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Saint of the Asylum 1.0 Handlung

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Beitrag  Zeitglas Mi Okt 31, 2012 7:18 pm

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Zeitglas
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Beitrag  Yggi Mi Okt 31, 2012 7:19 pm

Einstiegspost


Der letzte Kampf war schon langeher. Über zwei Wochen. Das Mädchen seufzte, strich sich eine derrötlich-orangen Haarsträhnen aus dem Gesicht. So lange hatte sie nicht mehr zurWaffe gegriffen, es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Einerseits war sie frohdarüber. Seit Jahren hatte ihr Leben eigentlich nur noch daraus bestanden,diese Schattenwesen zu jagen, die auf einmal aus dem Nichts aufgetaucht waren.Sie hatte die Kreaturen gejagt, die Kreaturen hatten sie gejagt, und für jede,die sie vernichtet hatte, kamen zwei aus den Schatten gekrochen. Hier, hierhatte sie endlich einmal Ruhe. Konnte nachdenken, sich die Ereignisse derletzten Jahre durch den Kopf gehen lassen. Andererseits wusste sie nicht, wiees im Augenblick jenseits dieser Mauern aussah, die sie gleichzeitig vor derAußenwelt zu beschützen schienen, sie jedoch auch gefangen hielten. Dortdraußen tobte, jenseits der Bewusstseinsebene der meisten Menschen, ein Krieg,der über das Leben entschied. Nicht das Leben der Menschen, nicht das Leben derTiere, nicht das des Planeten, sondern über das Leben an sich. Hatten sich diemaskierten Schatten vermehrt? War die Schlacht vielleicht schon verloren? Siewusste es nicht. Und das schlimmste, sie konnte nicht mehr eingreifen.
Sie war zu weit gegangen. Hatte zuviel Aufsehen erregt. Ihr eigener kleiner Vernichtungsfeldzug gegen die Schemenhatte für zu viel Chaos gesorgt. Und jetzt war sie hier, in der Klapse. Aberwie hätte sie es den Anderen erklären sollen? Immerhin waren ihre Gegner fürsie unsichtbare Nebelschwaden. Hätte sie ihnen die Wahrheit sagen sollen? DieWahrheit, dass sie als auserwähltes Kind gegen eine Geisterarmee aus längstvergessenen Zeiten kämpfen musste um die Existenz des Lebens selbst zu sichern?Wenn sie es sich so vorsagte klang es selbst für sie, die diesen Kampf fasttäglich geführt hatte, unglaubwürdig. Nein, wahrscheinlich wäre sie dann nurnoch schneller hier gelandet…
Schritte vor der Tür. „Patricia? Komm, es ist Zeit!“ DasMädchen erhob sich langsam von ihrer Pritsche, ging durch die ihr aufgehalteneTür, vorbei an einem der in weiß gekleideten, aufgesetzt freundlich lächelndenAufsehern. „Pan. Der Name ist Pan,verflucht.“ Der Mann in Weiß nickte nur nachsichtig. In einer Stunde würdeer sie wieder mit Patricia ansprechen, da war sie sich sicher.
