atmete erleichtert aus. „Ja um einiges.“ Es war leise auf dem Gang. Die Lehrer waren in die andere Richtung verschwunden. Das was Mephisto heimlich plante, und schon längst Ryou unterbreitet hatte, war all die unglücklichen Gesichter wieder glücklich zu machen. Kein Wunder, dass all die Sacrifices so unglücklich wie sie mit ihren Fightern und Besitzern waren, diese Gesichter trugen. Mephisto wollte das ändern. Das System, welches sie zu verachten gelernt hatte.
Draußen vor dem Fenster war der Himmel strahlend blau. ~Die reine Wahrheit. Dort draußen ist die Welt. Und das ist der Käfig. Von außen, mag man nur die schönen Fassaden sehen. Doch der Horror, der sich hier innerhalb des brillant scheinenden Äußeren abspielt, liegt weit ab von jedwedem menschlichen Ermessen. Fighter die ihre Sacrifices misshandelten. Fighter die sich mit Lügen und Betrug Besitz erschlichen hatten. Eisige Brutalität, die toleriert wurde. Und zwischen all diesen undenkbaren Dingen zahllose junge Frauen, die sich selbst im Dunkel der Verzweiflung verloren.
~Ich erinnere mich gut an die Gesichter. Die schmerzzermürbten Augen in den ausdruckslosen Gesichtern. Schale Hüllen, gedanklich fern ab von diesem Ort. Sie wandelten hier. Funktionierten. Es ist pervers. Nur pervers. Mit einem leisen ohrenzerreißenden Geräusch schabten Mephistos Fingernägel über die Wand, an die sie mit dem Rücken gelehnt stand. Die grauen Augen, von denen man nicht wusste, ob man sich in ihrer unendlichen Tiefe verlieren sollte, oder ob man überhaupt nichts in ihnen sah, blickten weiter hinaus zum Himmel. Und die Erinnerungen des ersten Tages, der doch erst 3 Wochen her war, kehrten zurück.
Mephisto stieg aus dem Auto, dass sie an das Tor am Ende der Brücke gebracht hatte. Sie ging an das eiserne Tor und erspähte kurz darauf das kleine gläserne Fenster in dem Wächterhäuschen. Ein grimmig dreinblickender Mann winkte sie her. Die Tasche geschultert, die Papiere in der Hand, folgte die hoch gewachsene junge Frau, die man leicht mit einem Mann verwechseln konnte der Aufforderung. „Entschuldigen Sie die störung, mein Name ist Mephisto Gal…“ Doch konnte sie nicht ausreden denn sie wurde harsch unterbrochen: „Ihre Papiere.“ Ob wohl alle hier so unfreundlich waren?
Mephisto rückte sie unter dem kleinen Schubfach unter der Glaswand hindurch. Skeptische Blicke. „Warten sie bitte einen Moment.“ Damit drehte sich der Mann von der Glasscheibe weg, griff nach dem Telefon und hackte ein paar mal auf die Zahlen. Ob sie es nun wollte oder nicht, sie hörte genau hin, damit sie das leise Murmeln verstand. „…ja. Papiere die einen Schulwechsel… nein. Ja natürlich habe ich. Das ist nur nicht üblich, deswegen die Nachfra… Ja, ganz wie Ihr wünscht, Gazo-Sama. Der Mann drehte sich zurück. „Alles klar, dich holt gleich jemand ab. Viel Erfolg“
Nach einem kurzen Dank, der eigentlich wirklich nicht angebracht war, wenn man die Harschheit des Mannes betrachtete, ging sie zu dem sich aufgehenden großen Stahltor und schritt hindurch. Geräuschvoll schloss es sich hinter ihr. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Frau mit den schlohweißen Haaren noch nicht gewusst, dass sich damit auch ihr Bezug zur Wirklichkeit verschlossen hatte. Sie blickte über das riesige Gelände. Wunderschöne Gebäude in der ferne. Gut gepflegte Grünanlagen. Und hier in der Nähe des Tores niemand. Kein Wunder. Schließlich war es eine Art Internat. Alle übernachteten hier. Kein Grund die Insel verlassen zu müssen. Erst recht würde sich niemand hier zur Schulzeit, wie sie es denn gerade war, herumtreiben.
~Wie aufgeregt ich war. Jetzt, jetzt scheint es schon ganz normal. Ich fühle mich ruhig. Aber das ich aufgeregt war… Wie oft passiert es schließlich, das plötzlich ein Brief ankommt, in dem eine der führenden Elite-Akademien ein Stipendium anbietet, für das man sich nicht einmal beworben hat? Dabei war ich nicht einmal Schulbeste. Was wohl ihre Auswahlkriterien gewesen sein könnten? Ob es reiner Zufall war?~ Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als eine Bewegung in ihr Sichtfeld trat. Sie sah genauer hin. Eine Frau, rote Krawatte: Universitätsschülerin. Als sie näher kam lächelte Mephisto leicht. Freundlich konnte man es kaum nennen. Höflich. Wirklich aufgeschlossen hatte sie soweit sie sich erinnern konnte noch nie auf jemanden gewirkt.
