Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
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:: Rpgs auf Eis
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Mit Vorspann (Ort: Räume des Labors in Südamerika)
Plot: Avenger Number Zero vs. Project Sorrow
AVENGER - ZERO
Stur blickten die sprühenden Augen der Frau in die kleine gläserne Linse. Der einzige Einrichtungsgegenstand in diesem Raum. Sie hatte etwas breitbeinig dasitzend, mit dem Rücken zur Wand, die Ellenbogen auf die Knie gelegt, und die Arme auf diesen verschränkt. Ihr Kinn lag locker auf dieser Art kleinen Schranke. Sie hatte das in dem kleinen Kaff verpatzt. Einen kurzen Moment, sie wusste schon gar nicht mehr was sie geritten hatte, ließ sie unaufmerksam und selbstmörderisch handeln – schon hatten die letzten überbliebenen Soldaten die Betäubungen erfolgreich in Zero gejagt. Aufgewacht war sie mit zahllosen Gerätschaften und Monitoren sowie Ärzten um sich herum, an eine Art Liege gefesselt. Was man in all der Eile im Transporthelikopter jedoch vergessen hatte, waren die Beine, und ganz zu ihrer Freude hatte sie, trotz benommenen Zustands, mit diesen, den Unterkörper leicht anhebend, einem der Ärzte das Genick gebrochen und einem anderen die Nase deformiert. Dann ein Stechen im Arm und wieder Dunkelheit. Letztlich war sie hier in diesem rein weißen Raum mit der kleinen Kamera über der Türe aufgewacht die sich von Innen nicht öffnen ließ. Sie wusste ganz genau wo sie war: wieder in der GGR. Sie hatte es schon einmal geschafft zu entfliehen und diesmal hatte man ihr entweder unter dem Schlafen einen Chip implantiert sodass man sie gleich wieder finden konnte, oder aber sie würden sie umbringen. Als Zero dann feststellen musste, das nirgendwo Schnittwunden waren die auf ein Implantat hinwiesen war sie sich sicher: diesmal würde sie draufgehen. Und da konnte Eva tun und lassen was sie wollte. Wahrscheinlich war sie eh schon mit einem Sonderkomitee auf ans andere Ende der Welt, weil es hier in diesem Labor nichts mehr für die Forscher zu tun gab. Sie hatten ihren Stützpunkt verlegt. Nur Zero wusste, dass sie ganz sicher noch im alten Zentrum war – wieso? Intuition. Es gab keinen Grund einen überflüssigen, aufmüpfigen Avenger mit zu nehmen. Besser man eliminierte ein derartig gefährliches Geschöpf das man nicht unter Kontrolle hatte, ehe es einem gefährlich wurde. Die Kamera surrte leise, und Zero wusste das derjenige der hinter den Bildschirmen saß, gerade näher an ihr Gesicht gezoomt hatte. Sie war sich sicher das hier irgendwo auch Mikrofone angebracht waren. „Nah, gefällt dir mein Gesicht du Perversling?“ Ihre Stimme war ruhig und berechnend, und sie wusste das sich der Typ hinter den Monitoren wahrscheinlich gerade an ihr aufgeilte – Avenger waren Schönheiten. Schönheiten in Mitten des Wahnsinns. Auf einmal zurrte die Kamera wieder weg. Was denn hatte der Kerl jetzt etwa ein schlechtes Gewissen? Nein. Sie hörte Schritte draußen auf dem Gang. Zero hatte empfindliche Ohren und sie wusste das es noch einige Zeit dauern könnte. „Danke, Duke. Aber das ist ihre letzte Verwendung… Ihre als auch die des Objektes Zero.“ Also doch richtig: sie würde sterben. Innerlich machte sie sich schon einmal auf die Giftspritze bereit. Es war nicht das erste mal. Das letzte mal, hatte sie sich wehren können, der Arzt hätte es nicht weit gebracht, man würde sie dieses mal also sachgemäß von der Ferne aus erschießen. Dann flammte er wieder auf: der Avenger in ihr. Wie ein tollwütiges Tier, gegen das kein Schutz der Welt gefeit war. Wahrlich, war sie erst einmal in diesem Rauschzustand, war sie eine noch tödlichere Waffe als Zero sowieso schon war. Und das sie jetzt ihr Ende spürte, machte sie nur noch gefährlicher. Die Schritte kamen näher. „Sie war seit jeher die beste Kämpferin.“ Schweigen, Schritte. Es waren 8 Leute, 6 davon, schwer bewaffnet. „und die unzurechnungsfähigste. Es ist beschlossene Sache Duke, sie müssen ihren kleinen Zinnsoldaten wieder zurückgeben. Er war nie für sie bestimmt. Nur ein temporäres Spielzeug.“ Zero war ruhig sitzen geblieben. Wenn sie jetzt hier drinnen anfing zu toben, würden die Soldaten nur noch mehr auf sie vorbereitet sein, nein sie waren es sowieso. Die Tür stob auf und an allen 6 Männern mit den Maschinengewehren in der Hand, klebte der Geruch von Angstschweiß. Die Läufe richteten sich auf sie, während sie sich um sie herum positionierten. Natürlich hatten sie Angst. Zero war der personifizierte Tod. „Haben die Herren einen schönen Abend?“ Ihre Blicke waren kalt auf den Mann im Anzug gerichtet. Neben ihm stand Duke, ihr brutaler Ausbilder. Anscheinend war das sein Vorgesetzter. Einer der Soldaten in schwerem Schutz war trotz der höflichen Floskel ein Stück zurück gewichen. Himmel, welch Blamage. Aber wer konnte es ihnen verübeln. Avenger wurden geboren um zu töten und sie taten das perfekt und mit unbarmherziger Zügigkeit und Präzision.. Wie Mähdrescher Heu hinterließen, hinterließen die Rächerinnen Leichen. Sie waren die perfekten Massenvernichtungswaffen. Nur Zero nicht. Zero war ungehorsam. Zero hatte ihren eigenen Willen. Nichts was ein Kriegstreiber von einem Soldaten brauchte. Nein eigentlich brauchte er keine Soldaten. Er brauchte Waffen, die gerade soweit denken konnten, dass sie funktionierten. Ein dreckiges überhebliches Grinsen lag auf dem Gesicht des Mannes. Ein schnieker, extrem teuer wirkender Anzug saß perfekt an seinem Körper. Doch war dieser nicht so wie Duke mit stählernen Muskeln bepackt und sofort war ihr klar, dass dieser ein Büromensch war. Nein das er nur mit dem Finger zucken musste, und alle begannen zu Rennen. Es lief nach seiner Schnauze und das sah sie ihm genau an. „Mitkommen“, sagte er. Zero fasste sich ans Ohr steckte einen Finger hinein und wackelte ein bisschen damit herum. „Ich glaube sie müssen Professor Yard ausrichten, dass sein erster Avenger einen Tinitus hat, Duke.“ Der Kopf des Avengerprojekts schien auf diesen Ausspruch hin ganz und gar nicht begeistert – er war es gewöhnt das man ihm Gehorsam zollte. „Ich würde dich für diese Frechheit erschießen lassen, wenn du nicht gebraucht werden würdest.“ Er würde? Sie wurde noch gebraucht? Irgendwas sagte ihr aber, das es nicht die Hoffnung war, die sich ein zum Tode verurteilter wünschen konnte. Nein es war so etwas wie ein bitterer Beigeschmack. Gerade so als würde sich das ganze nur hinauszögern. Gehorsam mit leicht erhobenen Händen stand Zero auf. Wenn sie sich auch nur einen Deut zu schnell bewegte, wusste sie, dass sich einer der Männer einnässen würde und abdrückte. Das durfte auf keinen Fall passieren. Denn wenn es noch einmal eine Möglichkeit für sie gab, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, dann garantiert nicht hier in dieser Situation. Klar – sie würde die Soldaten vielleicht zu Boden kriegen das war möglich. Wenn einer einen Moment unaufmerksam war, wären ihre perfekten Reflexe schneller als das Denken der 6 Männer. Nur aus diesem Trakt kam sie mit Sicherheit nicht heraus. Schnell würde man alles abschotten. Also musste sie warten bis sie an einem günstigeren Fleck war. Und bis dahin würde sie sich gehorsam geben – nun einigermaßen. In Dukes Augen blitzte das Wissen um ihre Berechnung auf. Gleich würde er etwas sagen, sie verraten. Das verraten was vielleicht sowieso alle ahnten. Doch nichts. Stille. Langsam bewegte sich der Trupp schließlich durch die Gänge. Zero mit durch Kabelbinder hinter dem Rücken gefesselten Armen. Keine wirkliche Behinderung für einen Rächer, bewandt mit allen Techniken der Kampfkunst in einem unfehlbaren Körper. Ja, man konnte Zero schon fast unsterblich schimpfen: doch ihr Geist… er war so geschädigt, so verworren das es schon an Wahnsinn grenzte. Dermaßen unzurechnungsfähig und labil wusste sie in manchen Momenten nichts mit der perfekten Hülle anzufangen. Ein geschädigter Geist in perfektem Körper, ließ auch den unbezwingbarsten Gegner schwach werden. Das war auch der Grund gewesen, warum man sie hatte gefangen nehmen können. Endlose Gänge hindurch und schließlich so etwas wie eine kleine Untergrund Bahn. An dessen Ende wieder weiße, steril wirkende Gänge und dann ein Raum. Man machte ihr die Kabelbinder los und alle verschwanden. Zwei Türen hatte dieses Zimmer. Eine kleine durch die sie gerade gekommen war und dann noch eine zweite. Eine Art riesiges Tor. Zero wusste genau wo sie war: im umgebauten Untergrundhangar. Hinter dieser verdammten Schiebetür befand sich etwas: wo sie schon öfter gekämpft hatte. Wahrscheinlich hatten sie es in der Zwischenzeit wieder umgebaut. Keine guten Voraussetzungen. Wollte man sie etwa wieder gegen eine neue Avenger Generation testen? Als sie das erste mal hier war hatten sich in diesem Raum 40 Rächer gegenseitig abgeschlachtet. Die Erinnerung war noch ganz nah. Zero am Ende ihrer Kräfte, mit der Schusswunde eines Scharfschützen, der nur knapp einen ihrer Vitalpunkte verfehlt hatte, blickte auf. In die selben impulsiven grünen Augen wie ihre. Die wasserstoffblonde ihr Gegenüber entsicherte und just in jenem Moment der Todesschrei eines Menschen am anderen Ende der Halle. Zeitgleich der einsetzende Gong. Dukes Stimme durch die riesige Halle mit der Glaskuppel. „Herzlichen Glückwunsch. Ihr seid die letzten 12 auf die es hinauslaufen sollte.“ Nie stand sie so scharf an der Schwelle des Todes. Nie einem so gefährlichen Gegner gegenüber. Eight der Generation Delta hatte die Waffe sinken lassen und sich umgedreht. Eigentlich waren sie sozusagen Schwestern, doch hier hatte immer nur ein Gesetz geherrscht: die Starken fressen die Schwachen. Da gab es kein Mitleid, keine Liebe und vor allen Dingen auch keine Reue. Eight hätte sie ohne mit der Wimper zu zucken niedergeschossen. Und nur der Tod einer anderen Rächerin, die die Zahl der überlebenden auf 12 schwinden ließ, hatten ihr Leben bedeutet. Sie wusste bis heute nicht wer der Avenger gewesen war, doch sie war ihr irgendwo Dankbar. Wieder ging die Türe hinter ihr auf: es war klar was jetzt kam. Das kleine Gerät auf Rollen würde hereinkommen und sie mit Waffen und einem Schutz ausrüsten. Kein Mensch würde sich freiwillig mit einem Avenger in den selben Raum begeben, wenn dieser außer seinem tödlichen Körper auch noch Waffen in der Nähe hatte. Doch nicht das leise quietschen der Gummirollen über den PVC-Boden sondern Schritte drangen an ihr Ohr. Zero drehte sich um. Duke hatte Massen an Zeug auf den Armen liegen. Was zum Teufel machte er hier? Und plötzlich kam ihr ein Gedanke: es war seine Art sich von ihr zu verabschieden. Sie würde sterben. Und er, im Übertragenen Sinne, der Spielejunge, kam um sein bestes Stück gebührend fort zu bringen. Die neue Avengergeneration die hinter diesen Toren auf sie wartete war perfekt. Zero wurde nur dort hinein geschickt um als Beleg zu dienen, dass sie, die Beste, unterlegen war. Sie musste nur sterben. Doch was wenn…. Was wenn sie wieder gewann? Aber das würde ihr nur erneut eine Gnadenfrist gewähren, bis der nächste genetisch veränderte Klon vom Fließband kam. Und das Spiel würde von neuem losgehen. 4 mal hatte Zero das schon mitgemacht. Von der Alpha bis zur Deltageneration. „Ihnen ist bewusst, dass ich sie nun, da ich sterben werde, aus einem Rachefeldzug heraus, töten könnte.“ Eigentlich war sie nicht der Typ für viele Worte. Normalerweise wäre sie auf ihn zugegangen und hätte ihn mit ein paar kurzen Kniffen Lebensunfähig gemacht. Hier konnte ihn niemand retten. „Hör mir zu. Ich kann dir helfen.“ Seine Stimme war weniger als ein Flüstern. Und schlagartig kam ihr ein anderes Gefühl. Der Junge wollte sich nicht von seinem Lieblingszinnsoldaten verabschieden. Das Gefühl bestätigte sich. „Zero wenn du das überlebst, sorge ich dafür dass du aus irgendeinem Camp abhauen kannst. Versprochen.“ Der Junge sah seinen Lieblingssoldaten lieber weit weg von ihm als tot. Irgendwo konnte sie ihn verstehen. Sie war immer die unangefochtene Spitze der Avenger gewesen, wenn es darum ging Leben auszulöschen. Er konnte sie nicht einfach sterben lassen. Doch so wie er sprach, mit diesem Hauch des Untertons, wusste sie, dass sie kaum eine Chance hatte. Verflucht! Mit diesem Ziel vor Augen, dass sie wieder in die Freiheit gelangen könnte würde sie verbissener als der Avengerklon auf der anderen Seite kämpfen. Denn dieser Avenger würde kämpfen um zu töten. Zero würde kämpfen um zu leben. „Freiheit.“ Auch ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sie war es Leid als Objekt behandelt zu werden. Nur weil sie kein Mensch war, hieß das doch nicht, dass sie kein Recht darauf hatte würdig zu leben! Ihr Ausbilder nickte ernst. Zum ersten mal spürte sie dass zwischen den beiden ein Band herrschte. Keines der Liebe oder der Treuen Ergebenheit eines Untergeordnetem zu seinem Kommandeur. Auch keine Freundschaft. Es war einfach das Band der Zeit. 10 Jahre hatte er sie trainiert, großgezogen zu einer Waffe geformt. Zehn Jahre hatte sie zum ihm aufblicken müssen, ihm gehorchen müssen und sich formen lassen. Ja, es war das Band der Zeit. „Ich werde nicht sterben.