Wie immer war der Saal schonüberfüllt als sie angekommen war, die Schlange vor der Essensausgabe spanntesich durch den halben Raum. Resignierend stellte sie sich hinten an, hoffte,dass sich das Gedränge im Saal etwas gelichtet hatte wenn sie dran war, sicheinen Platz zu suchen. Im Zeitlupentempo schob sich die Schlange vorwärts. Panließ ihren Blick schweifen. Menschen unterschiedlichsten Alters drängten sichan den tischen wie die Sardinen in der Büchse. Menschen, die nichts gemeinsamhatten, außer, dass sie nicht als gesellschaftsfähig angesehen wurden. Und siewar eine von ihnen. Ihr Blick wanderte weiter, sah Leute, die sich miteinanderunterhielten, andere, die sich irgendwo einen Einzeltisch am Rande desGeschehens gesucht hatten. Nichts besonderes. Eigentlich gab es hier nichtsbesonderes. Es war jeden Tag das selbe… Irgendwo,mitten im Gedränge, machte sie eine Gestalt ausfindig, die sie bis jetzt nochnicht gesehen hatte. Ein Neuer? Armes Ding. Sah nicht unbedingt nach jemandemaus, der es verdient hatte, hier zu landen…
Endlich war sie dran, bekam diesesundefinierbare Zeug auf den Teller geklatscht, das man hier einfach nur‚Tagesmenü’“ nannte, machte sich auf die Suche nach einem Platz. Wenn möglichnicht mitten im Pulk. Die Jahre, in denen sie ihr Leben mit der Schattenjagdverbracht hatte, hatten sie zur Außenseiterin der Gesellschaft gemacht.Manchmal fragte sie sich, ob sich ihre früheren ‚Kindheitsfreunde’ wohl noch ansie erinnerten, oder ob sie sie aus dem Gedächtnis gelöscht, sie als die armeirre abgestempelt hatten wie der Rest der Welt. Und so war sie notgedrungen auch innerlich eine Außenseiterin, eineEinzelgängerin geworden. Endlich war auf der anderen Seite des Saales ein platzfrei geworden, mit schnellen Schritten bewegte sie sich durch das Meer ausLeibern, bevor ihr noch jemand den Platz wegnahm. Stieß auf ihrem Weg wiederauf den Neuen, vielleicht striff sie ihn sogar etwas. Aus der Nähe betrachtet war sie sich gar nichtmehr so sicher, ob es nicht doch eine Neue war. Aber eigentlich war ihr dasauch egal. Sie selbst war auch schon des Öfteren für einen Jungen gehaltenworden, sowohl wegen ihres Charakters, ihrer kurzen Haare, als auch schlicht und einfach deshalb, weilsie typische Mädchenkleidung verabscheute. Als sie noch draußen unterwegsgewesen war hatte man sie meist in einer Jeansweste und kurzen Hosenangetroffen, hier, wie alle anderen auch, in der Klapsenkluft. Gerade hatte sieden freien Platz erreicht, das Tablett abgestellt und Platz genommen, als siees spürte. Kälte schien sich im Raum auszubreiten, eine unheilvolleGrabeskälte, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Und dann brach diesedunkle Aura über den Raum herein. Ja, so kündigten sie sich immer an. DieSchatten. Die Ira. Sie waren hier.
Langsam stand Pan auf. Bereitetesich mental auf einen Kampf vor. Sah sich um. Die anderen Menschen hattennichts bemerkt. Wie immer. Um sie herum normales Leben, und sie rechnete damit,jeden Augenblick von einer Kreatur, die nur den schlimmsten Albträumenentsprungen sein konnte, angegriffen zu werden. Ihr Schicksal.
Das Wesen begann sich aus einerWand zu schälen. Pans Muskulatur spannte sich an. Jetzt konnte es alles ganzschnell gehen. Zu schnell. Die Schlieren begannen Gestalt anzunehmen, einGebilde, das wie eine Art deformierter Kopf aussah ragte aus der Wand. Dieleeren, leicht rötlich glühenden Löcher hinter der venezianischenKarnevalsmaske, die Augen der Kreatur suchten den Raum ab, suchten ihr Opferwährend immer mehr und mehr der Schlieren aus der Wand flossen und allmählicheine Art menschlichen