„Du musst Galzales-San sein? Sasameki Ryouko. Tut mir Leid, aber von der Oberstufe sind gerade alle Sprecher in einer wichtigen Sitzung, deswegen bin ich gekommen.“ Die junge Frau mit den langen braunen Haaren und Brille lächelte. „Mephisto ist in Ordnung. Gar kein Ding. Tut mir Leid dass ich Ihnen umstände bereite. ~Wieso kommt es, dass sie einen so merkwürdigen Gesichtsausdruck hat. Ein wenig traurig vielleicht?~ Sie drehte sich um und ging in Richtung des großen Gebäudes los. „Ryouko, ist ebenfalls in Ordnung. Dort vorne ist die Schule, links geht es zu den Herrenschlafsälen und links zu denen der Frauen.“
~Alles wirkt so gepflegt und ist in Top-Zustand. Was hier wohl gezahlt wird, wenn man kein Stipendium bekommt?~ Das war es, was Mephisto schließlich auch fragte. „Hm, Ryou-Senpai, darf ich fragen wie viel die Studiengebühren für diese Schule betragen? Ich habe nämlich ein Stipendium bekommen und auf der Homepage der Akademie keine Angaben für Semesterpreise oder die Middle- sowie Highschool gefunden. Ein merkwürdiger Blick Seitens Ryou traf die neu Eingetroffene. „Es ist sehr selten, dass jemand in deinem Alter hierher wechselt. Normalerweise finden sie die Begabten schon bevor sie die Mittelstufe erreichen. Hier hat jeder ein Stipendium“ Jeder? Begabung? Mephisto hatte keinen blassen Schimmer, wovon die Braunhaarige sprach, aber sie fragte nicht nach.
Eine kurze Zeit des Schweigens entstand. „Dir sind die Regeln hier bewusst?“ Unsicherheit und Skepsis in der Stimme. Mephisto zuckte mit den Schultern. „Wie an jeder anderen Schule?“ Ein irritiertes Gesicht. „Du hast ja wirklich keine Ahnung. Geben wir erst mal deine Papiere im Sekretariat ab, dann gebe ich dir die Schulordnung.“ Warum auch immer, Mephisto hatte nach diesen Worten das Gefühl, dass diese Schule eine noch größere Kuriosität war, als sie es sowieso schon vermutet hatte. Sie nickte deshalb einfach nur und folgte Ryou zum Sekretariat, das merkwürdigerweise unbesetzt war und dann hinüber zu den Schlafsälen. Das Große Gebäude war in den Haupttrakt und zwei Flügel eingeteilt. Die Mittelstufe befand sich im Hauptgebäude die beiden höheren Stufen in den jeweils zu beiden Seiten abzweigenden Flügeln.
„Hier ein Einzelzimmer. Bis du dich eingelebt hast, und man dich auf ein Zimmer mit Mitbewohnern zuteilen kann.“ Ryou legte ein dickes Buch auf den Tisch. „Geh sicher, dass du alles gut durchliest. Wenn du etwas brauchst oder Fragen hast, ich bin im Park beim Brunnen und treffe meinen Fighter. Einfach zum Osteingang 3 hinaus und immer gerade aus den Weg entlang.“ Mephisto blickte auf. „Fighter?“ Ryou lächelte wieder dünn. Vorhin hatte sie es noch für freundlich gehalten aber jetzt war es ihr klar: es war eher ein dünnes lächeln. „Handbuch. Man sieht sich“ Sie winkte zum Abschied und schloss dann die Tür hinter sich. Mephisto trat ans Fenster. ~Ganz schön komisch diese Schule. Riesig. Gepflegt. Und Tonnen an Regeln~ Kurz glitt ihr Blick über das Buch und wandte sich dann wieder dem Fenster zu. Diesen Wälzer konnte sie sich noch früh genug ansehen.
Schließlich machte sich die Mittelstufenschülerin daran ihre Tasche auszupacken und alles zu verstauen. Als sie damit fertig war und auf die Uhr sah, bemerkte sie, dass die anderen Schüler bereits Unterrichtsende haben mussten. ~Ein kleiner Spaziergang wäre sicher gut. Dann kann ich mir auch gleich mal die ganzen Schüler anschauen. Begabte?! … Jetzt muss ich an Science-Fiction Romane mit Halbaliens denken…~ Damit trat sie hinaus auf den Gang. Kaum war sie ein paar Schritte gegangen und blickte über die sich füllenden Straßen, erregte eine kleine Gruppe ihre Aufmerksamkeit. In der Mitte standen zwei junge Männer die weiße Krawatten trugen, also folglich von der Oberstufe waren. Sie schienen einen Streit miteinander zu haben.
~Diese Testosterongeladenen Spinner gibt es wohl überall…~ Ein Gefühl von Verachtung überkam Mephisto. „Dein Mädchen gefällt mir. Ich dich heraus.“ Der kleinere von beiden schob die Ärmel nach oben. „Ich nehme an.“ Jetzt war Mephisto alles klar: Die zwei hier wollten sich um ein Mädchen prügeln? Sie redeten von ihr als wäre sie ein Objekt. ~Diese Spinner…~ Sie trat näher heran und plötzlich hatte sie das Gefühl, als würde die Temperatur ein wenig herunterkühlen. Vögel die gerade noch gesungen hatten, verstummten. War sie jetzt wahnsinnig oder hörte sie nicht einmal mehr das Rascheln der Blätter? Nur noch die Stimmen und Schritte der Anwesenden. Die Schlägerei begann. ~Warum holt keiner einen Lehrer zum Teufel?~
Von der kleinen Zuschauermenge kamen begeisterte Zurufe und anfeuernde Sprüche. Natürlich nur von den Männern. Wieder dieses Gefühl. Irgendwie sahen alle Mädchen hier aus wie geschlagene Welpen. Keine Minute dauerte der Kampf, als der größere mit einer Platzwunde an der Stirn zu Boden ging und K.O. aussah. Das Mädchen von dem gerade geredet worden war, wechselte die Seite. Mephisto stutzte. Sie tat WAS?! Nur weil ihr Freund gerade verprügelt worden war, warf sie sich dem Sieger an den Hals?! Nein, es sah eher so aus, als wechselte sie unliebsam den Besitzer. Der Gedanke gefiel Mephisto nicht. Der Oberstufenschüler legte dem Mädchen einen Arm um die Schultern und da fiel der Weißhaarigen das Zeichen auf seinem Handrücken auf. Zwei X nebeneinander. Der junge der am Boden lag, hatte ebenfalls ein Zeichen auf dem Handrücken. Ein Dreieck.