“ Wieder nickte er ernst und jetzt, da er in Zeros Gesicht sah, spürte sie seine Zuversicht. Er hatte die Gene die in ihr schlummerten in all den Jahren für ihren Geist bedienbar gemacht und wusste am besten: wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, würde sie es schaffen. Dann legte er die Sachen auf den Boden und verließ den Raum. Keine Kugelwesten wie sonst. Hatte man es darauf abgesehen das sie so leicht erschossen wurde? Anscheinend wollte man Ergebnisse erzwingen, die nicht vorhanden waren. Dann schlüpfte sie also aus den weißen Trainingssachen heraus und in den merkwürdigen Anzug hinein. Er hatte eine komische Oberfläche und viele leichte aber Steinharte Platten an unzähligen Stellen. Zeta war wohl eine Messereinheit. Doch warum wurde sie dann mit Schusswaffen bestückt? Sie würde es bald erfahren. Schnell hatte sie sich die beiden Faustfeuerwaffen in dem Gürtel mit automatischer Nachladefunktion in den Halterungen um die Hüfte gebunden. Sie besah sich die Waffen, obwohl sie wusste das sie fehlerfrei funktionieren würden. Ein paar kleine Sprengstoffe hingen ebenfalls daran. Sie zog sich die Brille mit den durchsichtigen Gläsern über die Augen, damit keine herausfallenden Hülsen ihre Augen treffen konnten und warf sich das eine Gewehr über die Schulter. Kein Maschinengewehr zum Glück. Diese verdammten Dinger konnte sie nicht leiden und außerdem wäre es wohl ein wenig unfair der mit Messer bestückten Zeta-Generation gegenüber. War es sowieso. Nur wusste Zero nicht was wirklich auf sie lauerte, wenn auf der anderen Seite der Halle ebenfalls die Tore geöffnet wurden. Sie trat in den Zweckmäßig umgebauten Runden Hangar hinaus. Wie Tribünen waren an den Seiten Meter über den Hohen improvisierten fensterlosen Häusern die Forschersitze angebracht. Zahllose Kameras hingen hier, um jede Bewegung der kämpfenden analysieren zu können. Verwinkelte Straßen, Trümmer, Kellergeschosse und einzelne freie Flächen boten die Landschaft der riesigen Halle. Es sah nur wenig anders aus als beim letzten mal, an dem sie hier gewesen war. „Auf ein Fünftest mal“, sprach sie leise zu sich selbst. Epsilon, so hatte sie von Eva erfahren, war ein gänzlicher Misserfolg gewesen. „Ich puste auch der Generation Zeta die Hirnmasse aus dem Schädel!“, brüllte sie hinauf an die gläserne Front. Sie sah wie die Professoren lachten und erst jetzt fiel ihr etwas auf: es waren nicht wie sonst alle in weiß gewandt, die vor den Monitoren standen und Klemmbretter in den Händen hielten. Da waren Ärzte die sie nicht kannte! Sie trugen ein helles blau. Irgendetwas stimmte hier nicht. Ihre Blicke wanderten herum, suchten ihren Gegner doch fanden nichts. Intuition. Wieder. Schlagartig wusste die junge Wasserstoffblonde: sie würde hier nicht gegen einen Avenger kämpfen.. Und just in diesem Moment zurrte die Türe am anderen Ende der Halle, und ihr Gegner würde die improvisierte Arena betreten. Sofort spürte sie es: Die Anspannung dort oben. Dort am anderen Ende wartete ein übermächtiger Gegner auf sie. Nein, sie spürte keine Angst. Sie spürte Adrenalin. Und dann begann sie mit dem was Duke ihr als Erstes beigebracht hatte. Dem beeinflussen der eigenen Psyche. Ihre Worte waren leise. „Ich werde es schaffen. Ich werde es schaffen. Niemand kann mich besiegen… Freiheit.“
Plot: Avenger Number Zero vs. Project Sorrow
AVENGER - ZERO
Stur blickten die sprühenden Augen der Frau in die kleine gläserne Linse. Der einzige Einrichtungsgegenstand in diesem Raum. Sie hatte etwas breitbeinig dasitzend, mit dem Rücken zur Wand, die Ellenbogen auf die Knie gelegt, und die Arme auf diesen verschränkt. Ihr Kinn lag locker auf dieser Art kleinen Schranke. Sie hatte das in dem kleinen Kaff verpatzt. Einen kurzen Moment, sie wusste schon gar nicht mehr was sie geritten hatte, ließ sie unaufmerksam und selbstmörderisch handeln – schon hatten die letzten überbliebenen Soldaten die Betäubungen erfolgreich in Zero gejagt. Aufgewacht war sie mit zahllosen Gerätschaften und Monitoren sowie Ärzten um sich herum, an eine Art Liege gefesselt. Was man in all der Eile im Transporthelikopter jedoch vergessen hatte, waren die Beine, und ganz zu ihrer Freude hatte sie, trotz benommenen Zustands, mit diesen, den Unterkörper leicht anhebend, einem der Ärzte das Genick gebrochen und einem anderen die Nase deformiert. Dann ein Stechen im Arm und wieder Dunkelheit. Letztlich war sie hier in diesem rein weißen Raum mit der kleinen Kamera über der Türe aufgewacht die sich von Innen nicht öffnen ließ. Sie wusste ganz genau wo sie war: wieder in der GGR. Sie hatte es schon einmal geschafft zu entfliehen und diesmal hatte man ihr entweder unter dem Schlafen einen Chip implantiert sodass man sie gleich wieder finden konnte, oder aber sie würden sie umbringen. Als Zero dann feststellen musste, das nirgendwo Schnittwunden waren die auf ein Implantat hinwiesen war sie sich sicher: diesmal würde sie draufgehen. Und da konnte Eva tun und lassen was sie wollte. Wahrscheinlich war sie eh schon mit einem Sonderkomitee auf ans andere Ende der Welt, weil es hier in diesem Labor nichts mehr für die Forscher zu tun gab. Sie hatten ihren Stützpunkt verlegt. Nur Zero wusste, dass sie ganz sicher noch im alten Zentrum war – wieso? Intuition. Es gab keinen Grund einen überflüssigen, aufmüpfigen Avenger mit zu nehmen. Besser man eliminierte ein derartig gefährliches Geschöpf das man nicht unter Kontrolle hatte, ehe es einem gefährlich wurde. Die Kamera surrte leise, und Zero wusste das derjenige der hinter den Bildschirmen saß, gerade näher an ihr Gesicht gezoomt hatte. Sie war sich sicher das hier irgendwo auch Mikrofone angebracht waren. „Nah, gefällt dir mein Gesicht du Perversling?“ Ihre Stimme war ruhig und berechnend, und sie wusste das sich der Typ hinter den Monitoren wahrscheinlich gerade an ihr aufgeilte – Avenger waren Schönheiten. Schönheiten in Mitten des Wahnsinns. Auf einmal zurrte die Kamera wieder weg. Was denn hatte der Kerl jetzt etwa ein schlechtes Gewissen? Nein. Sie hörte Schritte draußen auf dem Gang. Zero hatte empfindliche Ohren und sie wusste das es noch einige Zeit dauern könnte. „Danke, Duke. Aber das ist ihre letzte Verwendung… Ihre als auch die des Objektes Zero.“ Also doch richtig: sie würde sterben. Innerlich machte sie sich schon einmal auf die Giftspritze bereit. Es war nicht das erste mal. Das letzte mal, hatte sie sich wehren können, der Arzt hätte es nicht weit gebracht, man würde sie dieses mal also sachgemäß von der Ferne aus erschießen. Dann flammte er wieder auf: der Avenger in ihr. Wie ein tollwütiges Tier, gegen das kein Schutz der Welt gefeit war. Wahrlich, war sie erst einmal in diesem Rauschzustand, war sie eine noch tödlichere Waffe als Zero sowieso schon war. Und das sie jetzt ihr Ende spürte, machte sie nur noch gefährlicher. Die Schritte kamen näher. „Sie war seit jeher die beste Kämpferin.“ Schweigen, Schritte. Es waren 8 Leute, 6 davon, schwer bewaffnet. „und die unzurechnungsfähigste. Es ist beschlossene Sache Duke, sie müssen ihren kleinen Zinnsoldaten wieder zurückgeben. Er war nie für sie bestimmt. Nur ein temporäres Spielzeug.“ Zero war ruhig sitzen geblieben. Wenn sie jetzt hier drinnen anfing zu toben, würden die Soldaten nur noch mehr auf sie vorbereitet sein, nein sie waren es sowieso. Die Tür stob auf und an allen 6 Männern mit den Maschinengewehren in der Hand, klebte der Geruch von Angstschweiß. Die Läufe richteten sich auf sie, während sie sich um sie herum positionierten. Natürlich hatten sie Angst. Zero war der personifizierte Tod. „Haben die Herren einen schönen Abend?“ Ihre Blicke waren kalt auf den Mann im Anzug gerichtet. Neben ihm stand Duke, ihr brutaler Ausbilder. Anscheinend war das sein Vorgesetzter. Einer der Soldaten in schwerem Schutz war trotz der höflichen Floskel ein Stück zurück gewichen. Himmel, welch Blamage. Aber wer konnte es ihnen verübeln. Avenger wurden geboren um zu töten und sie taten das perfekt und mit unbarmherziger Zügigkeit und Präzision.. Wie Mähdrescher Heu hinterließen, hinterließen die Rächerinnen Leichen. Sie waren die perfekten Massenvernichtungswaffen. Nur Zero nicht. Zero war ungehorsam. Zero hatte ihren eigenen Willen. Nichts was ein Kriegstreiber von einem Soldaten brauchte. Nein eigentlich brauchte er keine Soldaten. Er brauchte Waffen, die gerade soweit denken konnten, dass sie funktionierten. Ein dreckiges überhebliches Grinsen lag auf dem Gesicht des Mannes. Ein schnieker, extrem teuer wirkender Anzug saß perfekt an seinem Körper. Doch war dieser nicht so wie Duke mit stählernen Muskeln bepackt und sofort war ihr klar, dass dieser ein Büromensch war. Nein das er nur mit dem Finger zucken musste, und alle begannen zu Rennen. Es lief nach seiner Schnauze und das sah sie ihm genau an. „Mitkommen“, sagte er. Zero fasste sich ans Ohr steckte einen Finger hinein und wackelte ein bisschen damit herum. „Ich glaube sie müssen Professor Yard ausrichten, dass sein erster Avenger einen Tinitus hat, Duke.“ Der Kopf des Avengerprojekts schien auf diesen Ausspruch hin ganz und gar nicht begeistert – er war es gewöhnt das man ihm Gehorsam zollte. „Ich würde dich für diese Frechheit erschießen lassen, wenn du nicht gebraucht werden würdest.“ Er würde? Sie wurde noch gebraucht? Irgendwas sagte ihr aber, das es nicht die Hoffnung war, die sich ein zum Tode verurteilter wünschen konnte. Nein es war so etwas wie ein bitterer Beigeschmack. Gerade so als würde sich das ganze nur hinauszögern. Gehorsam mit leicht erhobenen Händen stand Zero auf. Wenn sie sich auch nur einen Deut zu schnell bewegte, wusste sie, dass sich einer der Männer einnässen würde und abdrückte. Das durfte auf keinen Fall passieren. Denn wenn es noch einmal eine Möglichkeit für sie gab, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, dann garantiert nicht hier in dieser Situation. Klar – sie würde die Soldaten vielleicht zu Boden kriegen das war möglich. Wenn einer einen Moment unaufmerksam war, wären ihre perfekten Reflexe schneller als das Denken der 6 Männer. Nur aus diesem Trakt kam sie mit Sicherheit nicht heraus. Schnell würde man alles abschotten. Also musste sie warten bis sie an einem günstigeren Fleck war. Und bis dahin würde sie sich gehorsam geben – nun einigermaßen. In Dukes Augen blitzte das Wissen um ihre Berechnung auf. Gleich würde er etwas sagen, sie verraten. Das verraten was vielleicht sowieso alle ahnten. Doch nichts. Stille. Langsam bewegte sich der Trupp schließlich durch die Gänge. Zero mit durch Kabelbinder hinter dem Rücken gefesselten Armen. Keine wirkliche Behinderung für einen Rächer, bewandt mit allen Techniken der Kampfkunst in einem unfehlbaren Körper. Ja, man konnte Zero schon fast unsterblich schimpfen: doch ihr Geist… er war so geschädigt, so verworren das es schon an Wahnsinn grenzte. Dermaßen unzurechnungsfähig und labil wusste sie in manchen Momenten nichts mit der perfekten Hülle anzufangen. Ein geschädigter Geist in perfektem Körper, ließ auch den unbezwingbarsten Gegner schwach werden. Das war auch der Grund gewesen, warum man sie hatte gefangen nehmen können. Endlose Gänge hindurch und schließlich so etwas wie eine kleine Untergrund Bahn. An dessen Ende wieder weiße, steril wirkende Gänge und dann ein Raum. Man machte ihr die Kabelbinder los und alle verschwanden. Zwei Türen hatte dieses Zimmer. Eine kleine durch die sie gerade gekommen war und dann noch eine zweite. Eine Art riesiges Tor. Zero wusste genau wo sie war: im umgebauten Untergrundhangar. Hinter dieser verdammten Schiebetür befand sich etwas: wo sie schon öfter gekämpft hatte. Wahrscheinlich hatten sie es in der Zwischenzeit wieder umgebaut. Keine guten Voraussetzungen. Wollte man sie etwa wieder gegen eine neue Avenger Generation testen? Als sie das erste mal hier war hatten sich in diesem Raum 40 Rächer gegenseitig abgeschlachtet. Die Erinnerung war noch ganz nah. Zero am Ende ihrer Kräfte, mit der Schusswunde eines Scharfschützen, der nur knapp einen ihrer Vitalpunkte verfehlt hatte, blickte auf. In die selben impulsiven grünen Augen wie ihre. Die wasserstoffblonde ihr Gegenüber entsicherte und just in jenem Moment der Todesschrei eines Menschen am anderen Ende der Halle. Zeitgleich der einsetzende Gong. Dukes Stimme durch die riesige Halle mit der Glaskuppel. „Herzlichen Glückwunsch. Ihr seid die letzten 12 auf die es hinauslaufen sollte.“ Nie stand sie so scharf an der Schwelle des Todes. Nie einem so gefährlichen Gegner gegenüber. Eight der Generation Delta hatte die Waffe sinken lassen und sich umgedreht. Eigentlich waren sie sozusagen Schwestern, doch hier hatte immer nur ein Gesetz geherrscht: die Starken fressen die Schwachen. Da gab es kein Mitleid, keine Liebe und vor allen Dingen auch keine Reue. Eight hätte sie ohne mit der Wimper zu zucken niedergeschossen. Und nur der Tod einer anderen Rächerin, die die Zahl der überlebenden auf 12 schwinden ließ, hatten ihr Leben bedeutet. Sie wusste bis heute nicht wer der Avenger gewesen war, doch sie war ihr irgendwo Dankbar. Wieder ging die Türe hinter ihr auf: es war klar was jetzt kam. Das kleine Gerät auf Rollen würde hereinkommen und sie mit Waffen und einem Schutz ausrüsten. Kein Mensch würde sich freiwillig mit einem Avenger in den selben Raum begeben, wenn dieser außer seinem tödlichen Körper auch noch Waffen in der Nähe hatte. Doch nicht das leise quietschen der Gummirollen über den PVC-Boden sondern Schritte drangen an ihr Ohr. Zero drehte sich um. Duke hatte Massen an Zeug auf den Armen liegen. Was zum Teufel machte er hier? Und plötzlich kam ihr ein Gedanke: es war seine Art sich von ihr zu verabschieden. Sie würde sterben. Und er, im Übertragenen Sinne, der Spielejunge, kam um sein bestes Stück gebührend fort zu bringen. Die neue Avengergeneration die hinter diesen Toren auf sie wartete war perfekt. Zero wurde nur dort hinein geschickt um als Beleg zu dienen, dass sie, die Beste, unterlegen war. Sie musste nur sterben. Doch was wenn…. Was wenn sie wieder gewann? Aber das würde ihr nur erneut eine Gnadenfrist gewähren, bis der nächste genetisch veränderte Klon vom Fließband kam. Und das Spiel würde von neuem losgehen. 4 mal hatte Zero das schon mitgemacht. Von der Alpha bis zur Deltageneration. „Ihnen ist bewusst, dass ich sie nun, da ich sterben werde, aus einem Rachefeldzug heraus, töten könnte.“ Eigentlich war sie nicht der Typ für viele Worte. Normalerweise wäre sie auf ihn zugegangen und hätte ihn mit ein paar kurzen Kniffen Lebensunfähig gemacht. Hier konnte ihn niemand retten. „Hör mir zu. Ich kann dir helfen.“ Seine Stimme war weniger als ein Flüstern. Und schlagartig kam ihr ein anderes Gefühl. Der Junge wollte sich nicht von seinem Lieblingszinnsoldaten verabschieden. Das Gefühl bestätigte sich. „Zero wenn du das überlebst, sorge ich dafür dass du aus irgendeinem Camp abhauen kannst. Versprochen.“ Der Junge sah seinen Lieblingssoldaten lieber weit weg von ihm als tot. Irgendwo konnte sie ihn verstehen. Sie war immer die unangefochtene Spitze der Avenger gewesen, wenn es darum ging Leben auszulöschen. Er konnte sie nicht einfach sterben lassen. Doch so wie er sprach, mit diesem Hauch des Untertons, wusste sie, dass sie kaum eine Chance hatte. Verflucht! Mit diesem Ziel vor Augen, dass sie wieder in die Freiheit gelangen könnte würde sie verbissener als der Avengerklon auf der anderen Seite kämpfen. Denn dieser Avenger würde kämpfen um zu töten. Zero würde kämpfen um zu leben. „Freiheit.