Oberkörper formten. Pan beobachtete das Schauspielwährend in ihrem kopf schon Strategien gestalt annahmen, wie sie das Ding ohnegrößeres Aufsehen zu erregen oder gar unschuldige verletzen zu müssen insNirvana pusten konnte. Währenddessen hatte sich das Wesen restlos aus der Wandbefreit. Endlich. Pan hatte schon des öfteren die Erfahrung gemacht, wieschnell diese Biester wieder in schützenden Gegenständen verschwinden konntenwenn sie noch mit ihnen verbunden waren. Aber nun, da das Geisterwesen frei imRaum schwebte konnte es nicht mehr so leicht zurück. Die Kreatur gab einenOhrenbetäubenden Schrei von sich. Pan dachte, es würde ihr Trommelfell inFetzen reißen, der Rest der Anwesenden dagegen aß in Seelenruhe weiter. Einletztes mal ließ das Wesen seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Gleichwürde es angreifen. Pan war bereit. Ein kleiner Ring aus Energie pulsierte umihre rechte Hand. Wenn das Ding auf sie losgehen würde würde es sein blauesWunder erleben. Dann ging ein Ruck durch das Nebelwesen. Messerscharfe, dolchartigeKrallen schossen aus seinen Fingerspitzen, dann schoss es auf sein Opfer zu:Den JUNGEN?!? Wieso griff das Monster… Keine Zeit für Gedanken! Das Vieh warschnell. Pan war schneller. Innerhalb von Sekundenbruchteilen begann der kleineDrahtring um ihr linkes Handgelenk zu glühen an, löste sich von ihrem Gelenkund schoss in die Länge. Mit einer routinierten Bewegung ergriff sie das Gebilde,ein beherzter Schwung, und der gerade eben geformte Hammerkopf schoss auf dasMonster zu. Traf. Genau im Genick. Und keine Sekunde zu früh. Der Schatten, dermit einem Angriff aus dieser Richtung nicht gerechnet hatte, wurde durch dengesamten Saal geschleudert, krachte mit voller Wucht in eine Wand. Schnellwandte Pan den Blick ab, sah zu dem Jungen. Er schien es überlebt zu haben. DerHammer war so schnell wieder verschwunden, wie er erschienen war. Es erregtedoch ZU viel Aufmerksamkeit, wenn man eine Waffe wie diese aus dem Nichtsziehen konnte… Für den Rest musste ihre Magie reichen. Ein entsetzlicheskreischen riss ihre Aufmerksamkeit gewaltsam wieder zurück zu ihrem Gegner. Undmit einem mal zierte ein breites Grinsen ihr Gesicht. Volltreffer. Derschemenhafte Körper zuckte, wand sich in Verzweiflung –sofern diese Wesen soetwas empfinden konnten- und Schmerzen. Aus einem der Augen hinter dergesplitterten Maske ragte einWandleuchter hervor. „Gotcha!“ Einletztes Zucken, dann explodierte der Körper in einem Wirbel aus Nebelschwaden. Einerleichterter Seufzer entrang sich ihrer Kehle währned das leuchten um ihrerechte Hand verschwand. Ira vernichtet, keinen größeren Schaden angerichtet. Sodürfte es weitergehen. Die skeptischen Blicke von allen Seiten ignorierte sie.Erst die zahlreichen Schritte, die aus den Gängen auf sie zu rannten, sagtenihr unmissverständlich, dass sie die nächsten paar Stunden wohl verschnürtverbringen durfte… Irgendwer packte sie an der Schulter. Sie ließ es geschehen.So hatte sie wenigstens genug Zeit, über das geschehen nachzudenken. Wieso derSchatten den Jungen angegriffen hatte. Und, vor allem, wieso der Jungeanscheinend den Ira gesehen hatte…