Jetzt wo sie sich genauer umsah. Gut drei Viertel aller Jungen besaßen ein Zeichen auf dem Handrücken ihrer rechten oder linken Hand. Diese Schule war gruselig?! Gruppentättowierungen? Aber sie sahen alle verschieden aus. Wie ein Etikett. DAS war ihr jetzt zu merkwürdig. Völlig verwirrt drehte sich Mephisto in Richtung Park. Das das Handbuch ihr hätte Aufschluss geben können, kam ihr gerade überhaupt nicht in den Sinn, sondern nur, dass sie Ryou bei Fragen aufsuchen konnte. Also ging sie in den Park hinein und immer gerade aus. Es dauerte keine 5 Minuten, bis sie an jenem besagten Brunnen angekommen war. Gleißend schoss das Wasser in den rötlichen Abendhimmel hinauf.
Gerade als sie Ryouko erblickte, sah sie auch den anderen Studenten neben ihr. Er hatte sie unsanft am Handgelenk gepackt und sie wich zurück. „HEY! Lass deine Pfoten von ihr du Mistkerl!“ Entsetztes Aufblicken von Ryou, wütendes und empörtes Starren von dem Studenten. „Was hast du gerade gesag?! Wie kannst du es wagen einen Adam* so anzusprechen?!“ ~Adam? Was ist ein Adam?~ „Du sollst sie loslassen du gewalttäiger Psychopath.“ Dann brach er in schallendes Lachen aus. „Ich hab dich hier noch nie gesehen. Du scheinst neu zu sein. Dir prügel ich noch Manieren ein. Hört sich ja fast so an als wolltest du mich herausfordern. Tjaja, wie schade das du das nicht kannst.“ Das Überlegene Grinsen ging Mephisto tierisch auf die Nerven. Zum Glück hatte er jetzt Ryou losgelassen.
[*Notiz: gesprochen – engl. Adam]
„Wenn du’s darauf anlegst Prügel zu kassieren, fordere ich dich gerne heraus.“ Mit zornentbranntem Gesicht trat Mephisto näher an ihn heran und hob die Fäuste. Und dann sah sie etwas aus seinem Gesicht entgleiten. Hatte er jetzt etwa Angst vor ihr? Zugegeben er schien nicht der kräftigste zu sein und war nicht sehr viel größer als sie, aber dennoch bildeten sich Jungs doch immer etwas auf ihre Körperkraft ein. „Was zum Teufel bist du für ein Freak?! Du bist ein Mädchen!“ Mephisto knurrte ungehalten. „Natürlich bin ich das. Keine Augen im Kopf oder wie?“ Er hob den Zeigefinger und deutete auf Mephistos Handrücken, der gehobenen Fäuste. Sie folgte seinem Blick und stutze. Auf ihrem Handrücken prangten schwarz zwei Zeichen. Ein V und direkt darüber ein um einiges flacheres V, das über die beiden Linien hinwegstand.
„Du Freak!" Und noch ehe Mephisto hätte reagieren können, so geschockt war sie über das Zeichen das plötzlich auf ihrem Handrücken aufgetaucht war, spürte sie einen beißenden Schmerz mitten im Gesicht. Ein Blitz zog ihr durch die Nase hinauf in den Kopf und dann tropfte ihr etwas warmes flüssiges in den Mund. „Was bist du, du Schwuchtel?! Eine Transe?“ Mephisto die zurückgetaumelt war und durch den Mund atmete wich dem zweiten Schlag aus. Noch ehe er etwas hätte tun können, duckte sie sich unter der Hand hinweg und schlug dem Mann, der vor lauter Rage völlig um seine Verteidigung vergessen hatte, hart auf den Kehlkopf. Röchelnd ging er zu Boden.
Mephisto machte ein paar Schritte rückwärts von dem im Staub liegenden und lehnte sich gegen den hohen Rand des Brunnens. „Verdammter Bastard,“, näselte sie, und drückte sich die eine Hand gegen die Nasenlöcher – zum Glück war sie nicht gebrochen – während sie die andere Hand betrachtete. „Woher kommt die Tättowierung?“ Die Oberstufenschülerin wusste nicht einmal ob es eine war. Ryou schien genauso verwirrt wie sie. „Zeig her!“ Damit griff sie nach ihrer Hand. „AU das brennt! Pass auf.“ Sie zog die eben genommene Hand zurück. Kopf schütteln. ~Könnte mir verflucht noch mal einer erklären was hier vor sich geht?!~
Ryou packte Mephisto unsanft am Jackett und schüttelte sie. „Bist du ein Mädchen?!“ Die Gefragte stutze. „Was? Du könntest einfach ‘danke’ sagen, dafür dass ich dich vor dem Kerl beschützt habe, der dich belästigt hat. Man muss kein starker Kerl sein um einem Jungen den Kehlkopf einzudrücken… Ryou schien gleich die Nerven zu verlieren. Ihre Halsschlagader pulsierte bedrohlich gut sichtbar. „Ob du ein Mädchen bist!?! Dein Geschlecht!“ Mephisto wurde das ganze zu bunt. Sie schob unsanft Ryoukos Hände von ihrem Jackett. „Natürlich bin ich ein Mädchen. Seit jeher. Kein Junge. Nicht umgebaut. Kein Zweigeschlecht. Mädchen. Kleine Prinzessin. Auch wenn ich nicht so aussehe.“
Die Universitätsschülerin raufte sich die Haare. „Das kann nicht sein. Das geht nicht. Du bist eine Eve. Du kannst kein Fighterzeichen tragen. Das muss ein Irrtum sein.“ Mephisto stutze noch mehr, als sie plötzlich begann ihre Bluse aufzuknöpfen und nach unten Blickte. Beide blickten genauso überrascht auf das Zeichen, welches knapp unter dem Schlüsselbein saß. „Das gibt’s nicht!“, murmelte Ryouko und blickte auf ein genau identisches Zeichen, wie das auf Mephistos Handrücken. „Nein, verflucht das gibt es nicht!“, bestätigte sie Mephisto erregt, „was zum Teufel geht hier ab? Was ist das für eine Irrenanstalt?! Erklär mir das Ryo sofort!“ Diese schluckte. „Ich weiß nicht wie. Aber du bist ein Fighter. Und du hast mich gerade in einem Battle als deinen Sacrifice gewonnen.“
Der am Boden liegende rappelte sich langsam auf. „Du… Transe du." Anscheinend hatte er gerade eben das Bewusstsein wieder erlangt. Das Gespräch von gerade eben, hatte er ebenfalls nicht mitbekommen. „Das bekommst du zurück du kleine Schwuchtel…“ Damit machte er sich eilends auf und davon. Mephisto blickte zurück zu Ryou und diese begann schließlich zu erzählen.