“ Auch ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sie war es Leid als Objekt behandelt zu werden. Nur weil sie kein Mensch war, hieß das doch nicht, dass sie kein Recht darauf hatte würdig zu leben! Ihr Ausbilder nickte ernst. Zum ersten mal spürte sie dass zwischen den beiden ein Band herrschte. Keines der Liebe oder der Treuen Ergebenheit eines Untergeordnetem zu seinem Kommandeur. Auch keine Freundschaft. Es war einfach das Band der Zeit. 10 Jahre hatte er sie trainiert, großgezogen zu einer Waffe geformt. Zehn Jahre hatte sie zum ihm aufblicken müssen, ihm gehorchen müssen und sich formen lassen. Ja, es war das Band der Zeit. „Ich werde nicht sterben.“ Wieder nickte er ernst und jetzt, da er in Zeros Gesicht sah, spürte sie seine Zuversicht. Er hatte die Gene die in ihr schlummerten in all den Jahren für ihren Geist bedienbar gemacht und wusste am besten: wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, würde sie es schaffen. Dann legte er die Sachen auf den Boden und verließ den Raum. Keine Kugelwesten wie sonst. Hatte man es darauf abgesehen das sie so leicht erschossen wurde? Anscheinend wollte man Ergebnisse erzwingen, die nicht vorhanden waren. Dann schlüpfte sie also aus den weißen Trainingssachen heraus und in den merkwürdigen Anzug hinein. Er hatte eine komische Oberfläche und viele leichte aber Steinharte Platten an unzähligen Stellen. Zeta war wohl eine Messereinheit. Doch warum wurde sie dann mit Schusswaffen bestückt? Sie würde es bald erfahren. Schnell hatte sie sich die beiden Faustfeuerwaffen in dem Gürtel mit automatischer Nachladefunktion in den Halterungen um die Hüfte gebunden. Sie besah sich die Waffen, obwohl sie wusste das sie fehlerfrei funktionieren würden. Ein paar kleine Sprengstoffe hingen ebenfalls daran. Sie zog sich die Brille mit den durchsichtigen Gläsern über die Augen, damit keine herausfallenden Hülsen ihre Augen treffen konnten und warf sich das eine Gewehr über die Schulter. Kein Maschinengewehr zum Glück. Diese verdammten Dinger konnte sie nicht leiden und außerdem wäre es wohl ein wenig unfair der mit Messer bestückten Zeta-Generation gegenüber. War es sowieso. Nur wusste Zero nicht was wirklich auf sie lauerte, wenn auf der anderen Seite der Halle ebenfalls die Tore geöffnet wurden. Sie trat in den Zweckmäßig umgebauten Runden Hangar hinaus. Wie Tribünen waren an den Seiten Meter über den Hohen improvisierten fensterlosen Häusern die Forschersitze angebracht. Zahllose Kameras hingen hier, um jede Bewegung der kämpfenden analysieren zu können. Verwinkelte Straßen, Trümmer, Kellergeschosse und einzelne freie Flächen boten die Landschaft der riesigen Halle. Es sah nur wenig anders aus als beim letzten mal, an dem sie hier gewesen war. „Auf ein Fünftest mal“, sprach sie leise zu sich selbst. Epsilon, so hatte sie von Eva erfahren, war ein gänzlicher Misserfolg gewesen. „Ich puste auch der Generation Zeta die Hirnmasse aus dem Schädel!“, brüllte sie hinauf an die gläserne Front. Sie sah wie die Professoren lachten und erst jetzt fiel ihr etwas auf: es waren nicht wie sonst alle in weiß gewandt, die vor den Monitoren standen und Klemmbretter in den Händen hielten. Da waren Ärzte die sie nicht kannte! Sie trugen ein helles blau. Irgendetwas stimmte hier nicht. Ihre Blicke wanderten herum, suchten ihren Gegner doch fanden nichts. Intuition. Wieder. Schlagartig wusste die junge Wasserstoffblonde: sie würde hier nicht gegen einen Avenger kämpfen.. Und just in diesem Moment zurrte die Türe am anderen Ende der Halle, und ihr Gegner würde die improvisierte Arena betreten. Sofort spürte sie es: Die Anspannung dort oben. Dort am anderen Ende wartete ein übermächtiger Gegner auf sie. Nein, sie spürte keine Angst. Sie spürte Adrenalin. Und dann begann sie mit dem was Duke ihr als Erstes beigebracht hatte. Dem beeinflussen der eigenen Psyche. Ihre Worte waren leise. „Ich werde es schaffen. Ich werde es schaffen. Niemand kann mich besiegen… Freiheit.“
Carina- Anzahl der Beiträge : 250
Anmeldedatum : 25.10.12
Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Hunger. Heute Morgen hatte sie nichts zu essen bekommen. Das Mädchen lag in ihrem Lager aus Stroh, dämmerte vor sich hin. Was hätte sie sonst tun sollen? Mehr als eben dieses Bündel Stroh und sie selbst befand sich nicht in dem Raum, den sie ihr Eigen nannte. Diesen sterilen, weißen Raum, halb ihr Kerker, halb ihre Zuflucht, und ganz DENEN ihr Labor. DIE, das waren die Blaukittel, diese Blaukittel, die hier überall herumstanden oder rannten, mal irgendetwas auf Zettel kritzelten, mal ihr etwas zu Essen brachten, und ein andermal sie folterten. Sie wusste nicht, was sie eigentlich von ihr wollten, geschweige denn, ob sie es überhaupt selbst wussten. Manchmal war sie sich sicher, dass nicht. Das einzige, was sie wusste, war, dass sie diese Blaukittel hasste. Über alles hasste. Sie waren doch an allem Schuld! Ohne diese Typen wäre sie ein junges, mittelloses Straßenkind und kein… nun ja, was war sie eigentlich? Noch etwas, was sie nicht wusste. Auf jeden Fall kein Mensch, kein Mensch mehr. Etwas Anderes, Unbegreifliches… Hässliches, aber Brandgefährliches. Und deshalb war sie hier eingesperrt. Wie lange schon? Das wusste sie nicht. Ihr Zeitgefühl war komplett zusammengebrochen, hier, wo es kein Sonnenlicht, nur fahles Neonlicht aus Röhren an der Decke gab. Immer dieses selbe, dämmrige Licht. Auch ihr Schlafrythmus war von Grund auf zerstört, ein weiterer Grund, weshalb sie einen grossteil ihrer Zeit hier im Halbschlaf verbrachte, wenn sie nicht gerade den Blaukitteln draußen auf den Gängen lauschte. Manchmal konnte sie so ein paar Gespräche mithören, die von dieser wunderbaren Welt jenseits dieses Kerkers erzählten. Der Welt, in der sie auch einmal gelebt hatte bevor sie hier gelandet war. Doch heute war irgendetwas anders. Schon den ganzen tag war ihr aufgefallen, dass unheimlich viele Menschen durch die Gänge schwirrten, es war fast, als würden sie irgendetwas vorbereiten… Und immer wieder fiel das Wort Avenger. Avenger. Was war ein Avenger? Aber die Stimmen verschwanden immer wieder viel zu schnell, als dass sie herausgehört hätte, was denn los sei. Gerade wollte sie das lauschen wieder aufgeben als Schritte näher kamen, zu nahe, als dass es Zufall sein konnte. Sie richtete sich in ihrem Lager auf bis sie in einer knienden Position war, mit beiden Händen auf den Boden aufgestützt. Weiter kam sie nicht mehr, seit die Blaukittel an ihrem Körper herumgespielt hatten. Die Kette, die an dem Eisenreif um ihr linkes Handgelenk hing, klimperte mit dem hundemarkenartigen Teil um ihren Hals um die Wette. Das Mädchen lauschte. Die Schritte waren verstummt, dafür drangen jetzt Stimmen an ihr Ohr. \“Heute ist also der Tag, wie? Bin schon gespannt wie sie sich schlägt. Es ist immer wieder schön, die Früchte von jahrelanger Arbeit in Aktion zu sehen! Nach dem Kampf werden die Avenger-Typen mal sehen, dass sie nicht besser sind als wir, endlich kriegen die mal einen Denkzettel verpasst von unserer Kleinen! Und wir, wir kriegen die Forschungsgelder!\“ Die andere Person seufzte nur leise, ehe das Mädchen dieses charakteristische Klacken hörte wenn ein Betäubungsgewehr geladen wurde. „\ich hoffe es. Ich habe so einen Avenger einmal in Aktion gesehen, die sind auch nicht ohne…\“ jetzt wusste sie wenigstens, was ein Avenger war. Ihr Gegner. Und allem Anschein nach ihr heutiges Futter. Die Bedenken des Blaukittels teilte sie in keinster Weiße, immerhin hatte sie solche Gespräche schon oft genug gehört, und bis jetzt hatte sie noch alles erledigt, was sie ihr vorgesetzt hatten. Endlich folgte das leise Quietschen, als sich die kleine Luke öffnete durch die der Blaukittel das Gewehr schob. Zu ihr rein hatte sich bis jetzt noch kaum ein Blaukittel getraut, und selbst auf diese Entfernung hörte sie noch die Unsicherheit in seinem Atem. Allein zum Spass knurrte sie leise. \“Shit, die weis genau, dass wir da sind!\“ Natürlich wusste sie das. Sie hatte es schon gewusst bevor sie überhaupt hier angekommen waren. Wieso unterschätzten sie eigentlich immer alle? Immernoch hatte sie ihre Auge auf den lauf gerichtet, saß seelenruhig da und wartete darauf, dass er endlich abdrückte. Das Knurren wurde etwas lauter. Wieso tat er nicht einfach, was er tun musste? Ein kurzer, dumpfer Schlag gegen ihre Schulter. Endlich, er hatte abgedrückt, der Pfeil hatte sich tief in ihre blasse Haut gebohrt. Gelangweilt sah sie zu, wie die leicht bläuliche Flüssigkeit aus der Spritze in ihren Körper floss. Bald würde ihr schwummrig werden, sie würde zusammenbrechen, die Blaukittel würden sie in die Arena bringen, sie würde diesen Avenger zerreißen und anschließend mit einer weiteren Betäubung wieder hier rein verfrachtet werden. Wie immer. Nur dass die Sache mit dem Avenger neu war. Ihre Optik begann sich zu verzerren. Na dann konnte es ja los gehen. Schwärze. Das Erste, was sie wieder sah, war Licht. Grelles Licht einer OP-Beleuchtung. Das Mädchen kniff die Augen zusammen, um wenigstens etwas sehen zu können, schloss jedoch die Augen wieder als sie bemerkt hatte, dass es nur der übliche OP war. Hier war sie schon zu oft gewesen als dass sie der Raum noch sonderlich interessiert hätte, und außer sämtliche Arten von Gerätschaften -von denen sie eh nichts verstand- und hunderten blitzenden Skalpellen gab es hier eh nichts zu sehen. Den Versuch, sich zu bewegen, startete sie nicht einmal mehr, sie wusste genau, dass sie mit dicken Ledermanschetten auf den Eisentisch, auf dem sie lag, gefesselt war. Wie immer eben. Nur ein, zwei tropfen Blut, und sie könnte diese Fesseln wie Papier zerreißen, jedoch wussten das die Blaukittel genauso gut wie sie, was das ganze schon wieder aussichtslos machte. Das leise quietschen einer Tür lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich, vorsichtig, um nur ja keinem überängstlichem Blaukittel einen Herzinfarkt zu bereiten, drehte sie ihren Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, öffnete die Augen wieder. Sofort fielen ihr ihre schulterlangen weißen Haare vor die Augen, verdeckten ihre Sicht. Na klasse. So fixiert wie sie war konnte sie sich nicht einmal die Haare aus den Augen streichen. Irgendwo zwischen den weißen Strähnen bewegte sich ein menschlicher Schatten, seine Schritte klangen erstaunlich selbstsicher dafür, dass er gerade auf das Monster zuging, das fast einmal die halbe Abteilung ausgelöscht hatte. Dann konnte es eigentlich nur… \“Na, Sorrow, wie geht es uns denn heute?\“ Eine Hand strich ihr vorsichtig die Haare aus dem Gesicht, streichelte ihr sanft den Kopf. Sie brauchte nicht einmal aufsehen um zu wissen, wen sie vor sich hatte. Den einzigen Menschen, der sie gut behandelte, und den einzigen Blaukittel, den sie nicht von Grund auf hasste. Der junge Mann vor ihr lächelte sie freundlich an, seine ewig langen schwarzen Haare umrahmten sein Gesicht, fielen über den blauen Labormantel. Sie erwiderte das Lächeln, genoss seine kleinen Streicheleinheiten. Er war der Einzige unter den Blaukitteln, der sich traute, sie zu berühren ohne ihr vorher hunderte spritzen Betäubungsmittel in die Adern gejagt zu haben. Zurecht. Jedem anderen hätte sie wahrscheinlich in die Hand gebissen, und diese Spritzer Blut hätten gereicht, um wieder ein oder zwei dieser Drecksäcke auf die andere Seite zu befördern. So gab sie nur ein leises Geräusch von sich, dass man mit etwas Phantasie als Schnurren identifizieren konnte. Wie gerne hätte sie ihm einmal danke gesagt, ihn nach seinem Namen gefragt, einfach nur mit ihm gesprochen, aber dazu war ihr Körper nicht mehr im Stande. Würde es nie wieder sein. \“Wie ich dich kenne, hast du schon mitbekommen, dass heute hier einiges los sein wird.\“ Sie nickte. \“Du wirst heute wieder einmal kämpfen müssen. Aber nicht gegen irgend ein Tier, nicht gegen irgendwelche zum Tode verurteilten mit diversen Waffen. Heute…\“ Er legte eine theatralische Pause ein. \“Heute kämpfst du gegen einen Avenger.\“ Gut, so weit war sie auch schon gewesen. Was denn nun genau so ein Avenger war, vor dem sich alle so fürchteten, das würde sie wohl selbst rausfinden müssen. Ihr Lieblingsblaukittel zog langsam seine Hand zurück, ging zu einem der Schränke, kramte etwas herum ehe er das richtige Werkzeug gefunden hatte. \“Tut mir leid, aber bevor es losgeht brauchen wir noch ein paar Proben…\“ Wieder stand er vor ihr, versuchte zu lächeln, aber irgendetwas stimmte nicht. Bildete sie sich das nur ein, oder war das jetzt ein aufgesetztes Lächeln? Er ließ seinen blick über ihren nackten Körper wandern, suchte eine geeignete Stelle. Jedes normale Mädchen hätte sich wahrscheinlich in Grund und Boden geschämt wenn ihr Körper so begutachtet werden würde, aber sie war es gewohnt. Wahrscheinlich war sie seit sie hier gelandet war keine einzige Sekunde nicht von irgendjemandem angestarrt worden, und es war ihr lieber, wenn es der Blaukittel machte, dem sie vertraute als irgend ein anderer. Außerdem… Was war an ihrem Körper noch, wofür sie sich hätte schämen sollen? Von der Schönheit, die sie vielleicht einmal besessen haben mochte, war nichts mehr übrig, aus dem Frauenkörper war der Körper eines Monsters geworden, ausgehungert und übersäht mit Narben. Ein leichter Druck an ihrem Arm riss sie aus den Gedanken, der Wissenschaftler strich mit einem kleinen Schaber über ihre Haut. Wahrscheinlich nahm er Hautproben. \“So, Vorsicht, nicht erschrecken…\“ Kurz ließ der Druck nach, ehe er mit einem Schlag und um ein vielfaches stärker wieder zurückkehrte. Der Blaukittel hatte mit einem Skalpell ihre Haut durchstoßen, eine rotbraune, etwas dickflüssige Substanz quoll aus der Wunde. Ihr Blut. Schnell tupfte er es mit einem sterilen Tuch ab, gab es in eine dieser Schälchen, Petrischälchen, wie die Blaukittel sie nannten, und stellte es beiseite. \“So, das hätten wir, Kleine. Hoffe, es hat nicht weh getan?