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Beitrag  Carina Mi Okt 31, 2012 7:19 pm

Zachary war unheimlich froh, dass er gerade nicht das typische Klapsmühlenoutfit trug. Gerade erst hatten ihn seine Eltern besucht, und so hatten ihn die Ärzte in einen hellgrünen Fließpullover und eine hellblaue Latzhose gesteckt. Mitsamt seiner fast weißen Haare, war der kleine Junge eine äußerst helle und liebenswerte Erscheinung. Nur die verschiedenfarbigen Augen konnten irritieren. Sie wirkten gleichzeitig auch so, als würden sie die Welt mit völlig anderen, verstörten Augen betrachten.

Mitsamt seinem Tablett schlängelte sich Zachary durch die Menschen im Speisesaal und suchte sich einen Tisch in einem relativ hinteren Eck. Ein paar von den Aufsehern, so war er sich sicher, liebten nichts mehr, als die Insassen, vor allem wenn sie so jung wie er waren, zu ärgern. Aus reiner Schadenfreude. Da war sich Zachary sicher. Gerade wollte er sich niederlassen, als er irritiert Richtung Wand blicken musste. Etwas hatte sein Aufsehen erregt.

Ein halb durchsichtiger Schemen. An der Wand. Er kniff die Augen zusammen. Da war einer! Hier! In der Psychatrie! Das Wesen schlüpfte aus der Wand und schoss auf ihn zu.„Neeeeeiiiin!“ Das komplette Tablett mit dem Essen viel zu Boden. Erbsen und Karottenstücke kullerten über den Boden. Zachary wollte sich umdrehen, rennen, doch das Wesen war schneller und schon bei ihm. „Lass mich in Ruhe, bitte!“, wimmerte der Junge völlig panisch.

Just in diesem Moment sah er sie. Ein Mädchen. Das dazwischen ging. Es gab noch mehr die sie sehen konnten? ~Du kannst es sehen.~ Sie zog eine Art Waffe. Er sah nur noch Schlieren. Ein ungenaues verschwommenes Bild. Doch schien sie gerade das Wesen erledigt zu haben. „Ja Zachary und ein Junge aus Station B. Vielleicht auch ein Mädchen.“ Rauschen eines kleinen Gerätes. Eine Antwort. Zachary schrie, als ihn jemand unsanft nach oben riss. „Loslassen! Ich bin nicht verrückt!“ Zwei Erwachsene Männer trugen ihn Richtung Ausgang und in Richtung der Station die er hasste.

Das typische Bett. Lederriemen. Zachary strampelte nur noch mehr als er diese sah. „Stopp!“, rief er, doch das interessierte diese Männer vom Sicherheitsdienst keinen Deut. Schließlich war er nur ein kleiner psychopathischer Zehnjähriger. Dann ertönte eine weiche Damenstimme von der Tür. „Lassen sie ihn runter, machen sie es nicht noch schlimmer.“ Beinahe begann Zachary zu weinen. „Schwester Claire!“ Der Wachdienst hatte ihn noch gar nicht richtig mit den Füßen auf dem Boden abgestellt, als er schon auf die Schwester zusprintete und sich hinter ihrem Bein versteckte.

„Keine Sorge, ich gebe ihm etwas.“ Skeptische Blicke der beiden hoch gewachsenen Männer. Claire die gut ein and halb Köpfe kleiner war, stemmte die Arme in die Hüften. „Oder trauen sie mir etwa nicht zu, mit einem Zehnjährigen klar zu kommen?!“ Erschrocken über ihre plötzlich so gebieterische Stimme zuckten die Security zurück und verließen schließlich den Raum. Schließlich hob sie Zachary auf ein Transportbett. „Hm. Wie geht es dir? Hast du dich wieder beruhigt?“ Ein Nicken.

„Zachary du weißt, dass ich dir nur ungerne Tabletten gebe. Aber das wird hier auf Papier geschrieben, dass du im Speisesaal einen Anfall hattest. Wenn ich dir nichts gebe, verliere ich meine Arbeit. Dann muss ich von hier weg.“ Zachary bekam große Augen und schüttelte energisch den Kopf. „Nicht gehen!“ Sie nickte. „Ja ich muss dir aber etwas geben“ Wieder energisches Kopfschütteln. „Keine Medikamente! Bitte!“ Sie seufzte und lächelte dann freundlich. „Nichts Schlimmes. Auch keine Spritze. Nur etwas zum Einschlafen ok?“ Obwohl Schwester Claire die Einzige war, der Zachary traute und die er brauchte, schaute er etwas skeptisch drein. „Nur Zum Schlafen. Versprich es.“ Sie schaute ein wenig überrascht nickte dann aber. „Nur zum Schlafen.“ Kaum war sie mit einer Tablette zurückgekehrt, die Zachary bereitwillig schluckte, fiel er auch schon in einen geradezu komatösen schlaf.