~Was ist es, das mich von den anderen Eves unterscheidet? Wieso trage ich dieses Zeichen auf dem Handrücken, während alle Sacrifices die Zeichen ihres Fighters übernehmen? Wieso bin ich ein Fighter? Mephisto wartete jetzt schon seit Stunden vor dem Konferenzzimmer. Als herausgekommen war, was an jenem Tag wirklich passiert war, war die komplette Schule in heller Aufregung gewesen. Ein Mädchen das ein Mal trug – und zwar nicht auf der Brust sondern auf dem Handrücken? Wie ein Fighter? Undenkbar! Das ganze Chaos hatte sich jetzt bis hierher vors Lehrerzimmer verlagert.
Die Stimmen waren laut geworden. Die Diskussion hatte alle dort drin in Rage gebracht, sodass sie die wartende vor der Türe schon völlig vergessen hatten. „Wie kann das sein?! Es gab noch nie ein Mädchen das ein Fighter wurde! Wir bekommen Probleme. Sie kann sich Sacrifices nehmen! Das passt nicht in unser Regelwerk! Sie wird rausgeworden!“ Eine andere Stimme verneinte. „Es gibt keine Regelwidrigkeiten. Hier steht nirgendwo etwas von einem weiblichen Fighter geschrieben.“ Die Erste Stimme: „Weil es so etwas nicht gibt!“ Ryouko, die Mitglied im Schülerkonzil war fiel dem Lehrer ins Wort. „Doch und wir sind der Beweis dafür.“
Mephisto seufzte leise. Es war krank, was hier ablief. Eine andere Welt. Das war keine Realität mehr. Das konnte sie nicht sein. Sie hatte das Gefühl sich selbst zu entgleiten. ~Wenn ich mich auf meinem Weg verloren habe, dann frage ich mich, wo das wohl war?~ Ihr Blick huschte den Gang entlang. Es war später Nachmittag, schon fast Abend. Keiner der Schüler war mehr im Schulgebäude im ersten Stock. Alle waren in ihren Schlafsälen. „Das ist eine Regelwidrigkeit! Wir haben das hier nicht mehr unter Kontrolle. Was würde passieren, wenn sie sich vielleicht auch noch Adams als Sacrifice nimmt?!“ Eine verneinde Stimme. Eine Lehrerin: „Ausgeschlossen. Ein Fighter kann keinen Adam als Sacrifice bestimmen. Das funktioniert nicht.
Wutentbrannt kam ein Gegenkommentar: „Es geht auch nicht dass eine Eve ein Fighter ist. Wie ist das Möglich? Man kann naturgegebene Kräfte nicht einfach umdrehen oder sonstig manipulieren!“ Mephisto seufzte. Das war ein Traum. Alles nur ein böser Traum. Die Diskussion hielt an. Schließlich nach gut einer Stunde kam Ryouko heraus und blickte sie ein wenig skeptisch aber auch dankbar an. „Gehen wir.“ Ein kurzer Moment des Schweigens. „Mio-sama… Du hast alles mitbekommen oder?“, fragte sie. Die Gefragte nickte. „Die Türen sind nicht sonderlich dick. Und ihr wart nicht sonderlich leise. Und lass dieses –sama, ich hab’s dir schon mal gesagt.“
Ryou blickte auf. „Ich bin dein Sacrifice. Das ist ganz normal.“ Mephisto verdrehte die Augen. „Gut… dann… dann… befehlen will ich nicht, verflucht, kannst du mir den Gefallen nicht einfach tun?“ Ryou lachte. „Nagut. Mio-kun. Besser?“ Mephisto atmete erleichtert aus. „Ja um einiges.“ Es war leise auf dem Gang. Die Lehrer waren in die andere Richtung verschwunden. Das was Mephisto heimlich plante, und schon längst Ryou unterbreitet hatte, war all die unglücklichen Gesichter wieder glücklich zu machen. Kein Wunder, dass all die Sacrifices so unglücklich wie sie mit ihren Fightern und Besitzern waren, diese Gesichter trugen. Mephisto wollte das ändern. Das System, welches sie zu verachten gelernt hatte.