\“ Und die ganze Zeit über schien sein Lächeln falscher zu werden. War da nicht so etwas wie Trauer in seiner Stimme gewesen? Sie war sich nicht sicher. So selten, wie jemand mit ihr sprach, hatten ihre Menschenkenntnisse ziemlich gelitten in der Zeit im Labor. Dann schien auch er ihren leicht verwirrten Gesichtsausdruck bemerkt zu haben, wandte sein Gesicht von ihr ab. Eine ganze Weile starrte er einfach an die Wand, schien sie komplett vergessen zu haben, bis er ein leises \“verflucht…\“ von sich gab. Und als er sich wieder zu ihr drehte war das Lächeln verschwunden, eine Mischung aus Trauer und Angst war an seine Stelle getreten. \“Vielleicht sehen wir uns heute zum letzten Mal.\“ Sie legte den Kopf schief, sah ihn fragend an. Wurde er etwa versetzt? Er hingegen ging in keinster weiße auf sie ein, sprach mit leicht bebender Stimme weiter. \“Und deshalb… möchte ich dich etwas fragen. Erinnerst du dich noch an dein Leben, bevor du hier gelandet bist?\“ Sie überlegte kurz, nickte dann. Nicht, dass sie sich noch an Details erinnern konnte, wahrscheinlich war die Hälfte ihrer Erinnerung auch nur Wunschdenken, aber sie hatte noch eine gewisse Vorstellung von der Welt da draußen. \“Erinnerst du dich noch an den Mann, der dich aus deinem Leben gerissen und hierher gebracht hat?\“ Sie schüttelte den Kopf. \“Das…\“ Er zögerte kurz. \“Das war ich.\“ Er wartete auf eine Reaktion, irgendeine Reaktion, aber das Mädchen vor ihm blieb einfach still liegen. \“ich bin der Mensch, der dir dein leben zerstört hat!\“ Ihre Augen verengten sich etwas. War wirklich er derjenige, der an allem hier schuld war? Der sie zu dem gemacht hatte, was sie war? Er? Wirklich er? Er, der einzige hier, der nett zu ihr war, ausgerechnet ER soll derjenige gewesen sein, der… Kurz wallte ein Anflug von Hass durch ihren Körper, zum ersten mal verspürte sie das verlangen, auch ihn zu zerreißen. Doch als er ihr noch einmal durch die Haare fuhr… Sie hätte ihn töten können. Sie hätte locker seinen Arm erwischen können! Aber… Sie war sich nicht sicher, ob sie es wollte. Er stand nur schweigend da, beobachtete ihr verwirrtes Mienenspiel. Dann stand er auf, nahm den Schaber und das Skalpell und trug sie zurück in ihre entsprechenden Schränke. Kam zurück mit zwei Ampullen, in einer eine rote Flüssigkeit –Blut?-, in der anderen eine bläuliche. Betäubungsmittel. Sie sah ihm zu, wie er die rote Ampulle an dem kleinen Schlauch anschloss, der aus der Apparatur ragte, die man ihr vor Ewigkeiten in die rechte Schulter transplantiert hatte. Das Gerät sog gierig die Flüssigkeit aus dem Gefäß. Er schloss die andere Ampulle an dem zweiten Schlauch an, auch die blaue Flüssigkeit verschwand in dem kleinen Kästchen unter ihrer Haut. Dann schloss er beide Ampullen wieder ab, legte die blaue beiseite und spielte mit der Roten herum, ließ sie zwischen seinen Fingern tanzen. Zum ersten mal roch sie an ihm Angstschweiß. Und dann, dann tat er etwas, womit sie niemals gerechnet hätte. Er führte die Ampulle langsam auf ihren Mund zu. Lächelte. Lächelte wieder ehrlich. Sie starrte ihn mit großen Augen an, verstand nicht, was er vorhatte. Dann benetzten die letzten Blutpartikelchen in der Ampulle ihre Lippen. Er sah schweigend zu, wie die Spasmen durch ihren Körper jagten, ihn wie verrückt zucken ließen, sprach jedoch mit erstaunlich gefasster Stimme weiter, das durchdringende Kreischen, das sich ihrer Kehle entrang, ausblendend. \“Es tut mir leid. Aber ich weiß, dass eine Entschuldigung niemals gutmachen kann, was ich dir genommen habe. Deshalb… biete ich dir mein leben als Wiedergutmachung an. Ich habe dir so viel angetan. Da ist das das geringste, was ich für dich tun kann.\“
Dann riss die erste Ledermanschette, ihre rechte hand, zu einer Klaue verkommen, schoss auf seine Kehle zu. Er zuckte nicht, nicht einmal, als die Klaue seine Haut erreichte, die oberste Schickt anritzte… \“Du warst für mich immer so etwas wie eine Tochter.\“ und dann verharrte. Regungslos. Er sah ungläubig in ihr noch immer schmerzverzerrtes Gesicht, wartete darauf, dass sie ihm den Hals zerfetzen würde. Sie tat es nicht. Als die Schmerzen von der Mutation, den einzigen Schmerzen, die sie noch empfand, nachgelassen hatten, lächelte sie schwach. Noch hatte sie sich einigermaßen unter Kontrolle. Vorsichtig, um ihn nicht zu verletzen, ritzte sie ihm mit der Spitze der Kralle ein krakeliges ‚Danke’ in den Blauen Laborkittel ehe sie ihren Arm wieder in die selbe Position zurücklegte, in der er gefesselt hätte liegen müssen. Er starrte sie immer noch ungläubig an ehe er mit zittriger Stimme nur unter Mühe die Frage \“Du verzeihst mir?\“ hauchte. Sie nickte. Und zum ersten Mal sah sie einen Blaukittel weinen. Eine ganze Weile lang sahen beide sich einfach nur an. Dann endlich hatte der Wissenschaftler seine Fassung zumindest nach außen hin wieder zurück gewonnen, zog eine Spritze mit Betäubungsmittel aus einer der Taschen, setzte sie an ihrem linken, nun ebenfalls mutierten, Arm an. Noch konnte sie ihn töten, einen verzweifelten versuch starten, hier raus zu kommen, sich gegen das Sicherheitssystem zu werfen… Und letztendlich doch zu scheitern, allein wegen dieser verdammten Fernbedienung, mit der man sie auf beliebige Distanz über die gerade injizierten Mittel in Tiefschlaf versetzen konnte. Die Spitze der Nadel durchdrang ihre Haut. \“ich will dir nichts vormachen. Der Gegner, gegen den du heute kämpfst, ist stark. Überstark. Ich weiß nicht, ob du ihn bezwingen kannst.\“ Langsam ließ er das betäubungsmittel in ihren Körper fließen, sie spürte, wie ihre Muskeln, die durch die Mutation zu ungeheurer Stärke gekommen waren, allmählich erschlafften. \“Vielleicht wirst du gewinnen. Dann wird sich für dich nichts ändern, die Versuche werden weitergehen. Als einer der Forscher, die dich geschaffen haben, wünsche ich mir, dass es so kommen wird. Wegen dir, und, ehrlicherweise, wegen der Forschungsgelder.\“ Sie spürte, wie ihre Augen schwer wurden, seine Stimme klang wie durch Watte. \“Vielleicht aber verlierst du. Dann bitte ich dich, versuche, zu sterben. Ich bin nicht der Typ, der dir Illusionen auf Hoffnung macht, wenn du verlierst bist du für DIE nichts mehr wert, es sei denn, sie können dich aufschneiden. Versuche, zu gewinnen, für dich und für mich. Wenn nicht bete ich für dich, dass du es im Tod besser hast als im Leben, und das, obwohl ich weder an Gott noch an ein Leben nach dem Tod glaube.\“ Er schüttelte den Kopf, dass die schwarzen Haare flogen. \“Nein. Du wirst gewinnen.\“ Dann drückte er den Rest des Mittels in ihre Adern. Bevor ihr Geist im Nichts verschwand nickte sie noch einmal, grinste. Sie würde gewinnen. Auf jeden Fall. Dann verlor sie das Bewusstsein. Der Forscher strich ihr noch einmal durch die Haare. \“versuche, zu sterben. Ich möchte dich nicht bei lebendigem Leibe sezieren. Tochter.\“ Dann verließ er den Raum. Als das Mädchen wieder zu sich kam lag sie in einem engen weißen Raum. Allein. Beide Türen, die der Raum hatte, waren verschlossen, und während hinter der einen stille herrschte tobte hinter der anderen ein Meer aus Stimmen. Sie wusste, wo sie gelandet war. Die Arena. Hier hatte sie schon zu oft irgendwelche Kreaturen zerrissen als dass sie den Raum davor nicht erkennen würde. Die kleinen Wunden von der Probenentnahme
Waren verheilt, die durch die Narkose erzwungene Ruhe hatte ihren Körper veranlasst, die überschüssige Energie zur Wundheilung zu verwenden. Langsam stand sie auf, ging auf allen Vieren, einer Raubkatze ähnlich, ein paar mal durch den Raum. Die Stimmenflut hinter der einen Tür verstummte kurz, machte einer einzigen gewaltigen stimme Platz. \„Ich puste auch der Generation Zeta die Hirnmasse aus dem Schädel!\“ Sie verstand kein Wort, hatte jedoch das dumme Gefühl, dass mit Generation Zeta sie gemeint war. Die nächsten Geräusche, die durch die Tür drangen, war das Gelächter unzähliger Stimmen. Zu vieler Stimmen. Wenn sie sonst in die Arena gelassen wurde waren meistens nur einige Blaukittel anwesend, machten schweigend Notizen. Aber heute… Das klang fast nach einer Art Fest der Blaukittel! Und sie war die Hauptattraktion. Sie, oder aber ihr Tod. Das konnte ja heiter werden. Sie wartete auf die üblichen Schmerzen, wenn man ihr genug Blut injizierte um es mit dem entsprechenden Gegner aufzunehmen, aber sie blieben aus. Noch hatte sie etwas Blut im Körper, das, das ihr der langhaarige Blaukittel gegeben hatte. Sollte das etwa reichen? Dann konnte dieser Avenger ja nicht zu stark sein, oder? Oder aber man wollte sie wirklich tot sehen… Das leise surren des mechanischen Türhebers riss sie aus den Gedanken. Hinter der Tür erwartete sie etwas ungewohntes. Bis jetzt hatte sie alle ihre Kämpfe auf mehr oder weniger ebener Fläche bestritten, und jetzt erwartete sie… So etwas wie eine improvisierte Stadt. Jetzt erst bemerkte sie, dass das hier gar nicht IHRE Arena war. Viel zu groß, viel zu viele Leute. Und von überall das leise Summen von Kameras. Vorsichtig ging sie auf die Tür zu. Wieder verstummten die Gespräche. Kaum hatte sie die Tür hinter sich gelassen spürte sie hunderte Blicke auf sich. Waren die alle gekommen, um ihr zuzusehen? Etwas unsicher sah sie sich um. Blaukittel, wohin man schaute. Und dazwischen… Weißkittel? Mindestens genauso viele Weißkittel, wenn nicht mehr. Und alle starrten sie an. Stille. Am anderen Ende der halle hörte sie eine leise Stimme. \„Ich werde es schaffen. Ich werde es schaffen. Niemand kann mich besiegen… Freiheit.\“ Ihr Gegner. Hatte er Angst? Sie konnte nicht aus seiner Stimme lesen, zu undeutlich. Trotzdem, sie verstand den Inhalt. Dieses Wesen, dieser.. Avenger. Seinen Worten nach zu Urteilen schien er ähnliches durchgemacht zu haben wie sie. Nur war er noch so dumm, an Freiheit zu glauben… Mit einem kurzen krachen fiel das Tor hinter ihr zu. Sie war gefangen, hier drin gefangen, bis entweder sie oder ihr Gegner tot war, oder zumindest so weit zerstückelt, dass der Kampf die Blau- und Weißkittel nicht mehr interessierte. Und ein Gefühl sagte ihr, dass es das letzte mal war, dass sie kämpfen würde. Sie hatte keine Angst. Was immer auf sie warten mochte, sie fürchtete den Tod nicht. Sie fürchtete eher das Weiterleben. Und doch, sie würde ihr Bestes geben! War das jetzt dieser Punkt im Leben, auf den man die ganze zeit zugearbeitet hatte und der über Alles entschied? Und immer noch starrten sie alle Augen an. Was erwarteten sie von ihr? Auch so eine Kampfansage? Konnten sie haben. Wenn sie hier schon draufgehen sollte, so würde sie daraus ein Spektakel machen das sich in die verqueren Geister dieser blutlüsternden Verrückten brennen würde! Sie sollten diese Irren niemals vergessen! Bewegung kam in den Körper, die Muskeln spannten sich an bis zum Äußersten. Aus dem Stand hatte sie die Entfernung zum ersten improvisierten Häuserblock innerhalb von wenigen Sekundenbruchteilen erreicht, die Krallen an Händen und Füßen hinterließen leichte Scharten im Beton als sie ohne jegliche Mühe die glatte Häuserwand hinauf rannte, sich mit einem Satz auf das Dach katapultierte. Jetzt waren noch einige Meter zwischen ihr und den Wissenschaftlern in den ersten Emporen. Selbst in diesem Zustand würde sie es schaffen. Doch eine meterdicke Panzerglasscheibe trennten sie von den Menschen, die sie so verabscheute. Der Schrei war ohrenbetäubend. Sie schrie den all die Jahre aufgestauten Hass auf die Wissenschaftler, auf ihr Leben, auf sich selbst, auf ihren entstellten Körper, auf die ganze Welt, hinaus, die Glaswände reflektierten den aus Hass und Verzweiflung geborenen Laut und warfen ihn mehrfach zurück, für eine Sekunde hallte das gespenstische Echo wider ehe es sich im Rufen der Zuschauer verlor. Sie blendete die Störgeräusche aus. Für sie gab es nur noch sie, diese Arena und ihren Gegner, den Avenger. Sie musste aufpassen. Die Blaukittel hatten sie mit kaum Energie in diesen Kampf gejagt. Zwar mochte sie so schon jedem normalen Menschen weit überlegen sein, aber die Worte des Schwarzhaarigen hatten ihr nur zu deutlich gemacht, dass sie dieses mal wirklich durchaus in Gefahr war. Mit ein paar weiteren Sprüngen bewegte sie sich geschickt über die Dächer, immer näher zu der anderen Tür, wo ihr Gegner auf sie wartete. Und dann, vom Dach eines weiteren Hauses aus, sah sie ihn. Oder sie? Moment, eine Frau? Sie ließen sie allen Ernstes gegen eine ganz normale Frau kämpfen? Das war doch wohl ein Scherz! Die unzähligen Waffen, die ihre Gegnerin umgehängt hatte, hatte sie sehr wohl bemerkt, aber sie hatte schon einmal gegen einen ganzen Trupp bewaffneter Todeskandidaten gekämpft, weshalb sie die Schusswaffen nicht wirklich beunruhigten. Aber… Eine Frau?!? Sie wusste nicht, was sie von dieser Situation halten sollte. Ihre beiden, meerblauen Augen blieben starr auf diese Frau gerichtet. Es wäre zu leicht, sie zu töten. Irgendwo musste da ein Trick sein! Kurz sah sie sich um, lauschte, aber sie konnte keinerlei Anzeichen Erkennen, dass sich noch etwas in diesem Raum befand. War diese Frau vielleicht nur hier, um ihr als Starthilfe in Sachen Blut zu dienen? Nein, dann hätten sie sie nicht bewaffnen müssen. Außerdem erschien ihr diese Frau viel zu ruhig als dass sie nur ein Opfer sein sollte. Kurz entschlossen ließ sich das Mädchen von ihrem Beobachtungsposten fallen. Schlug aus dem freien Fall auf den harten Boden auf, doch die Muskulatur war solcherlei Spielchen bereits gewohnt, federte sie ab. Jetzt saß sie noch einige Meter von dieser Frau entfernt auf dem Boden, saß aus großen Augen zu ihr hoch. Weiße Haare, die selbe Farbe wie ihre. Darunter stechend Grüne Augen, genau in ihre gerichtet. Und keinerlei Angst darin. Ein Anzug mit Panzerplatten. Sollte ein leichtes sein, ihn zu zerschmettern. Trotzdem fand sie es irgendwie unfair, dass man ihrem Gegner etwas zum anziehen gegeben hatte während sie wie immer nackt kämpfen musste. Nun gut, wahrscheinlich hätte so ein Anzug ihre Beweglichkeit mehr eingeschränkt als er sie geschützt hätte, aber… Und während sie die Gestalt vor sich musterte wartete sie darauf, dass ihr Gegner den ersten Schritt tat. Nicht, dass sie ihr mit Absicht den ersten Schlag schenken wollte, es war eher, dass sie eine Abneigung dagegen hatte, Menschen grundlos anzufallen. Doch wenn diese Frau den Fehler beging, sie anzugreifen, und da war sie sich sicher, dass sie das irgendwann tat, so würde sie keine Gnade mehr kennen.