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Beitrag  Yggi Mi Okt 31, 2012 7:20 pm

Pan hatte nicht solches Glück. Hatte keine Schwester Claire.Die Männer in Weiß schoben sie mehr oder weniger sanft in einen dieser Räume.Weiß, weiß, so weit das Auge reicht, ein fast schon blendendes weiß. Oh wie siedoch dieses weiß liebte! Das Mädchen schenkte einem der Aufseher, die geradedie –ebenfalls weiße- Tür hinter ihr schlossen, ein leises Fauchen ehe sie sichmit vorsichtigen Schritten einen Weg über den gepolsterten, schwammigen Bodenin eine Ecke des Raumes bahnte. Hier würde sie wohl eine ganze Weile langbleiben müssen. man hatte sie anscheinend als untherapierbar eingestuft,immerhin kamen dieses mal keine aufgesetzt freundlichen Doktoren, die sielöcherten. Sie war dankbar darum. Sie hatte es nie gemocht, über ihre‚Wahnvorstellungen’ ausgefragt zu werden. So hockte sie sich einfach in ihreEcke, lehnte sich an die gepolsterten Wände und ließ den kopf in den Nackenfallen. Viel mehr konnte sie im Augenblick eh nicht tun, die Riemen, die ihreArme an den Körper zwangen, ließen ihr nicht allzu viel Bewegungsfreiheit.Natürlich, es wäre ihr ein leichtes gewesen, die fesseln mit etwas Magie...aber was hätte sie dann getan? Sie hätte sich nur noch mehr unangenehmen Fragenstellen müssen. Menschen konnten ziemlich aufdringlich sein, wenn sie etwasnicht verstanden. Manchmal wünschte sie, sie selbst würde das auch alles nichtverstehen. Wüsste nichts von den Schatten. Müsste nicht gegen sie kämpfen.Könnte ein ganz normales leben führen, mit Freunden, Schule, und den Problemen,die ein Mädchen in ihrem Alter eben hatte, anstatt ständig um ihr Leben und dasaller Anderen kämpfen zu müssen. Aber so ein leben war ihr eben nichtbeschieden, sie wüsste nicht einmal mehr, wie sie so ein leben überhaupt führenhätte sollen. So gesehen war sie hier in der Irrenanstalt sogar gar nicht malso falsch... Ihre Gedanken begannen absurder zu werden. Das Weiß, die absoluteRuhe, die einen doch eigentlich beruhigen sollte, machten sie fast wahnsinnig. Sieschloss die Augen und versuchte, ihre Gedanken wieder auf vernünftigere bahnenzu zwingen. Auf den letzten Ira. Und auf den Jungen. Wieso hatte dasSchemenwesen den Jungen angegriffen? Normalerweise griffen die Schatten keinenormalen Menschen an. Menschen konnten ihnen eh nicht gefährlich werden, wiesosollten sie ihre Kräfte also darauf vergeuden, sie anzugreifen? Sie würdenohnehin alle sterben, wenn dieser Kampf erst einmal vorbei wäre. Deshalbgriffen sie normalerweise auch nur auserwählte Kinder an... War der junge,Zachary, oder so ähnlich, sofern sie die Stimme des Funkers richtig verstandenhatte, also ein Auserwählter wie sie? das würde erklären, wieso er den Irasehen hatte können. Aber wieso war er dann so erschrocken? Wieso hatte er danndas Ding nicht mit wie auch immer beschaffenen Kräften ausgeschaltet? War dassein erster ira gewesen, der ihn angegriffen hatte? Sein erster Kampf? Er warjünger gewesen als sie. Sie schätzte ihn auf etwa 10, vielleicht jünger, alsowar er mindestens 6 Jahre jünger als sie... In diesem Alter hatte sie in etwaauch ihren ersten Kampf gehabt... Sie hatte genau solche Panik bekommen wieZachary vor ein paar Minuten. Aber anders als bei Zachary waren ihre Kräftedamals wie selbständig erwacht, hatten die Kreatur mit einer kleinenLichtexplosion in Stücke gerissen... Damals war sie von zuhause abgehauen,hatte sich von der Gesellschaft abgekapselt... Wieso war also bei dem Jungennichts dergleichen passiert? wieso hatte er sich nicht, rein aus ‚Instinkt’gewehrt? War er doch kein Auserwählter?Aber wieso hatte er das Wesen dann sehen können? Oder war er etwa doch einauserwähltes Kind, und seine Kräfte waren nicht aktiviert worden weil er durchihr eingreifen nicht in Gefahr gewesen war? Egal, wie sehr sie darübernachdachte, es wollte und wollte alles nicht wirklich Sinn ergeben. Nur eineswurde ihr klar: Sie würde wohl einmal mit diesem Jungen reden müssen um zuverstehen, was eben passiert war...
Das leise Quietschen der Tür, sonst kaum wahrnehmbar, dochnach der langen Stille ein durchdringender Laut, riss sie aus den Gedanken. Einerder immergrinsenden Doktoren beugte sich zu ihr herunter und begann, ihr dieüblichen Fragen zu stellen. Ob es ihr gut ginge. Wie sie sich fühle.Routinegespräch. Und wie immer musste sie sich den Drang verkneifen, ihm jedesmal einen vernichtenden Blick zuzuwerfen, wenn er sie Patricia nannte. Nach einpaar Minuten hohlen Geredes endlich nickte das lächelnde Brillengesicht überihr, nahm ihr die Narrenjacke ab und entließ sie in den Garten.