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Re: Kingdom Academy
Einstiegspost
Das Licht der Mittagssonne drang durch eines der großen Fenster in den Saal, ließ die Schatten der wenigen Schüler, die sich gerade hier aufhielten, wie lebendig über die Bücherregale tanzen. Wie immer herrschte eine fast gespenstische Stille in der Bibliothek,nur ab und an unterbrochen wenn einer der Schüler seine momentane Lektüre zuschlug und aufstand, um sie zu ihrem angestammten Platz zurückzubringen. Die junge Frau beobachtete all das mit schierer Gleichgültigkeit, ihre grünen Augen, halb geschlossen, drifteten ins Nichts ab. Was wollte sie hier überhaupt? Im Augenblick hätte sie wahrlich wichtigeres zu tun als hier zustehen und zu warten, bis ER fertig war. Aber was blieb ihr auch anderes übrig?Sie war eine Eve, ein Sacrifice. Und nicht dieses eine Mädchen, von dem die ganze Schule sprach, dieses Mädchen, dass einen Fighter eingestampft hatte und nun selbst als einer unterwegs war. Wie gerne würde sie sie einmal treffen.Dieses Mädchen hatte das geschafft, wovon sie schon lange träumte: Die Regeln dieses verdammten ‚Own-and-protect’-Spielchens zu durchbrechen, den Spieß umzudrehen. Ihr war durchaus bewusst, dass sie selbst das nicht mehr schaffen würde. Sie hatte damals schon verloren, als sie sich kampflos in das System eingliedern ließ. Nein, eher schon, als sie an diese Hölle einer Schule gekommen war. Eigentlich hatte sie da schon alle ihre Chancen vertan. Sie konnte nur noch darauf hoffen, dass sie irgendwann einen etwas vernünftiger Fighter als Besitzer bekam. ‚Wie es wohl wäre,wenn dieses Mädchen…’
„Raven, wir gehen.“ Die genervt klingende Stimme ihres Adams riss sie aus den Gedanken, schweigend folgte sie ihm Richtung Tür. Und hoffte, dass er nicht zu schlechte Laune hatte. Nicht etwa wegen ihm, nein, nur aus der Gewissheit heraus, dass sie jede seiner Launen auszubaden hatte…
Es war kaum jemand unterwegs inden Gängen, die meisten Schüler waren wohl gerade entweder in den Speisesäälenoder aber beim Lernen. Raven war das ganz angenehm, sie mochte es nichtsonderlich, sich durch Menschenpulke drängen zu müssen. So trottete sie einpaar Schritte hinter Marcus, ihrem Besitzer, her. Teilnahmslos blieb ihr Blick auf den Boden vor ihren Füßengerichtet während sie schweigend, wie ein Schatten, ihm auf Schritt und Trittfolgte. Ihre Umgebung nahm sie kaum noch wahr. Zu oft war sie diese Gängeentlang marschiert. Und selbst, wenn sie jemanden getroffen hätte, mit dem siegerne gesprochen hätte, solange ER bei ihr war würde ER jegliche Gesprächevereiteln. Schließlich gehörte sie ja nur ihm, Ihm, IHM, und keinem Anderen.Wenn sie sprach, so musste sie mit ihm sprechen. Wenn sie jemanden ansah, somusste sie ihn ansehen. Für ihn war sie nur so etwas wie Rabe im Käfig, der aufKommando allerlei Kunststückchen vorführen sollte um seinen Besitzer erfreuen.In vielerlei Hinsicht. Und während sie noch in düsteren Gedanken vor sich hinbrütete sah sie sie. An eine Wand des Ganges gelehnt stand sie da, schien inGedanken versunken zu sein. Zunächst realisierte Raven nicht, an wem sie ebenvorbeigegangen war, nur aus den Augenwinkeln hatte sie die junge Frau gesehen.Erst als sie schon ein paar Schritte weiter war bemerkte sie, dass sie dieseFrau noch nie gesehen hatte. Eine Neue. DIE Neue? Wie vom Blitz getroffenverharrte sie mitten in der Bewegung. Es MUSSTE sie sein! So viele Neue gab esnicht, hier an der Kingdom! Ein schneller Blicküber die Schulter. Das Zeichen,es war auf dem Handrücken! Sie war es! Raven drehte auf der Stelle um, hob denBlick. Dieses mal war es ihr egal, was Marcus sagen, was er tun würde. Zumersten mal seit so langer zeit brannte wieder dieses Feuer hinter ihren Augen,das er doch fast zum Erlöschen gebracht hatte. Nein, noch hatte er sie nicht gebrochen.Noch nicht ganz. Sie schenkte der Fremden ein Lächeln. Das erste wirklichehrliche Lächeln, seit sie an diese Schule gekommen war. Am liebsten wäre siesofort zu ihr gegangen und hätte… ja, was hätte sie getan? Sie um Hilfe gebeten?Ihr dafür gedankt, ihr zum ersten Mal wieder Hoffnung gemacht zu haben nach allden Jahren? Lächerlich, einfach lächerlich! So kam, nach kurzem Zögern, nur einZunicken, und ein leises, fast schon geflüstertes „Danke“ verließ ihre Lippen.„Raven…! Weiter.“ Sie ignorierte ihn. Dem drohenden Unterton in seinen Worten zum Trotz. Und dann ging alles ganz schnell. Ein ziehender Schmerz, Erriss sie an ihren Haaren zurück. Für einen Sekundenbruchteil konnte sie dieseblinde Wut in seinen Augen sehen Vielleicht auch etwas Angst.. Ja, er mochte esüberhaupt nicht, wenn sie mit Anderen sprach. Am wenigsten mit anderenFightern. Und wohl am allerwenigsten, wenn dieser Fighter auch noch diesesschulbekannte Mädchen war. Seine Hand kam viel zu schnell, als dass siereagieren hätte können. Eine schallende Ohrfeige. Sie taumelte ein paarSchritte zurück, halb durch den Schlag, halb aus Schreck. Fiel. Fing sichgerade so noch ab, mit einer Hand auf den Boden aufgestützt, die andereschützend vor das Gesicht gehalten starrte sie ihn mit einer Mischung ausEntsetzen und Hass an. „Du weißt, du darfst nicht mit Fremden sprechen. Gehen wir.“ Die Kälte in seiner Stimme hätte die Luft gefrieren können. Raven stand auf. Unendlich langsam, zögerlich.Warf dem Mädchen noch einmal einen kurzen Blick zu, ehe sie sie wieder dieseMaske aus Gleichgültigkeit aufsetzte und weiter hinter Ihm den Gang entlangmarschierte, den Blick stetig nach unten. Und doch, die Maske war nicht mehrperfekt. Ein leichtes, kaum sichtbares Lächeln hatte sich auf ihr Gesichtgeschlichen. Sie hatte seine Angst gesehen. Seine Angst, seinLieblingsspielzeug zu verlieren. Und diese Genugtuung war das dumpfe Pochen aufihrer Wange und seine jetzt wohl endgültig ruinierte Laune durchaus wert.