Dann riss die erste Ledermanschette, ihre rechte hand, zu einer Klaue verkommen, schoss auf seine Kehle zu. Er zuckte nicht, nicht einmal, als die Klaue seine Haut erreichte, die oberste Schickt anritzte… \“Du warst für mich immer so etwas wie eine Tochter.\“ und dann verharrte. Regungslos. Er sah ungläubig in ihr noch immer schmerzverzerrtes Gesicht, wartete darauf, dass sie ihm den Hals zerfetzen würde. Sie tat es nicht. Als die Schmerzen von der Mutation, den einzigen Schmerzen, die sie noch empfand, nachgelassen hatten, lächelte sie schwach. Noch hatte sie sich einigermaßen unter Kontrolle. Vorsichtig, um ihn nicht zu verletzen, ritzte sie ihm mit der Spitze der Kralle ein krakeliges ‚Danke’ in den Blauen Laborkittel ehe sie ihren Arm wieder in die selbe Position zurücklegte, in der er gefesselt hätte liegen müssen. Er starrte sie immer noch ungläubig an ehe er mit zittriger Stimme nur unter Mühe die Frage \“Du verzeihst mir?\“ hauchte. Sie nickte. Und zum ersten Mal sah sie einen Blaukittel weinen. Eine ganze Weile lang sahen beide sich einfach nur an. Dann endlich hatte der Wissenschaftler seine Fassung zumindest nach außen hin wieder zurück gewonnen, zog eine Spritze mit Betäubungsmittel aus einer der Taschen, setzte sie an ihrem linken, nun ebenfalls mutierten, Arm an. Noch konnte sie ihn töten, einen verzweifelten versuch starten, hier raus zu kommen, sich gegen das Sicherheitssystem zu werfen… Und letztendlich doch zu scheitern, allein wegen dieser verdammten Fernbedienung, mit der man sie auf beliebige Distanz über die gerade injizierten Mittel in Tiefschlaf versetzen konnte. Die Spitze der Nadel durchdrang ihre Haut. \“ich will dir nichts vormachen. Der Gegner, gegen den du heute kämpfst, ist stark. Überstark. Ich weiß nicht, ob du ihn bezwingen kannst.\“ Langsam ließ er das betäubungsmittel in ihren Körper fließen, sie spürte, wie ihre Muskeln, die durch die Mutation zu ungeheurer Stärke gekommen waren, allmählich erschlafften. \“Vielleicht wirst du gewinnen. Dann wird sich für dich nichts ändern, die Versuche werden weitergehen. Als einer der Forscher, die dich geschaffen haben, wünsche ich mir, dass es so kommen wird. Wegen dir, und, ehrlicherweise, wegen der Forschungsgelder.\“ Sie spürte, wie ihre Augen schwer wurden, seine Stimme klang wie durch Watte. \“Vielleicht aber verlierst du. Dann bitte ich dich, versuche, zu sterben. Ich bin nicht der Typ, der dir Illusionen auf Hoffnung macht, wenn du verlierst bist du für DIE nichts mehr wert, es sei denn, sie können dich aufschneiden. Versuche, zu gewinnen, für dich und für mich. Wenn nicht bete ich für dich, dass du es im Tod besser hast als im Leben, und das, obwohl ich weder an Gott noch an ein Leben nach dem Tod glaube.\“ Er schüttelte den Kopf, dass die schwarzen Haare flogen. \“Nein. Du wirst gewinnen.\“ Dann drückte er den Rest des Mittels in ihre Adern. Bevor ihr Geist im Nichts verschwand nickte sie noch einmal, grinste. Sie würde gewinnen. Auf jeden Fall. Dann verlor sie das Bewusstsein. Der Forscher strich ihr noch einmal durch die Haare. \“versuche, zu sterben. Ich möchte dich nicht bei lebendigem Leibe sezieren. Tochter.\“ Dann verließ er den Raum. Als das Mädchen wieder zu sich kam lag sie in einem engen weißen Raum. Allein. Beide Türen, die der Raum hatte, waren verschlossen, und während hinter der einen stille herrschte tobte hinter der anderen ein Meer aus Stimmen. Sie wusste, wo sie gelandet war. Die Arena. Hier hatte sie schon zu oft irgendwelche Kreaturen zerrissen als dass sie den Raum davor nicht erkennen würde. Die kleinen Wunden von der Probenentnahme
Waren verheilt, die durch die Narkose erzwungene Ruhe hatte ihren Körper veranlasst, die überschüssige Energie zur Wundheilung zu verwenden. Langsam stand sie auf, ging auf allen Vieren, einer Raubkatze ähnlich, ein paar mal durch den Raum. Die Stimmenflut hinter der einen Tür verstummte kurz, machte einer einzigen gewaltigen stimme Platz. \„Ich puste auch der Generation Zeta die Hirnmasse aus dem Schädel!\“ Sie verstand kein Wort, hatte jedoch das dumme Gefühl, dass mit Generation Zeta sie gemeint war. Die nächsten Geräusche, die durch die Tür drangen, war das Gelächter unzähliger Stimmen. Zu vieler Stimmen. Wenn sie sonst in die Arena gelassen wurde waren meistens nur einige Blaukittel anwesend, machten schweigend Notizen. Aber heute… Das klang fast nach einer Art Fest der Blaukittel! Und sie war die Hauptattraktion. Sie, oder aber ihr Tod. Das konnte ja heiter werden. Sie wartete auf die üblichen Schmerzen, wenn man ihr genug Blut injizierte um es mit dem entsprechenden Gegner aufzunehmen, aber sie blieben aus. Noch hatte sie etwas Blut im Körper, das, das ihr der langhaarige Blaukittel gegeben hatte. Sollte das etwa reichen? Dann konnte dieser Avenger ja nicht zu stark sein, oder? Oder aber man wollte sie wirklich tot sehen… Das leise surren des mechanischen Türhebers riss sie aus den Gedanken. Hinter der Tür erwartete sie etwas ungewohntes. Bis jetzt hatte sie alle ihre Kämpfe auf mehr oder weniger ebener Fläche bestritten, und jetzt erwartete sie… So etwas wie eine improvisierte Stadt. Jetzt erst bemerkte sie, dass das hier gar nicht IHRE Arena war. Viel zu groß, viel zu viele Leute. Und von überall das leise Summen von Kameras. Vorsichtig ging sie auf die Tür zu. Wieder verstummten die Gespräche. Kaum hatte sie die Tür hinter sich gelassen spürte sie hunderte Blicke auf sich. Waren die alle gekommen, um ihr zuzusehen? Etwas unsicher sah sie sich um. Blaukittel, wohin man schaute. Und dazwischen… Weißkittel? Mindestens genauso viele Weißkittel, wenn nicht mehr. Und alle starrten sie an. Stille. Am anderen Ende der halle hörte sie eine leise Stimme. \„Ich werde es schaffen. Ich werde es schaffen. Niemand kann mich besiegen… Freiheit.\“ Ihr Gegner. Hatte er Angst? Sie konnte nicht aus seiner Stimme lesen, zu undeutlich. Trotzdem, sie verstand den Inhalt. Dieses Wesen, dieser.. Avenger. Seinen Worten nach zu Urteilen schien er ähnliches durchgemacht zu haben wie sie. Nur war er noch so dumm, an Freiheit zu glauben… Mit einem kurzen krachen fiel das Tor hinter ihr zu. Sie war gefangen, hier drin gefangen, bis entweder sie oder ihr Gegner tot war, oder zumindest so weit zerstückelt, dass der Kampf die Blau- und Weißkittel nicht mehr interessierte. Und ein Gefühl sagte ihr, dass es das letzte mal war, dass sie kämpfen würde. Sie hatte keine Angst. Was immer auf sie warten mochte, sie fürchtete den Tod nicht. Sie fürchtete eher das Weiterleben. Und doch, sie würde ihr Bestes geben! War das jetzt dieser Punkt im Leben, auf den man die ganze zeit zugearbeitet hatte und der über Alles entschied? Und immer noch starrten sie alle Augen an. Was erwarteten sie von ihr? Auch so eine Kampfansage? Konnten sie haben. Wenn sie hier schon draufgehen sollte, so würde sie daraus ein Spektakel machen das sich in die verqueren Geister dieser blutlüsternden Verrückten brennen würde! Sie sollten diese Irren niemals vergessen! Bewegung kam in den Körper, die Muskeln spannten sich an bis zum Äußersten. Aus dem Stand hatte sie die Entfernung zum ersten improvisierten Häuserblock innerhalb von wenigen Sekundenbruchteilen erreicht, die Krallen an Händen und Füßen hinterließen leichte Scharten im Beton als sie ohne jegliche Mühe die glatte Häuserwand hinauf rannte, sich mit einem Satz auf das Dach katapultierte. Jetzt waren noch einige Meter zwischen ihr und den Wissenschaftlern in den ersten Emporen. Selbst in diesem Zustand würde sie es schaffen. Doch eine meterdicke Panzerglasscheibe trennten sie von den Menschen, die sie so verabscheute. Der Schrei war ohrenbetäubend. Sie schrie den all die Jahre aufgestauten Hass auf die Wissenschaftler, auf ihr Leben, auf sich selbst, auf ihren entstellten Körper, auf die ganze Welt, hinaus, die Glaswände reflektierten den aus Hass und Verzweiflung geborenen Laut und warfen ihn mehrfach zurück, für eine Sekunde hallte das gespenstische Echo wider ehe es sich im Rufen der Zuschauer verlor. Sie blendete die Störgeräusche aus. Für sie gab es nur noch sie, diese Arena und ihren Gegner, den Avenger. Sie musste aufpassen. Die Blaukittel hatten sie mit kaum Energie in diesen Kampf gejagt. Zwar mochte sie so schon jedem normalen Menschen weit überlegen sein, aber die Worte des Schwarzhaarigen hatten ihr nur zu deutlich gemacht, dass sie dieses mal wirklich durchaus in Gefahr war. Mit ein paar weiteren Sprüngen bewegte sie sich geschickt über die Dächer, immer näher zu der anderen Tür, wo ihr Gegner auf sie wartete. Und dann, vom Dach eines weiteren Hauses aus, sah sie ihn. Oder sie? Moment, eine Frau? Sie ließen sie allen Ernstes gegen eine ganz normale Frau kämpfen? Das war doch wohl ein Scherz! Die unzähligen Waffen, die ihre Gegnerin umgehängt hatte, hatte sie sehr wohl bemerkt, aber sie hatte schon einmal gegen einen ganzen Trupp bewaffneter Todeskandidaten gekämpft, weshalb sie die Schusswaffen nicht wirklich beunruhigten. Aber… Eine Frau?!? Sie wusste nicht, was sie von dieser Situation halten sollte. Ihre beiden, meerblauen Augen blieben starr auf diese Frau gerichtet. Es wäre zu leicht, sie zu töten. Irgendwo musste da ein Trick sein! Kurz sah sie sich um, lauschte, aber sie konnte keinerlei Anzeichen Erkennen, dass sich noch etwas in diesem Raum befand. War diese Frau vielleicht nur hier, um ihr als Starthilfe in Sachen Blut zu dienen? Nein, dann hätten sie sie nicht bewaffnen müssen. Außerdem erschien ihr diese Frau viel zu ruhig als dass sie nur ein Opfer sein sollte. Kurz entschlossen ließ sich das Mädchen von ihrem Beobachtungsposten fallen. Schlug aus dem freien Fall auf den harten Boden auf, doch die Muskulatur war solcherlei Spielchen bereits gewohnt, federte sie ab. Jetzt saß sie noch einige Meter von dieser Frau entfernt auf dem Boden, saß aus großen Augen zu ihr hoch. Weiße Haare, die selbe Farbe wie ihre. Darunter stechend Grüne Augen, genau in ihre gerichtet. Und keinerlei Angst darin. Ein Anzug mit Panzerplatten. Sollte ein leichtes sein, ihn zu zerschmettern. Trotzdem fand sie es irgendwie unfair, dass man ihrem Gegner etwas zum anziehen gegeben hatte während sie wie immer nackt kämpfen musste. Nun gut, wahrscheinlich hätte so ein Anzug ihre Beweglichkeit mehr eingeschränkt als er sie geschützt hätte, aber… Und während sie die Gestalt vor sich musterte wartete sie darauf, dass ihr Gegner den ersten Schritt tat. Nicht, dass sie ihr mit Absicht den ersten Schlag schenken wollte, es war eher, dass sie eine Abneigung dagegen hatte, Menschen grundlos anzufallen. Doch wenn diese Frau den Fehler beging, sie anzugreifen, und da war sie sich sicher, dass sie das irgendwann tat, so würde sie keine Gnade mehr kennen.