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Beitrag  Carina Mi Okt 31, 2012 7:20 pm

Zachary wusste nicht mehr so recht wann er aufgewacht war. Ihm war noch immer schwummrig zumute, als irgendein Arzt beschlossen hatte, dass er mit den anderen in den Garten gehen konnte. Schemenhaft konnte er sich noch daran erinnern, wie ihn jemand unter den Armen gepackt hatte und ihn auf dem Spielplatz in den Sand gesetzt hatte. Stur blickte er gerade aus.

Um ihn herum Stimmen. Verstehen konnte er sie nicht wirklich, denn dafür war er noch zu müde. Er lehnte sich gegen den Holzpfeiler, der die beiden Schaukeln hielt und blickte durch die halb geschlossenen Augen über den Garten. Überall liefen Schemen herum. ~Hoffentlich sehe ich keine Dinger mehr. Ich will keine Medikamente. Ich bin nicht verrückt.~ Während die anderen um ihn herum spielten, blickte Zachary völlig abwesend von Betäubungsmitteln einfach nur gerade aus.

Dann kamen langsam Erinnerungen zurück: Wer war gleich dieser Junge? Oder dieses Mädchen. Nein Zachary war sich ziemlich sicher, dass es ein raubeiniges Mädchen war. Sie hatte das Ding auch gesehen. Er war nicht verrückt. War sie dann aus dem selben Grund wie er hier? Weil sie angeblich paranoid war? Das konnte doch nicht sein. Er war also wirklich nicht krank. Es gab sie. Es gab sie. Ein kleines Lächeln zog sich über seine Lippen.