Das Licht der Mittagssonne drang durch eines der großen Fenster in den Saal, ließ die Schatten der wenigen Schüler, die sich gerade hier aufhielten, wie lebendig über die Bücherregale tanzen. Wie immer herrschte eine fast gespenstische Stille in der Bibliothek,nur ab und an unterbrochen wenn einer der Schüler seine momentane Lektüre zuschlug und aufstand, um sie zu ihrem angestammten Platz zurückzubringen. Die junge Frau beobachtete all das mit schierer Gleichgültigkeit, ihre grünen Augen, halb geschlossen, drifteten ins Nichts ab. Was wollte sie hier überhaupt? Im Augenblick hätte sie wahrlich wichtigeres zu tun als hier zustehen und zu warten, bis ER fertig war. Aber was blieb ihr auch anderes übrig?Sie war eine Eve, ein Sacrifice. Und nicht dieses eine Mädchen, von dem die ganze Schule sprach, dieses Mädchen, dass einen Fighter eingestampft hatte und nun selbst als einer unterwegs war. Wie gerne würde sie sie einmal treffen.Dieses Mädchen hatte das geschafft, wovon sie schon lange träumte: Die Regeln dieses verdammten ‚Own-and-protect’-Spielchens zu durchbrechen, den Spieß umzudrehen. Ihr war durchaus bewusst, dass sie selbst das nicht mehr schaffen würde. Sie hatte damals schon verloren, als sie sich kampflos in das System eingliedern ließ. Nein, eher schon, als sie an diese Hölle einer Schule gekommen war. Eigentlich hatte sie da schon alle ihre Chancen vertan. Sie konnte nur noch darauf hoffen, dass sie irgendwann einen etwas vernünftiger Fighter als Besitzer bekam. ‚Wie es wohl wäre,wenn dieses Mädchen…’
„Raven, wir gehen.“ Die genervt klingende Stimme ihres Adams riss sie aus den Gedanken, schweigend folgte sie ihm Richtung Tür. Und hoffte, dass er nicht zu schlechte Laune hatte. Nicht etwa wegen ihm, nein, nur aus der Gewissheit heraus, dass sie jede seiner Launen auszubaden hatte…
Es war kaum jemand unterwegs inden Gängen, die meisten Schüler waren wohl gerade entweder in den Speisesäälenoder aber beim Lernen. Raven war das ganz angenehm, sie mochte es nichtsonderlich, sich durch Menschenpulke drängen zu müssen. So trottete sie einpaar Schritte hinter Marcus, ihrem Besitzer, her. Teilnahmslos blieb ihr Blick auf den Boden vor ihren Füßengerichtet während sie schweigend, wie ein Schatten, ihm auf Schritt und Trittfolgte. Ihre Umgebung nahm sie kaum noch wahr. Zu oft war sie diese Gängeentlang marschiert. Und selbst, wenn sie jemanden getroffen hätte, mit dem siegerne gesprochen hätte, solange ER bei ihr war würde ER jegliche Gesprächevereiteln. Schließlich gehörte sie ja nur ihm, Ihm, IHM, und keinem Anderen.Wenn sie sprach, so musste sie mit ihm sprechen. Wenn sie jemanden ansah, somusste sie ihn ansehen. Für ihn war sie nur so etwas wie Rabe im Käfig, der aufKommando allerlei Kunststückchen vorführen sollte um seinen Besitzer erfreuen.In vielerlei Hinsicht. Und während sie noch in düsteren Gedanken vor sich hinbrütete sah sie sie. An eine Wand des Ganges gelehnt stand sie da, schien inGedanken versunken zu sein. Zunächst realisierte Raven nicht, an wem sie ebenvorbeigegangen war, nur aus den Augenwinkeln hatte sie die junge Frau gesehen.Erst als sie schon ein paar Schritte weiter war bemerkte sie, dass sie dieseFrau noch nie gesehen hatte. Eine Neue. DIE Neue? Wie vom Blitz getroffenverharrte sie mitten in der Bewegung. Es MUSSTE sie sein! So viele Neue gab esnicht, hier an der Kingdom! Ein schneller Blicküber die Schulter. Das Zeichen,es war auf dem Handrücken! Sie war es! Raven drehte auf der Stelle um, hob denBlick. Dieses mal war es ihr egal, was Marcus sagen, was er tun würde. Zumersten mal seit so langer zeit brannte wieder dieses Feuer hinter ihren Augen,das er doch fast zum Erlöschen gebracht hatte. Nein, noch hatte er sie nicht gebrochen.Noch nicht ganz. Sie schenkte der Fremden ein Lächeln. Das erste wirklichehrliche Lächeln, seit sie an diese Schule gekommen war. Am liebsten wäre siesofort zu ihr gegangen und hätte… ja, was hätte sie getan? Sie um Hilfe gebeten?Ihr dafür gedankt, ihr zum ersten Mal wieder Hoffnung gemacht zu haben nach allden Jahren? Lächerlich, einfach lächerlich! So kam, nach kurzem Zögern, nur einZunicken, und ein leises, fast schon geflüstertes „Danke“ verließ ihre Lippen.„Raven…! Weiter.“ Sie ignorierte ihn. Dem drohenden Unterton in seinen Worten zum Trotz. Und dann ging alles ganz schnell. Ein ziehender Schmerz, Erriss sie an ihren Haaren zurück. Für einen Sekundenbruchteil konnte sie dieseblinde Wut in seinen Augen sehen Vielleicht auch etwas Angst.. Ja, er mochte esüberhaupt nicht, wenn sie mit Anderen sprach. Am wenigsten mit anderenFightern. Und wohl am allerwenigsten, wenn dieser Fighter auch noch diesesschulbekannte Mädchen war. Seine Hand kam viel zu schnell, als dass siereagieren hätte können. Eine schallende Ohrfeige. Sie taumelte ein paarSchritte zurück, halb durch den Schlag, halb aus Schreck. Fiel. Fing sichgerade so noch ab, mit einer Hand auf den Boden aufgestützt, die andereschützend vor das Gesicht gehalten starrte sie ihn mit einer Mischung ausEntsetzen und Hass an. „Du weißt, du darfst nicht mit Fremden sprechen. Gehen wir.“ Die Kälte in seiner Stimme hätte die Luft gefrieren können. Raven stand auf. Unendlich langsam, zögerlich.Warf dem Mädchen noch einmal einen kurzen Blick zu, ehe sie sie wieder dieseMaske aus Gleichgültigkeit aufsetzte und weiter hinter Ihm den Gang entlangmarschierte, den Blick stetig nach unten. Und doch, die Maske war nicht mehrperfekt. Ein leichtes, kaum sichtbares Lächeln hatte sich auf ihr Gesichtgeschlichen. Sie hatte seine Angst gesehen. Seine Angst, seinLieblingsspielzeug zu verlieren. Und diese Genugtuung war das dumpfe Pochen aufihrer Wange und seine jetzt wohl endgültig ruinierte Laune durchaus wert.