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Dann als das Tor zufiel, und Zero wusste, dass ihr Gegner den Raum betreten hatte, kehrte Stille ein. Keinen Ton sagte die junge Frau mehr und alle ihre Sinne liefen auch Hochtouren. Keine fremden auffälligen Gerüche wie Schießpulver oder gar Blut. Kein Angstschweiß. Einfach nur Nichts. Vielleicht war ihr Gegner auch nur zu weit entfernt aber eines nahm ein anderer Sinn ganz genau war: Geräusche. Ein Schaben. Ließ man sie etwa wieder gegen irgendwelche Hunde kämpfen? Nein. Diese waren meist zu einfach gestrickt. Zu beschränkt. Es war ihr als Avenger ein leichtes gentechnisch veränderte Hunde auszuschalten. Doch was war es dann? Wieder schaben, aufprallen von Putz. Dieses Ding kletterte gerade an einer Wand hinauf! Zero zog das eine Bein leicht nach hinten und positionierte sich selbst in einen festen Stand aus dem sie auch unheimlich schnell agieren konnte. Die Geräusche waren weit entfernt. Was wartete dort für ein Wesen auf sie? Und dann ein unmenschlicher Schrei der durch den endlosen Raum hallte. Sie fühlte die Töne darin. Hass. Schmerz. Trauer. Und noch mehr Hass. Sofort kam ihr der Gedanke dass es diesem Wesen schlechter ergangen sein musste. Was bedeutete das für diesen Kampf? Kannte es sich aus im Häuserkampf? Hatte es überhaupt je das Tageslicht gesehen? War es rein auf Angriff oder nur auf Verteidigung? Sofort, als der ‚Kampf’, der eigentlich noch gar nicht begonnen hatte, ins Rollen kam, verarbeitete Zeros Gehirn, während es neue Fakten aufnahm, die bereits gesammelten Informationen und bastelte Möglichkeiten. All das jedoch, ohne sie vom Geschehen selbst abzulenken. Informationen zu Sammeln und schnell zu verarbeiten war Pflichtprogramm in der Ausbildung. So konnte man versuchen Stärken und Schwächen des Gegners optimal gegen ihn selbst einzusetzen. Als das Echo verhallt war, hatte sich das Wesen in Bewegung gesetzt. Immer lauter kam das Schaben der Krallen. Es war schnell. Und es sprang weit. Es würde ein ausgewogenes Duell werden. Nicht nur das was sie im Häuserkampf gelernt hatte, sondern auch der Fakt, dass sie eine Zeit lang, als sie geflohen war, viel Parcour betrieben hatte. Tag und Nacht war sie mit Höchstgeschwindigkeit über die Dächer der Stadt geflogen, hatte sich an Fenstersimsen hunderte Stockwerke hinuntergehangelt und das alles ohne Höhenangst. So hoch waren hier die Gebäude nicht, und sie hatte schon größere Gassen als diese übersprungen. Dann hörte sie, wie ein Körper auf dem Dach direkt vor ihr aufkam und keine zwei Sekunden später, war das Geschöpf an den Rand getreten und blickte auf sie herab. Einen Moment mehr als nur Verwunderung. Das war kein Mensch. Doch es war ein Mensch. Eine Frau die sich auf allen vieren bewegte und vom Hunger gezeichnet war und Krallen besaß. Was für eine Schöpfung war das? Ein Mensch der mehr einem Tier glich? Keinen Millimeter war Zero zusammengezuckt, als ihre Gegnerin leichtfüßig aufkam. Ein weiterer Punkt den sie in ihrem Hinterkopf, der ständig vor sich hin arbeitete hinzufügte. Kein Laut von den beiden. Sie starrten sich nur unaufhörlich gegenseitig an. Der Blick zweier unbezwingbarer Killer. Eine elektrisierende Spannung schien sich um die beiden Regungslosen herum aufzubauen. Zero spürte es. Die Kraft die diesem Innewohnte. Es war die Ausstrahlung eines Mörders. Doch irgendwie schien dieses Wesen nicht ganz bei Sinnen zu sein. Nein, das war es nicht… nicht ganz bei Kräften würde diese Ausstrahlung eher betreffen. Zero beispielsweise hatte überhaupt keine Energien. Die schlimmsten Mörder hatten die größten und vor allem dunkelsten Energien und jagten einem allein dadurch einen Schauer über den Körper. Zero hingegen… es war als wäre sie gar nicht präsent. Und gerade das sie überhaupt keine Ausstrahlung, nichts menschliches besaß, machte sie zu einer noch furchteinflösenderen Gestalt, als jeden Menscher und jedes Tieres das es auf der Welt gab. Es war die Gestalt eines Avengers. Auch die Spannung oben in den Reihen baute sich auf. Zeros feines Gehör registrierte das Murmeln der Leute. Pah. Wahrscheinlich fragten sich grade die Noir-Professoren warum Zero nicht auf ihren Gegner losgestürmt war, wie sie es sonst tat, und kurzen Prozess machte. Es waren Dukes Worte die sie länger und noch sorgfältiger vorgehen ließen als sonst. Zero war stark. Bestialisch stark. Doch diesmal würde sie vorsichtiger sein. Ihr Instinkt alleine, würde dieses mal nicht ausreichen. Sie musste alles aus sich herausholen was sie konnte. Denn nur dann, war ihr die Freiheit gewiss, die Duke ihr versprochen hatte. Sie glaubte ihm. Zero war auf eine gewisse Art und Weise sein Lebenswerk. Und wer sah schon gerne sein Lebenswerk zerstört? Während ihre Augen über den narbenübersähten Körper wanderten, und die einzelnen Herkünfte der Schnitte analysierte, stellte sie fest, dass das Wesen gewöhnliche Haut hatte. Dort waren breitere Narben von Schusswunden, Brandnarben als auch die feinen von Skalpellen. Das erleichterte einiges: man konnte alle Waffen nehmen. Doch waren die von Schuss und Brandnarben sehr spärlich zu zählen. Zero bezweifelte, dass sie einer der ersten Kämpfe dieses Wesens war. Man erprobte hier wahrscheinlich die beiden besten eines jeden Projekts. Das heißt unzählige gute Kämpfer waren bereits dieser Frau zum Opfer gefallen, ohne großartig Schaden zu hinterlassen. Mit diesem Fakt im Kopf fuhr ihre Hand langsam zu dem Riemen um die Schulter. Es war keine hektische Bewegung. Sie wollte nicht, dass das Wesen mitten in dieser Bewegung auf sie losging. Mit einem klappern knallte das Gewehr auf den Boden. Wenn sie treffen wollte, musste es schnell gehen, da war dieses sperrige Ding nur im Weg. Das was sie gehört hatte ließ darauf schließen, dass ihr Gegner ein unheimliches Tempo vorweisen konnte und so legte sie den grossteil der Sprengstoffe ab, die wegkullerten. Unnötiger Ballast für jemanden wie sie. Wieder der Blick in die blauen Augen, die genauso fest und furchtlos zurück starrten. Dann ertönte von dem einzigen Lautsprecher der Halle ein lautes Knistern gefolgt von der dröhnenden Stimme des Mannes, der die beiden Projekte beaufsichtige. Sein öliger aber herrischer Ton war durch das rauschen noch Nervenzerreißender. „Da lassen wir Projekt Sorrow und Projekt Avenger aufeinander los, und was machen sie? Nichts.“ Eine kleine portable Kamera war herangefahren und dokumentierte die beiden Gegenüber aus kaum 15 Metern Entfernung. Das surren als das Bild näher herangezoomt wurde. Zero zog die Waffe und ohne den Blick von Sorrow abzuwenden, traf sie aus dem Augenwinkel heraus perfekt das kleine Gefährt das rauchend und mit kleinen elektronischen Blitzen in die Luft flog. Die Stimme von oben die diese Aufmüpfigkeit natürlich nicht duldete knurrte leise. „Gut. Dann bringen wir euch eben dazu, zu kämpfen.“ Zero richtete die Waffe nun nach oben und auch dieser Lautsprecher wurde in den Metallhimmel befördert. „Halt’s Maul, Nervensäge.“ Es gefiel ihr umso besser, das er diese Worte gehört hatte, aber diesmal nicht mehr antworten konnte. Dann glitt die Pistole zurück in ihren Gürtel wo sie sich automatisch nachlud. Wie zum Teufel wollte er die beiden bitte schön zwingen zu kämpfen? Der Kerl hatte absolut ein Rad ab.
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Eine ganze weile passierte gar nichts, die Beiden sahen sich einfach nur an, musterten ihr Gegenüber. Auch sie spürte die Spannung in der Luft, beide warteten darauf, dass der andere den ersten Schritt, den ersten Fehler beging. Sie spürte den Blick dieser Frau, wie er über ihren Körper wanderten, jeden Milimeter analysierte. Und sie wusste, dass das ein harter Kampf werden würde. Die Frau hatte keine Angst, im Gegenteil, sie bereitete sich penibel genau auf den Kampf vor, und genau das war der Fakt, der ihr sorgen bereitete. Einen Gegner, der einfach vorstürmte, konnte man leicht in den Rücken fallen, hier würde es wohl wirklich ein Stück schwieriger. Das Schwarzhaar hatte wirklich recht. Dann begann sich ihr Gegner zu bewegen. Sofort hatten sich ihre Muskeln bis zum zerreißen gespannt, wenn sie die Waffe auf sie richten würde musste sie selbst schneller sein. Bei der Statur ihres gegenüber vermutete sie, dass ein einziger Schlag reichen sollte ihren Torso vom Unterleib zu reißen, Schutzweste hin oder her. Gerade wollte sie vorschnellen und ihr blutiges Handwerk verrichten als das Gewehr, anstatt sich auf sie zu richten, scheppernd zu Boden fiel. Was hatte diese Frau vor??? Sie verstand es nicht. Wollte sie genauso wenig kämpfen wie sie selbst? Dem Gewehr folgten einige kleinere Gegenstände, die einfach wegkullerten. Granaten, wie sie vermutete. Diese Frau war wirklich zu allem gerüstet gewesen, aber anscheinend hatte sie erkannt, dass sie in diesem Kampf keine schweren, sondern höchstens schnelle und präzise Waffen brauchen konnte. Dumm war sie schon mal nicht. Kurz wandte sie den Blick von ihrer Gegnerin ab, merkte sich die Plätze, auf die die kleinen Sprengstoffkapseln gerollt waren. Sie wollte nicht gerade über einer stehen wenn ein Schuss sie hochjagen konnte. Gerade hatte ihr Blick wieder die Augen der Frau gefunden als eine Stimme ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Hatten die hier Lautsprecher? Das wurde ja immer besser. Die Stimme, durch Rauschen verzerrt, machte sich über die beiden lustig, und allein aus dem Tonfall konnte sie sich ein Bild vom Sprecher machen. Fett, reich wie sonst was, und irgendwo in der ersten Reihe sitzend um nur ja keinen Blutspritzer zu verpassen. Ein sensationsgeiles Ekelpaket, genau die Art von Menschen, die sie am liebsten hatte. Was würde er wohl sagen wenn ER hier vor ihr gestanden hätte? Ob er dann auch so große Reden geschwunden hätte? Eines war jedenfalls sicher, bei ihm hätte sie nicht gezögert, ihm das blutige Herz aus dem Leib zu reißen. Dann sah sie eine Bewegung. Aus den Augenwinkeln. Verdammt! Ihr Gegner hatte die Waffe gezogen! Gerade wollte sie zurückfedern um wenigstens einem direkten Treffer zu entgehen als sie erkannte, dass die Waffe nicht auf sie gerichtet war. Zwei Schüsse, und Kamera und Mikrofon waren reif für den Schrott während die Pistole wieder in ihren Schaft verschwand. Eine ausgezeichnete Schützin, solche Reflexe hatte sie noch selten gesehen. Und trotzdem, allein die Tatsache, dass sie diese beiden störenden Dinger für sie ausgeschaltet hatte lockten ein kurzes Lächeln auf das ansonsten angespannte Gesicht, ein kleines Zeichen ihrer Menschlichkeit, das jedoch sofort verschwand als sie verstand, was die letzten Worte des Lautsprechers bedeuteten. Sie dazu bringen, zu kämpfen. Für ihr Gegenüber mochte das unmöglich klingen, aber sie wusste genau, was das bedeutete. Und noch bevor sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte spürte sie das leichte Ziehen in der rechten Schulter. Das Kästchen hatte sich geöffnet, spritzte eine ganze Menge Blut in ihren Kreislauf. Irgendjemand musste auf die Fernbedienung gedrückt haben! Irgendeiner dieser verdammten Arschlöcher hatte auf die Fernbedienung gedrückt!!! Gut, daran konnte sie jetzt auch nichts mehr ändern… In ein paar Sekunden würden die Schmerzen anfangen, und dann war es um alles in dieser Glaskuppel geschehen. Avenger hin oder her. Kurz wanderte ihr Blick noch einmal zu ihrem Gegner, in ihren blauen Augen ein stummes Flehen, den Kampf irgendwie abzubrechen, zu fliehen, bevor… bevor…Ein Schwall aus Schmerzen fuhr durch ihren Körper, mit einem panischen Aufschrei ging sie zu Boden, blieb zuckend liegen. Was zur Hölle?!? Wie viel hatten sie ihr gespritzt?!? War das die Strafe dafür, dass sie nicht sofort auf diese Frau losgegangen war? In ihrem Kopf tobte eine Flut aus Gedanken, während sie sich unter Höllenqualen am Boden wand. Ihr Körper veränderte sich. Dort, wo sich bis eben noch einfache menschliche Arme befunden hatten spannten sich jetzt lange, sehnige Muskeln, dehnten die blasse Haut bis sie kurz vor dem zerreißen Stand, immer mehr der sichelförmigen, rasiermesserscharfen Klauen drangen aus den entstellten Händen bis sie fast das Dreifache ihrer bisherigen Länge erreicht hatten. Und immer noch bebte der Körper unter den unkontrollierten Muskelzuckungen, versuchte sich aufzurichten, brach sofort wieder zusammen, schlug blind wütend um sich… Nein, sie wollte nicht! Sie wollte nicht wieder hilflos zusehen müssen, wie ihr Körper diese Frau bei lebendigem Leibe in Stücke riss! Und trotzdem… was sollte sie tun? Sie hatte keinerlei Kontrolle mehr über die Bestie, zu der ihr Körper geworden war. Fast, als würde sie auch hinter der Glaswand sitzen und zusehen. Zwar verfügte das Wesen, das sich gerade aus ihr gebar, durchaus über menschliche Intelligenz, ihre Intelligenz, aber mehr als ein Zuschauer war sie jetzt nicht mehr. Ihr Körper würde wüten, bis er alles, aber auch wirklich alles Leben aus allem, was er erreichen konnte, herausgerissen hatte, und wenn sie die Kontrolle zurück hatte würde sie in den so gut wie blutleeren Fetzen dieser Frau sitzen! Wahrlich… es wäre ihr fast lieber wenn sie hier und jetzt sterben würde als noch einmal das Blutbad, von ihrem eigenen Körper ohne ihr Zutun angerichtet, miterleben zu müssen! Die Bilder ihrer zerfetzten Opfer, ihr Körper über ihnen, wie er sich an ihren Überresten gütlich tat, diese Bilder verfolgten sie, suchten sie in der Nacht heim, raubten ihr den Schlaf. Und bald, bald würde sich ein weiteres dieser Bilder zu ihnen gesellen können… Die Muskelwucherungen hatten ihren Oberkörper erreicht, ließen ihre Schulterpartien anschwellen. Ein durchdringendes Kreischen entrang sich ihrer Kehle während sich ihr Körper ein letztes Mal aufbäumte, wieder zusammenbrach und regungslos liegen blieb. Die Schmerzen waren vorbei. Sie spürte rein gar nichts mehr. Ihr Körper erhob sich. Langsam, unendlich langsam erhob er sich, bis er, einer immensen Raubkatze ähnlich, vor ihrem Gegner stand. Arme und Beine endeten in gut 30 Zentimeter langen Klauen, die Haare, die ihr ehemals gerade so bis zu den Schultern gereicht hatten, hingen nun bis auf den Boden herab. Die schneeweiße Färbung war einem leichten Rosa-Ton gewichen. Das Monster hob seinen Blick, starrte die Frau vor sich an. Der Blick, der nun jede Menschlichkeit entbehrte, durchbohrte sie förmlich während ein kurzes, wahnsinniges Grinsen eine Reihe messerscharfer Zähne entblößte. Die Wissenschaftler auf ihren Emporen waren zufrieden. Jetzt konnte der Kampf beginnen. Mit einem blitzschnellen Satz schoss das Ungetüm aus dem Stand auf die Frau zu, raste an ihr vorbei. Die Krallen gruben sich tief in das Panzerglas als ihr Körper ungebremst in die Scheibe krachte, ein paar Meter mit irrsinniger Geschwindigkeit hinaufkletterte, sich dann wieder abstieß und von schräg oben auf sein Opfer zustürzte. Die sichelförmige Klaue beschrieb einen Halbkreis in der Luft ehe sie präzise auf die Halsschlagader der Frau zuschnellten. Gleich war es vorbei.
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Anspannung. Ein Wunder dass die Frau, das Wesen, was auch immer, nicht auf sie losgestürmt war. Sehr wohl hatte sie das Zucken mitbekommen, und war froh sich keinen Deut schneller bewegt zu haben. Reflexe waren tödlich. Bei Zero also wohl folglich auch bei ihrem Gegner. Ein paar metallene Stücke aus dem Lautsprecher waren herausgebrochen und Kabel, die elektrische kleine Blitze absonderten, ragten hinaus. Sie hatte ganze Arbeit geleistet. Dann geschah es. Im ersten Moment war Zero völlig perplex, als die Frau vor ihr zusammenbrach, sich unter Schmerzen krümmte. Sie war ein Stück zurück gewichen. Irgendetwas stimmte hier nicht! Ganz genau hatte sie den leisen Pumpmechanismus in der Stille gehört. Der Körper veränderte sich. „Verflucht, ihr elendigen Bast…*rde“ Zeros Stimme war leise und dennoch nahmen die Mikrofone die überall in der ganzen Anlage versteckt waren die Worte auf. Die Professoren in blau lachten, während das ganze Noirteam gebannt die Erfolge des gegnerischen Teams betrachtete, von dem sie erst seit wenigen Stunden wussten. Verdammt diese Augen. Was auch immer sie jetzt wurde – diese Frau hatte selbst Angst davor. Der Körper verformte sich und war nicht mehr der eines Menschen sondern viel eher der einer Raubkatze. Die Gestalt schoss nach vorne, Zero zur Seite, die Hände an den Griffen ihrer Faustfeuerwaffen. Verdammt das Ding war schnell. Sofort stellte sich der Überlebensinstinkt ein. Zero dachte nicht mehr. Sie funktionierte. Während ihre Augen das Unfassbare sahen, zerhackte ihr zweites Denken alle Bewegungsabläufe in kleine Puzzelteile und analysierte diese, während ihr erstes völlig ausgeschaltet war. Die Klauen jagten auf sie zu. Zero, ebenfalls mit unmenschlicher Geschwindigkeit kippte zurück, tauchte unter dem Körper hinweg und fuhr herum. Sofort waren die Läufe der beiden Schusswaffen auf das Wesen gerichtet und die Rächerin drückte ab. Das dumpfe aufprallen an der Wand, signalisierte ihr, dass das die ersten Kugeln seit ihrem ersten Trainingscamp waren, die nicht ihr Ziel fanden. Doch nicht weil Zero kein tadelloser Schütze war. Das verdammte Ding war ausgewichen. Noch ehe ihre Gegnerin schließlich wieder bei ihr war, sprang Zero rückwärts in die nächstgelegene enge Gasse. Sie musste die Stadt als ihren Vorteil nutzen. Im offenen Kampf würde sie Project Sorrow auf Dauer hin unterlegen sein. Doch das konnte dauern. Und innerlich dankte sie Professor Yard dafür, schon den Prototypen dieser unmenschlichen Schöpfungen mit dem Maximum auszustatten, das man für die Avenger geplant hatte. Die Augen wirkten jetzt genauso unmenschlich und bestialisch wie die des Gegenübers, als Zero diesen fixierte, die Waffen erhoben. Zwei, die sich gewachsen waren. Es würde ein blutiger Kampf werden.