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Beitrag  Yggi Mi Okt 31, 2012 7:21 pm

Sie wusste selbst nicht so genau, wo sie hinwollte. Zielloswar das Mädchen durch den Garten der Anstalt gewandert und hatte sich plötzlichin mitten des kleinen Spielplatzes wieder gefunden. Wortlos hatte sie sich aufeine der alten Schaukeln gesetzt, die Berührung des kühlen Metalls der Kettenan ihren Fingerspitzen holte sie erst wieder ganz aus ihrer Gedankenwelt. DieSache mit dem Jungen hatte ihr keine Ruhe gelassen. Sie war doch sonst nichtso! Machte sich doch sonst keine Gedanken um irgendwelche Menschen, die sie doch nichtkannte!. Wieso also bei diesem Jungen? Vielleicht, weil er das selbedurchmachen musste wie sie? Weil er aus dem selben Grund hier gelandet war wiesie, weil auch ihm wohl kaum jemand glauben würde? Sie ließ ihren Blick überdie leeren Spielgeräte schweifen. Sie erfüllten sie mit einer leichtenMelancholie. Die Schatten hatten ihr die Kindheit geraubt. Sie zu sehen hattesie zu dem gemacht, was sie heute war: ein ehemaliges Straßenmädchen, eineAußenseiterin ohne Vergangenheit oder Zukunft, ohne Freunde. Und jetzt wolltesie nicht, dass sie diesem Jungen das selbe antaten wie ihr. War es das? Siewusste es nicht. Ihr blick glitt weiter über die Geräte, und endlich bemerktesie ihn. den Jungen. Zachary. Er saß auf dem Boden, nur vielleicht einen Metervon ihr entfernt an den Pfeiler der Schaukel gelehnt und sah mit leeren, halb geschlossenenAugen ins Nichts. In ihm glaubte sie sich selbst zu sehen, wie sie damals, andem Abend, an dem sie ihren ersten Ira getötet hatte, hinaus in die Nachtgerannt war, durch den Regen, nur weg, weg von dem Ort, an dem es geschehenwar. Verstört, verwirrt, panisch. So ähnlich musste er sich jetzt wohl auchfühlen. eine Weile lang sah sie ihn einfach nur an. Er wirkte noch verlorenerals vorhin, als sie ihn im Saal gesehen hatte. Auch er schien se noch nichtbemerkt zu haben, sah einfach weiter ins Leere. Sie konnte ihn nur zu gutverstehen. Zum ersten mal seit langem hatte sie das Gefühl, jemanden zuverstehen. Sie zögerte. Wusste nicht, was sie tun sollte. Traute sich nicht,ihn anzusprechen. Würde sie damit nicht alles nur noch schlimmer machen?Andererseits, vielleicht konnte sie ihm helfen... Doch je länger sie dasaß undihn ansah, umso sicherer war sie sich: Sie würde ihn beschützen. Vor denSchatten. Vor den Wärtern. Vor dem Wahnsinn. Und vor sich selbst. Ein letztesmal zögerte sie noch, dann ließ sie sich von der Schaukel fallen, ging langsam,um ihn nicht zu erschrecken, auf den Jungen zu. Wusste nicht recht, was siesagen sollte. Blieb kurz einfach nur vor ihm stehen bis sie sich dann doch einherz fasste und in die Hocke ging, um einigermaßen auf Augenhöhe mit ihm zusein. „Du bist der Junge von vorhin, oder?“ Natürlich war er es! BlödeFrage. Absolut überflüssig.GenialeArt, ein Gespräch zu beginnen! Und für einen Moment verfluchte sie es, seit solanger Zeit nicht mehr wirklich versucht zu haben ein anständiges Gespräch mitjemandem zu führen. Aus Unsicherheit wanderten ihre Finger durch ihre Haare,strichen ein vorwitziges Strähnchen zurück auf seinen Platz. „Kann ich irgendetwas für dich tun? Darf ich mich zu dir setzen?“ Einunsicheres, aber freundliches Lächeln. „Achja, mein Name ist Pan.“

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