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Re: Kingdom Academy
Es gib Dinge, die darf es nicht geben. Aber es gibt sie doch. Warum? Wer ist dafür verantwortlich? Und wer kann es ändern? Können wir es ändern? Und selbst wenn wir es tun, ist dann damit eine bessere Lösung gefunden? Wirklich sicher ist das wohl nicht. Und eine Antwort geben, wird mir wohl auch keiner. Doch das was hier geschieht, kann doch nur verbessert werden?~ Der Gang war immer noch wie ausgestorben, als sich die Türe geöffnet hatte und Ryoko kurz herausgekommen war und sie mit ihr ein paar Worte wechselte. Gerade wollten sie sich Richtung Ausgang wenden, als am Ende des Ganges Schritte ertönten. Beide blickten auf.
Ein Junge und ein Mädchen. Dem Bild zufolge eindeutig Sacrifice und Fighter. Und der Ausdruck auf dem Gesicht der Eve, zerriss Mephisto wie jedes mal, wenn sie diese Gesichter sah aufs Neue. Eine klaffende Wunde die brannte und nach Vergeltungsdrang schrie. Heilung durch Gerechtigkeit. Bis sie diese Schule würde wirklich geändert haben, wenn sie es denn schaffte, würde sie wohl ein einziger emotionaler Krüppel sein. Ryoko legte ihr die Hand auf die Schulte und Mephisto blickte sie an – ein Kopfschütteln. Ryo hatte recht. Sie hatte immer wieder Recht. Die Frau mit den schneeweißen Haaren und aschgrauen Augen konnte nicht einfach immer jeden herausfordern. Außerdem hatte sie Angst ihren Sacrifice an irgendeinen psychopathischen und sadistischen Fighter zu verlieren.
Das Mädchen hob den Blick, Mephisto erwiderte ihn und dann passierte etwas, das die Transfer-Schülerin für einen Moment vor Schock lähmte. Ja sie hatte es schon des öfteren gesehen. Doch aus SO einem Grund, hatte sie es in dieser Nähe noch nie mitbekommen. Der Griff auf der Schulter wurde fest. „Nicht – glaub mir.“ Ryo hatte die Situation sofort verhindert, bevor Mephisto den Gedanken bekam, der ihr nur einen Blick nach Ryoukos Worten gekommen war: ihn herausfordern. Zerfressen von Unschlüssigkeit, Gerechtigkeitssinn und der Aufforderung ihrer Eve biss sie die Zähne zusammen und schaute den beiden hinterher.
„Wieso?“, fragte Mephisto, leise als die beiden um die Ecke gebogen waren. Diese seufzte nur: „Weil er gut ist. Ich glaube nicht das du gegen ihn eine Chance hättest.“ Mephisto schnaubte. „Du weißt, dass ich regelmäßig Kampfsport gemacht habe und auch sonst nicht faul bin.“ Ryou nickte. „Ja. Er aber auch. Ein Wunder eigentlich, dass er nicht im Studentenkonzil ist, soweit ich informiert bin.“ Aber die Tatsache an sich einfach so stehen lassen? Das konnte Mephisto nicht. Wie gut war er wirklich? Für sie gab es etwas wie: ‚keine Chance haben’ nicht. Etwas würde ihr einfallen. „Gehen wir.“ Ryou nickte nahm die Hand von Mephistos Schulter und die beiden gingen.
[justify]~Es ist nicht möglich, dass ich nichts tun kann~ Mephisto saß am Schreibtisch und hatte die Stirn auf der Platte abgelegt. Ihre Augen waren halb geschlossen. Ryou war schon vor einer Stunde auf ihr Zimmer gegangen und hier saß sie nun, immer noch vor sich hin grübelnd. Das größte Problem an dieser Sache war einfach: Mephisto kannte das System nicht. Das erschwerte ihr alles. Es musste doch noch einen Weg geben. Einen Weg ohne alle Fighter der Schule herauszufordern und zu besiegen.
„Das war knapp. Ich wusste du hättest ihn am liebsten zusammen gedroschen. Du musst aber wissen, das Glück dass du bei meinem ehemaligen Fighter hattest, wird nicht noch mal passieren. Das jemand außer Rand und Band wegen Verwirrung alle Manieren vergisst. Vielleicht der ein oder andere der Erzürnt ist über diese Unmöglichkeit der Tatsachen.“, hatte Mephisto gesagt nachdem sie die Türe hinter den beiden in Mephistos Zimmer geschlossen hatte.
Eine kurze Pause des Schweigens folgte. Der stets leicht melancholische und abwesende Blick Mephistos wanderte Richtung Fenster. ~Wenn es jemanden gibt, der eine Lösung finden kann, dann vielleicht Ryou. Irgendein Schlupfloch muss es doch geben~ Mephisto schluckte. „Kannst du dir nicht irgendetwas einfallen lassen? Ich kenne mich nicht wirklich mit dem System aus“ Ryou seufzte und schob die Brille auf ihrer Nase nach oben. „Es gibt nichts. Aber wenn du möchtest wälze ich noch einmal das Buch.“ Mephisto nickte: „Ja bitte… vielleicht fällt dir ja doch etwas ein. Damit verließ Ryou das Zimmer.