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Mit einem lauten Krachen schlug der Körper auf dem Boden auf. Die Wucht des Aufpralls ließ die Betonsplitter, die ihre Krallen aus dem Boden gerissen hatten, in einer kleinen Staubwolke auffliegen. Verdammt, sie hatte verfehlt! Langsam begann sie zu verstehen, wieso all die Forscher hier so eine Panik vor diesem Avenger hatten. Diese Reaktionszeiten, das war kein Mensch mehr. Das war etwas, was auf ihrem Level kämpfte. Ein Monster, wie sie. Deshalb also auch all die Zuschauer! Das hier musste so etwas wie eine Prüfung sein, eine Qualitätsprüfung, welches der beiden Kreaturen im Notfall stärker war! Zwei laute Geräusche, Schüsse. Rein aus Reflex sprang ihr Körper einen guten Meter zur Seite, die Kugeln schlugen in der Wand ein, hinterließen zwei kleine Dellen im Beton. Hah, diese Frau war schnell, aber zumindest dieses mal war sie schneller gewesen! Und von jetzt an wusste sie, mit was sie es zu tun hatte, würde sie nicht noch einmal unterschätzen. Die Spielchen waren vorbei, jetzt begann der eigentliche Kampf. Und ihr Gegner schien zu erst einmal gebiet gutmachen zu wollen. Bevorzugte diese Frau den Häuserkampf? Kurz zögerte das Wesen. Mochte die Vernunft auch den Kampf gegen die Sucht nach mehr Blut, mehr Energie, verloren haben, so funktionierte sie immer noch problemlos, wenn es darum ging, Vor- und Nachteile im Kampf gegeneinander aufzuwiegen. Einerseits hatte sie den Nachteil, noch nie in so einer Umgebung gekämpft zu haben. Andererseits boten die Betonwände für sie unglaublich viel Bewegungsspielraum und notfalls auch die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und zu regenerieren… Zudem, und das war der noch viel triftigere Grund, sie zu verfolgen, hatte sie selbst keinerlei Chancen mehr, leicht an sie heranzukommen, wenn sie sich irgendwo in einem dieser Häuser verschanzte…
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Es war nicht schwer für Zero ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Immer und immer wieder hatte sie den Fortgang von Kämpfen, Abwicklung, Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten so oft trainiert und berechnet, dass es nun alles wie automatisch ablief, ohne dass sie groß nachdenken musste.
Gerade als die junge Frau sah, wie dieses Wesen auf sie zukam sprang sie in den nächstbesten Häusereingang und in diesem die Treppe in den zweiten Stock hinauf, danach in den dritten. Auf ein paar Seiten waren Fenster angebracht. Notfalls konnte sie in ein Nachbargebäude springen. Wie sollte sie dieses Ding das tierisch schnell war am besten Erledigen? Das würde schwierig werden wenn dieses Projekt so gut ausweichen konnte. Nahkampf war ausgeschlossen. Sie könnte es schaffen, aber würde unter Garantie Verletzungen davon tragen, wenn sie direkt auf dieses andere Projekt traf.
Schwere Wunden waren für Zero nicht zwingend tödlich. Sie hatte eine mehr als nur überaus unmenschlich schnelle Heilung. Das Problem dabei war: sie konnte diese Heilung nicht regulieren. Wenn der Körper zuviel Energie für die Regeneration benützte, konnte es sein, dass Zero wenn sie einen schlechten Tag hatte, der länge nach umkippte und bewusstlos wurde. Also war es definitiv verboten schwere Verletzungen zu riskieren: hier würde sie sonst sterben.
Sie überlegte fieberhaft weiter und schließlich kam ihr auch eine Idee. Fremdzündungen. Das hier war ihr Gebiet. Ihre Welt. Sie kannte sich hier aus und würde das zu ihrem Vorteil nutzen. Sie würde dieses Projekt schon noch zu nichte machen. Im Obersten Stockwerk angelangt das nur noch einen Aufgang Richtung Dach hatte, blieb sie stehen und lauschte dem näher kommenden schaben der Krallen. Sie würde das Wesen nach einer gewissen Zeit Katz-und-Maus-Spiel zurück an den Start bringen, wo die Sprenggranaten lagen. Darüber hinweg und anschließend per Schuss aus der Ferne eine Explosion auslösen.
Gerade als die junge Frau sah, wie dieses Wesen auf sie zukam sprang sie in den nächstbesten Häusereingang und in diesem die Treppe in den zweiten Stock hinauf, danach in den dritten. Auf ein paar Seiten waren Fenster angebracht. Notfalls konnte sie in ein Nachbargebäude springen. Wie sollte sie dieses Ding das tierisch schnell war am besten Erledigen? Das würde schwierig werden wenn dieses Projekt so gut ausweichen konnte. Nahkampf war ausgeschlossen. Sie könnte es schaffen, aber würde unter Garantie Verletzungen davon tragen, wenn sie direkt auf dieses andere Projekt traf.
Schwere Wunden waren für Zero nicht zwingend tödlich. Sie hatte eine mehr als nur überaus unmenschlich schnelle Heilung. Das Problem dabei war: sie konnte diese Heilung nicht regulieren. Wenn der Körper zuviel Energie für die Regeneration benützte, konnte es sein, dass Zero wenn sie einen schlechten Tag hatte, der länge nach umkippte und bewusstlos wurde. Also war es definitiv verboten schwere Verletzungen zu riskieren: hier würde sie sonst sterben.
Sie überlegte fieberhaft weiter und schließlich kam ihr auch eine Idee. Fremdzündungen. Das hier war ihr Gebiet. Ihre Welt. Sie kannte sich hier aus und würde das zu ihrem Vorteil nutzen. Sie würde dieses Projekt schon noch zu nichte machen. Im Obersten Stockwerk angelangt das nur noch einen Aufgang Richtung Dach hatte, blieb sie stehen und lauschte dem näher kommenden schaben der Krallen. Sie würde das Wesen nach einer gewissen Zeit Katz-und-Maus-Spiel zurück an den Start bringen, wo die Sprenggranaten lagen. Darüber hinweg und anschließend per Schuss aus der Ferne eine Explosion auslösen.
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Ihr Gegner war flink. Verdammt flink. Doch ihr Körper war schneller. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd hatte sie den kleinen Raumgewinn, den sich der Avenger erarbeitet hatte, schon wieder gut gemacht, ihr Gegner war in Angriffsdistanz. Ein schneller Satz, und schon schossen ihre messerscharfen Krallen wieder auf Zero zu. Doch schon wieder verfehlten sie ihr Ziel. Die Frau war seitlich in eines der Hausattrappen entkommen. Kurzes Zögern. Was hatte ihr Gegner vor? Selbst ein Avenger konnte unmöglich gezielte Schüsse durch eine Betonwand abfeuern. Dann, schnelle Schritte aus dem Inneren des Gebäudes, Schritte, die sich nach oben schraubten. Das Monster nahm seine Verfolgung wieder auf. Und ihr Körper brauchte keine Treppen. Ihre Schritte lösten kleine Lawinen aus Schutt aus, als sie mit unverminderter Geschwindigkeit senkrecht die Außenwandwand hinaufschoss. Dann, wieder Stille. Ihr Gegner war stehen geblieben, und so verharrte auch sie auf ihrer Position. Es war zu riskant, das Dach zu erklimmen und dann direkt in die Schussbahn zu geraten. Ihr Körper spürte keine Schmerzen mehr im Kampf, doch es war ihr nur zu sehr bewusst, dass ein paar gut platzierte Schüsse durchaus geeignet sein konnten, sie aus dem Gleichgewicht und somit zum Abstürzen zu bringen. Also musste ein anderer Weg her.
Der Schlag erschütterte das Gebäude bis in die Grundfesten. Bis gerade war sie mehr als skeptisch gewesen, dass ihr die Blaukittel gleich eine volle Dosis Blut durch die Venen gejagt hatten, doch jetzt gerade war sie dankbar für jeden Tropfen. Die provisorisch hochgezogene Betonwand gab sich bereits dem ersten kraftvollen Hieb geschlagen, ergoss sich in einer Welle aus Staub und Schutt in das oberste Stockwerk. Und noch bevor der Staub auch nur eine Chance gehabt hätte sich zu legen schoss der Blitz aus Krallen und Muskulatur durch das Trümmerfeld, genau auf seinen Gegner zu, um sie gleich durch die nächste Wand hinunter auf die Gasse zu schleudern. Die Staubwolke nahm selbst ihr kurz die Sicht, doch sie verließ sich auf ihr Gehör, hatte schon vor dem Angriff grob an Hand von Zeros Atemgeräuschen gezielt. Eine Zeit, um die Angriffsrichtung nachzukorrigieren, blieb ihr bei ihrer Geschwindigkeit nicht mehr, sie konnte nur auf den Überraschungseffekt hoffen, und dass dieses mal Zeros Reflexe versagten.
Der Schlag erschütterte das Gebäude bis in die Grundfesten. Bis gerade war sie mehr als skeptisch gewesen, dass ihr die Blaukittel gleich eine volle Dosis Blut durch die Venen gejagt hatten, doch jetzt gerade war sie dankbar für jeden Tropfen. Die provisorisch hochgezogene Betonwand gab sich bereits dem ersten kraftvollen Hieb geschlagen, ergoss sich in einer Welle aus Staub und Schutt in das oberste Stockwerk. Und noch bevor der Staub auch nur eine Chance gehabt hätte sich zu legen schoss der Blitz aus Krallen und Muskulatur durch das Trümmerfeld, genau auf seinen Gegner zu, um sie gleich durch die nächste Wand hinunter auf die Gasse zu schleudern. Die Staubwolke nahm selbst ihr kurz die Sicht, doch sie verließ sich auf ihr Gehör, hatte schon vor dem Angriff grob an Hand von Zeros Atemgeräuschen gezielt. Eine Zeit, um die Angriffsrichtung nachzukorrigieren, blieb ihr bei ihrer Geschwindigkeit nicht mehr, sie konnte nur auf den Überraschungseffekt hoffen, und dass dieses mal Zeros Reflexe versagten.
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Das Schaben der Krallen an der äußeren Hauswand verfolgte Zero als Echo ins Gebäude hinein. Und als eben jenes Echo verklungen war nur noch Stille. Gefolgt von dem Krach einer berstenden Wand. Im letzten Moment entkam sie mit einem Hechtsprung zur Seite und dennoch hatte eine der Klauen sie an der Schulter gestreift. Eine Minimalwunde von vielleicht einem halben Millimeter Tiefe. Noch ehe großartig Blut hätte aus der Wunde treten können war diese bereits wieder verschlossen. Nur einen hauchdünnen rosa Streifen auf der Oberfläche hinterlassend. Mit einem zweiten Krachen war ihr Gegner durch die zweite Wand gebrochen und fiel gemeinsam mit einem Nebel Schutt und Staub Richtung Boden. Mit einem Sprung stürzte Zero hinterher, die beiden Waffen während dem Fall einen beständigen Kugelhagel in die Staubwolke abfeuernd kam sie etwas neben dieser zu Boden, rollte sich ab und sprang auf nur um mit dem schnellsten Tempo, dass sie je an den Tag gelegt hatte um die Ecke des nächsten Hauses zu sprinten. Ihr Herz pumpte jetzt mit erhöhter Geschwindigkeit und trotzdem noch nicht mit voller Leistung. ~Giezz… das wird ein ätzender Kampf~, dachte sie sich während sie im Slalom um Häuserecken rannte und langsam ihren Weg zum Ausgangspunkt zurück bahnte.
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Und schon wieder war ihr Gegner schneller. Allmählich begann sie zu verstehen, weshalb all die Blaukittel solche Angst vor diesem Kampf gehabt hatten. Die Reflexe dieser Frau waren mindestens genauso gut wie ihre eigenen, dieser Avenger war wirklich ein würdiger Gegner. Vielleicht würde das ihr letzter Kampf. Vielleicht würde sie heute erlöst. Tod. Frieden. Das waren ihre Gedanken, als sie umhüllt von einem Nebel aus Schutt und Staub, im freien Fall auf die Erde zustürzte. Über ihr das Donnern von Waffen. Einige Kugeln pfiffen knapp an ihr vorbei, einige trafen. Teilnahmslos registrierte sie, wie die Kugeln neue Wunden in ihr Fleisch rissen. Sie spürte nichts. Schmerzen waren menschlich, doch sie war kein Mensch mehr. Vielleicht war es bald vorbei. Doch dann... Ein Bild in ihrem Kopf. Ein Blaukittel. Ihr Blaukittel. Sie hatte ihm geschworen, zu gewinnen. Zu leben. Für ihn. Für den einzigen Menschen, der in ihr noch einen Menschen sah, den Menschen, den selbst sie nicht mehr in sich fand. Und sie würde für ihn kämpfen. Dann, der Aufschlag. Behände federte ihr Körper sie ab, brachte sie mit einem schnellem Satz zur Seite aus der Schusslinie. Nur wenige Sekundenbruchteile nach ihr kam ihr Gegner auf. Die Kugeln hatten ein paar Fleischwunden hinterlassen, eine hatte wohl eine Rippe zerschmettert. Viel zu dunkles, dickflüssiges Blut rann langsam an ihrer Flanke entlang. Verletzungen, die sie in ihrer Kampffähigkeit kaum einschränken sollten. Ein normaler Mensch hätte sich mit derartigen Wunden vor Schmerzen wohl kaum noch bewegen können, sie störten sie nur wenig. Auch ihr Gegner schien das zu wissen. Entgegen ihrer Erwartung setzte der Avenger nicht weiter nach, um dem vermeintlich schwer verletzten Gegner den Rest zu geben, sondern entschied sich dafür, weiter Land zu gewinnen. Schade. Es hätte so ein schneller Sieg im Nahkampf werden können. Kurz überlegte sie, sich kurz zurückzuziehen, und die gewonnene Zeit zu nutzen um sich zu regenerieren. Im Gegensatz zu dem Avenger besaß sie keine gesteigerte Wundheilung im allgemeinen. Dafür hatten ihr ihre Schöpfer die Fähigkeit mitgegeben, selbst schwerste Verletzungen in kürzester Zeit zu heilen, jedoch nur zum Preis von kurzer Bewegungsunfähigkeit. Und eben diese Starre konnte sie hier schnell zum Verhängnis werden. Somit entschied sie sich dafür, die Verletzungen fürs erste zu ignorieren und sofort die Verfolgung wieder aufzunehmen. Sie konnte es sich nicht leisten, aus der Distanz mit Kugeln zersiebt zu werden. Und so begann das kleine Katz und Maus Spiel von Neuem. Blitzschnelle Schritte, Krallen auf hartem Beton, spektakuläre Sätze zwischen Häuserwänden. Was hatte diese Frau vor? Wollte sie ewig davonrennen? Abwarten, bis sie an den Schusswunden verbluten würde? Da konnte sie lange warten. Aber was dann? Endlich hatte sie sie eingeholt. Ein schneller Angriff von der Seite, und ein wütendes Fauchen, als ihr Schlag wieder nur Staub und eine beachtliche Scharte im Betonboden hinterließ. Und sofort mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Was sollte das werden? Gut, die Frau hatte es bis jetzt geschafft, jedem ihrer Angriffe auszuweichen, aber so würde sie selbst auch kaum mehr als ein paar unbeachtliche Streifschüsse hinbekommen. So verschwendeten sie beide nur ihre Reserven. Wozu also all das Rumgerenne? Kurzentschlossen bog sie in eine der Seitengassen ein. Wenn sie die Frau in der Verfolgung nicht erwischte, dann vielleicht aus dem Hinterhalt. In Sachen einfacher Geschwindigkeit war sie dem Avenger bisher überlegen, und genau das wollte sie nun ausspielen. Ein schneller Sprint um das kleine Gebäude. So musste sie wenigstens nicht mehr auf entgegenkommende Schüsse achten. Und wenn sie ihren Gegner an der nächsten Kreuzung den Weg abschneiden konnte konnte sie sie zumindest wieder kurz in den Nahkampf zwingen. Nur ein guter Treffer, nur ein einziger, vielleicht ein abgetrenntes Bein, und der Kampf wäre so gut wie gewonnen! Und gerade, als sie wieder auf den Gegner zuschoss, bemerkte sie, wohin der Avenger sie locken wollte. Zurück zu dem Tor, vor dem die restlichen Waffen lagen. Hatte die Frau erkannt, dass die Wunden von den Handfeuerwaffen nicht ausreichten, um sie außer Gefecht zu setzen, und wollte sich ein größeres Kaliber holen? Was immer sie vorhatte, der vorläufige Plan bestand jetzt erst einmal sie hier auf der Stelle zur Strecke zu bringen!