Es waren schon 3 Stunden vergangen seitdem Mephisto alleine in ihrem Zimmer war und immer noch drehten sich ihre Gedanken im Kreis. ~Was tun? Wenn ich es schaffe alle herauszufordern und vielleicht auf irgendeine Art und Weise zu besiegen, dann… aber manche werden sich nur herausfordern lassen, wenn ich bestimmte Sacrifices bei mir habe. Schließlich wollen sie von einem vermeintlichen Gewinn profitieren.~ Und mit diesen Gedanken kroch der Zeiger langsam immer weiter an der Uhr voran.
Ein Junge und ein Mädchen. Dem Bild zufolge eindeutig Sacrifice und Fighter. Und der Ausdruck auf dem Gesicht der Eve, zerriss Mephisto wie jedes mal, wenn sie diese Gesichter sah aufs Neue. Eine klaffende Wunde die brannte und nach Vergeltungsdrang schrie. Heilung durch Gerechtigkeit. Bis sie diese Schule würde wirklich geändert haben, wenn sie es denn schaffte, würde sie wohl ein einziger emotionaler Krüppel sein. Ryoko legte ihr die Hand auf die Schulte und Mephisto blickte sie an – ein Kopfschütteln. Ryo hatte recht. Sie hatte immer wieder Recht. Die Frau mit den schneeweißen Haaren und aschgrauen Augen konnte nicht einfach immer jeden herausfordern. Außerdem hatte sie Angst ihren Sacrifice an irgendeinen psychopathischen und sadistischen Fighter zu verlieren.
Das Mädchen hob den Blick, Mephisto erwiderte ihn und dann passierte etwas, das die Transfer-Schülerin für einen Moment vor Schock lähmte. Ja sie hatte es schon des öfteren gesehen. Doch aus SO einem Grund, hatte sie es in dieser Nähe noch nie mitbekommen. Der Griff auf der Schulter wurde fest. „Nicht – glaub mir.“ Ryo hatte die Situation sofort verhindert, bevor Mephisto den Gedanken bekam, der ihr nur einen Blick nach Ryoukos Worten gekommen war: ihn herausfordern. Zerfressen von Unschlüssigkeit, Gerechtigkeitssinn und der Aufforderung ihrer Eve biss sie die Zähne zusammen und schaute den beiden hinterher.
„Wieso?“, fragte Mephisto, leise als die beiden um die Ecke gebogen waren. Diese seufzte nur: „Weil er gut ist. Ich glaube nicht das du gegen ihn eine Chance hättest.“ Mephisto schnaubte. „Du weißt, dass ich regelmäßig Kampfsport gemacht habe und auch sonst nicht faul bin.“ Ryou nickte. „Ja. Er aber auch. Ein Wunder eigentlich, dass er nicht im Studentenkonzil ist, soweit ich informiert bin.“ Aber die Tatsache an sich einfach so stehen lassen? Das konnte Mephisto nicht. Wie gut war er wirklich? Für sie gab es etwas wie: ‚keine Chance haben’ nicht. Etwas würde ihr einfallen. „Gehen wir.“ Ryou nickte nahm die Hand von Mephistos Schulter und die beiden gingen.
[justify]~Es ist nicht möglich, dass ich nichts tun kann~ Mephisto saß am Schreibtisch und hatte die Stirn auf der Platte abgelegt. Ihre Augen waren halb geschlossen. Ryou war schon vor einer Stunde auf ihr Zimmer gegangen und hier saß sie nun, immer noch vor sich hin grübelnd. Das größte Problem an dieser Sache war einfach: Mephisto kannte das System nicht. Das erschwerte ihr alles. Es musste doch noch einen Weg geben. Einen Weg ohne alle Fighter der Schule herauszufordern und zu besiegen.
„Das war knapp. Ich wusste du hättest ihn am liebsten zusammen gedroschen. Du musst aber wissen, das Glück dass du bei meinem ehemaligen Fighter hattest, wird nicht noch mal passieren. Das jemand außer Rand und Band wegen Verwirrung alle Manieren vergisst. Vielleicht der ein oder andere der Erzürnt ist über diese Unmöglichkeit der Tatsachen.“, hatte Mephisto gesagt nachdem sie die Türe hinter den beiden in Mephistos Zimmer geschlossen hatte.
Eine kurze Pause des Schweigens folgte. Der stets leicht melancholische und abwesende Blick Mephistos wanderte Richtung Fenster. ~Wenn es jemanden gibt, der eine Lösung finden kann, dann vielleicht Ryou. Irgendein Schlupfloch muss es doch geben~ Mephisto schluckte. „Kannst du dir nicht irgendetwas einfallen lassen? Ich kenne mich nicht wirklich mit dem System aus“ Ryou seufzte und schob die Brille auf ihrer Nase nach oben. „Es gibt nichts. Aber wenn du möchtest wälze ich noch einmal das Buch.“ Mephisto nickte: „Ja bitte… vielleicht fällt dir ja doch etwas ein. Damit verließ Ryou das Zimmer.
Es waren schon 3 Stunden vergangen seitdem Mephisto alleine in ihrem Zimmer war und immer noch drehten sich ihre Gedanken im Kreis. ~Was tun? Wenn ich es schaffe alle herauszufordern und vielleicht auf irgendeine Art und Weise zu besiegen, dann… aber manche werden sich nur herausfordern lassen, wenn ich bestimmte Sacrifices bei mir habe. Schließlich wollen sie von einem vermeintlichen Gewinn profitieren.~ Und mit diesen Gedanken kroch der Zeiger langsam immer weiter an der Uhr voran.
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:: Rpgs auf Eis
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