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Zeros Atem ging langsam aber sicher schwerer. Sie lief den ganzen Kampf bereits auf 120 Prozent. Und auch dem Körper eines Avengers gingen irgendwann die Reserven aus. Trotzdem konnte sie nicht auf niedriger Leistung kämpfen. Sie würde alles geben müssen - bis zur letzten Sekunde. ~Giez, was auch immer das ist - es ist gut!~ dachte sich Zero. Sie hatte schon öfter gegen herausragend gute Gegner gekämpft aber so in Bedrängnis gebracht hatte sie noch keiner. Eine weitere Klaue die durch die Luft schnitt und der sie mit einer flüssigen Bewegung auswich. Die beiden tanzten einen tödlichen Reigen, in dem es keiner schaffte dem anderen eine fatale Wunde zu zufügen. Durch die Gebäude sprintend nahm sie wahr, dass ihr Gegner einen anderen Weg einschlug. Anscheinend hatte das Sorrow-Projekt eine neue Taktik ersonnen. Sie hörte die sich Entfernende. Und dann stellte auch sie auf den Hide and Seek Modus. Leise und leichtfüßig wie eine Katze schlich sie in das Gebäude neben sich vor der Kreuzung an der - wie ein Instinkt ihr sagte - der Gegner einen Überraschungsangriff starten wollte. Doch das Spiel konnte sie auch spielen und so schlich sie mucks mäuschen still die Treppe nach oben um sich an einem Fenster zu positionieren unter welchem sie ihre Gegnerin vermutete. Ihr Atmen hatte sich schon seit dem Betreten des Hauses so verflacht dass er als Geräusch nicht mehr wahrnehmbar war. Auch ihr Herz war schnell von seinem fast schon hektischen Pumpen heruntergekommen und pulsierte jetzt in absolutem Ruhezustand.
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Sie war weg. Ein ohrenbetäubender Zornesschrei ließ die Arena erbeben. Genau das, genau diese Situation, hatte sie vermeiden wollen! Ihr kleiner Plan war nach hinten losgegangen, und sie war von der Jägerin zur Gejagten geworden. Bis jetzt war es ihr größter Vorteil gewesen, dass sie ihren Gegner zu sehr beschäftigen konnte als dass er überhaupt dazu gekommen wäre, eine größere Offensive zu starten. Doch jetzt hatte sich das Blatt gewendet. Die einzige Sache, deren sie sich sicher sein konnte, war, dass sie hier mitten auf der Kreuzung ein wunderbares Ziel abgab. Schneller Rückzug in eines der umliegenden Häuser. Lauschen. Stille. Die Frau tat ihr also nicht den Gefallen, zu ihr zurückzukommen. Also hieß es jetzt für sie, auf die Suche zu gehen. Und sich dabei nicht erschießen lassen. Das leise Kribbeln stieg in ihrem Körper hoch, ihr Körper nutzte die kurze Ruhephase, um seine Regenerationskräfte zu aktivieren. Innerhalb von Sekunden hatten sich die Einschusswunden wieder geschlossen. Jetzt würde sie also zumindest wirklich nicht mehr verbluten. Langsam begann sie ihren Aufstieg im Inneren des Gebäudes. Je höher sie kam, desto leichter sollte es sein, die Frau zu orten. Das leise Klacken ihrer Krallen auf dem Beton kam ihr fast unnatürlich laut vor in dieser absoluten Stille, selbst die ständigen Gespräche von oberhalb der Kuppel, die sie irgendwo am Rande ihrer Wahrnehmung mitbekommen hatte waren verstummt. Die Blaukittel hatten Angst um ihr Baby. Oder eher um die Forschungsgelder. So sehr sie es diesen Typen auch gegönnt hätte, dass sie bankrott gingen und weiß Gott wo endeten, sie hatte nicht vor, zu verlieren. Wieder ein Ziehen, das durch ihren Körper fuhr. Ein leises Zischen, das wohl ein wüster Fluch geworden wäre, hätten sie ihr nicht die stimme genommen. Ihr ging die Energie aus. Ihr Körper begann, die Proteine aus der Muskulatur abzubauen. Sie brachte Blut, und zwar schnell. Sie hatte keine Lust, diesem Ungetüm von einer Frau ohne ihren aufgeputschten Körper entgegentreten zu müssen! Leider war die einzige Blutquelle eben genau diese Frau... Es musste also schnell gehen, und dieses mal musste sie zumindest eine etwas größere Wunde reißen, um in ihrem momentanen Stadium zu bleiben! Doch wieder kamen ihr die auf ein Maximum getunten Sinne zu Gute. Ihr Gegner war lautlos, und außerhalb ihres Gesichtsfeldes. Nur eine Sache hatte diese Frau vergessen. Es bösartiges Grinsen spaltete ihr Gesicht, entblößte eine reihe messerscharfer Zähne, als sich ihr Schritt wieder beschleunigte. Auf dem Dach angekommen hatte sie schon wieder volle Geschwindigkeit erreicht. Und sie wusste ganz genau, wo ihr Gegner war. Oh wie sie den Geruch des Schwarzpulvers gerade liebte...
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Gerade als sich Zero über die Brüstung beugte um hinunter zu spähen sah sie wie ihre Gegnerin in einen Hauseingang hineinschlüpfte. Die geladene Waffe im Anschlag zurückziehend dachte sie weiter. Mit einem großen Satz war sie aus dem Fenster heraus gesprungen und landete im gegenüberliegenden Gebäude. Und dann begann ihr kleiner Marathon durch das Labyrinth der Gebäude, immer vorsichtig die Gegend analysieren, dass sie auch ja nicht in ihre Gegnerin rannte. Am Startpunkt dieses Kampfes angekommen, griff sie behände nach einigen Granaten. Und Duke sei Dank, waren nicht nur normale für Explosionen sondern auch Blendgranaten im Sortiment.
Direkt aus dem Hinterhalt heraus würde sie dieses Wesen, welches ebenfalls auf feinste Sinne getrimmt war, unwahrscheinlicher erwischen. #“Und weil er keinen Ausweg mehr fand seinen geradezu übermächtigen Gegner zu besiegen, nutzte er die größten Stärken des Drachen und wendete sie gegen ihn selbst…“ Eva klappte das Buch zu „Genug für heute Abend“# So schnell wie die Erinnerung in Zeros Kopf aufgeblitzt war, so schnell hatte sie bereits einen Plan gefasst. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit rannte die junge Avenger in eines der niedrigeren Gebäude und dort in den letzten Raum des Obersten Stockwerks. Hinter sich die Türe leise verschließend platzierte sie in dem Raum ihren eigenen Kampfanzug, sodass sie nur noch mit den weißen Damenshorts und einem ebenfalls weißen Shirt bekleidet war. Ebenso die eine der Waffen dessen Schwarzpulvergestankes man wahrscheinlich quer durch die Halle riechen konnte. Scharfe Sprengladungen die auf Kontakt hin losgingen im Raum verteilt, betrachtete sie einen Moment ihr Werk ehe sie abermals durch das Fenster in ein gegenüberliegendes Gebäude sprang und dort verharrte. Sollte ihr Gegner ruhig den Gerüchen folgen – ansonsten würde das Hide and Seek Spiel weitergehen.
Direkt aus dem Hinterhalt heraus würde sie dieses Wesen, welches ebenfalls auf feinste Sinne getrimmt war, unwahrscheinlicher erwischen. #“Und weil er keinen Ausweg mehr fand seinen geradezu übermächtigen Gegner zu besiegen, nutzte er die größten Stärken des Drachen und wendete sie gegen ihn selbst…“ Eva klappte das Buch zu „Genug für heute Abend“# So schnell wie die Erinnerung in Zeros Kopf aufgeblitzt war, so schnell hatte sie bereits einen Plan gefasst. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit rannte die junge Avenger in eines der niedrigeren Gebäude und dort in den letzten Raum des Obersten Stockwerks. Hinter sich die Türe leise verschließend platzierte sie in dem Raum ihren eigenen Kampfanzug, sodass sie nur noch mit den weißen Damenshorts und einem ebenfalls weißen Shirt bekleidet war. Ebenso die eine der Waffen dessen Schwarzpulvergestankes man wahrscheinlich quer durch die Halle riechen konnte. Scharfe Sprengladungen die auf Kontakt hin losgingen im Raum verteilt, betrachtete sie einen Moment ihr Werk ehe sie abermals durch das Fenster in ein gegenüberliegendes Gebäude sprang und dort verharrte. Sollte ihr Gegner ruhig den Gerüchen folgen – ansonsten würde das Hide and Seek Spiel weitergehen.
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Leises Krachen, Betonstaub hinter ihr, als sie mit einem behänden Sprung wieder eine der Straßen zwischen den Häuserdächern hinter sich lies. Der Geruch wurde stärker. Ihr wahr durchaus bewusst, dass ihr Gegner sie höchstwahrscheinlich hörte und sich darauf vorbereitete, ihr einen würdigen Empfang zu bereiten, aber das war ihr im Augenblick egal. Ihre Wundheilungskräfte sollten mehr als genug sein, um einige Schusswunden wieder zu flicken, sobald diese Frau endlich so freundlich war, ihr Blut mit ihr zu teilen. Es ging jetzt um alles oder nichts. Keine Zeit mehr, sich um so etwas zu kümmern. Ein kurzer Sprint an der Seite eines Betonriesen entlang. Gleich war sie am Ziel. Von was sie bisher erkennen konnte hatte ihr Gegner sich wieder in einem der Häuser verschanzt. Hatte die Frau immer noch nicht kapiert, dass diese Wände kein Hindernis für sie waren? Ein letzter Absprung. Das Haus vor ihr stank dermaßen nach Pulver, dort musste ihr Ziel sein. Und wieder gab die Fassade schon nach einem einzigen Hieb nach. Vor ihr ihr Gegner. Er versuchte nicht einmal mehr, zu entkommen! Das war fast zu einfach! Wie erwartet bot die Panzerrüstung kaum Schutz, ihre Klauen fanden mit Leichtigkeit ihr Ziel, und...
Die Explosion war gewaltig, tauchte die gesamte Arena in gleißendes Licht: Eine Feuerwalze fegte durch die Gassen der improvisierten Stadt, gefolgt von einer Druckwelle, die die Gebäude und die Kuppel selbst erbeben ließ.
Selbst ihr Körper hielt dem nicht stand.
Dann, weiß. Für einen Augenblick war alles um sie weiß. Ein wunderschönes weiß. Und die Ruhe, oh die Ruhe...
Sie schug die Augen wieder auf. Und lag auf verbrannter Erde. Lag auf dem Rücken, starrte mit leeren Augen hoch zur Glaskuppel, hoch ins grelle weiße Neonlicht, hoch in die Augen der blutlüsternden Masse. Verdammt, sie lebte noch. Und der Kampf, er musste wohl noch laufen, irgendwie... Irgendwie gelang es ihr, den Kopf leicht zu bewegen, sich umzusehen. Alles um sie herum war rußgeschwärzt. Ein Trümmerfeld. Sie versuchte, sich zu bewegen, aufzustehen. Es ging nicht. Ihr Körper begann sofort automatisch, so etwas wie einen internen Generalcheck durchzuführen. Das Ergebnis fiel desaströs aus. Ihr Körper war zerstört. Kaum ein Knochen, der nicht mindestens einen Bruch davongetragen hatte. Und wo bis vor ein paar Minuten noch ihr Brustkorb gewesen war war jetzt kaum noch mehr als ein blutiges Loch, aus dem helle Knochensplitter ragten. Verbrannte Haut, ihr gesamter Körper war eine einzige Brandwunde, teilweise züngelten noch kleine Flämmchen über ihre einst so gut wie weiße Haut.. Oh wie dankbar sie in diesem Moment war, dass die Blaukittel ihr das Schmerzempfinden genommen hatten! Selbst mit ihrem Körper, den sie bisher für so etwas wie unsterblich gehalten hatte, war sie gerade an der Schwelle zum Tode. Wenigstens war sie in ihren letzten Momenten noch einmal kurz sie selbst, und nicht diese rasende Bestie...Schwarze Schlieren begannen, ihr Blickfeld zu erobern. Fühlte es sich so an, zu sterben? Wie es wohl war, im Tod? Schlimmer als das konnte es nicht werden. Sie schloss erneut die Augen, wartete darauf, dass alles endete. Dann riss sie wieder dieses verfluchte Kribbeln in ihrem Körper aus den Gedanken. Es war stärker als alles, was sie bisher gefühlt hatte, grenzte schon fast an das, was sie als normalen Schmerz im Gedächtnis hatte. Sie wusste genau, was das bedeutete. Sie wollte sterben, nur noch sterben, doch ihr Körper hatte noch nicht aufgegeben, startete die Regeneration, hielt sie irgendwo zwischen Leben und Tod gefangen. Aus dem Kampf gegen den Avenger war ein Kampf gegen den Tod geworden. Und ihr Körper wollte nicht aufgeben, nutzte die letzten Blutreserven, um die allerwichtigsten Organe einigermaßen funktionsfähig zu halten. Sinnlos. Selbst, wenn er diesen Kampf gewinnen würde, wenn sie nicht diesen irren Verletzungen erliegen würde, würde dieser Avenger sie ohne jeden Zweifel töten! Wie sollte sie sich so noch wehren? Doch dann... Ihr Puls fiel. Ihr Atem wurde flach, kam fast zum erliegen. Ihr Körper fuhr alle Funktionen auf das Minimum zurück. Hatte ihr Körper den Kampf gegen den Tod doch verloren? Nein. Doch genau das sollte ihr Gegner möglichst lange glauben...
Die Explosion war gewaltig, tauchte die gesamte Arena in gleißendes Licht: Eine Feuerwalze fegte durch die Gassen der improvisierten Stadt, gefolgt von einer Druckwelle, die die Gebäude und die Kuppel selbst erbeben ließ.
Selbst ihr Körper hielt dem nicht stand.
Dann, weiß. Für einen Augenblick war alles um sie weiß. Ein wunderschönes weiß. Und die Ruhe, oh die Ruhe...
Sie schug die Augen wieder auf. Und lag auf verbrannter Erde. Lag auf dem Rücken, starrte mit leeren Augen hoch zur Glaskuppel, hoch ins grelle weiße Neonlicht, hoch in die Augen der blutlüsternden Masse. Verdammt, sie lebte noch. Und der Kampf, er musste wohl noch laufen, irgendwie... Irgendwie gelang es ihr, den Kopf leicht zu bewegen, sich umzusehen. Alles um sie herum war rußgeschwärzt. Ein Trümmerfeld. Sie versuchte, sich zu bewegen, aufzustehen. Es ging nicht. Ihr Körper begann sofort automatisch, so etwas wie einen internen Generalcheck durchzuführen. Das Ergebnis fiel desaströs aus. Ihr Körper war zerstört. Kaum ein Knochen, der nicht mindestens einen Bruch davongetragen hatte. Und wo bis vor ein paar Minuten noch ihr Brustkorb gewesen war war jetzt kaum noch mehr als ein blutiges Loch, aus dem helle Knochensplitter ragten. Verbrannte Haut, ihr gesamter Körper war eine einzige Brandwunde, teilweise züngelten noch kleine Flämmchen über ihre einst so gut wie weiße Haut.. Oh wie dankbar sie in diesem Moment war, dass die Blaukittel ihr das Schmerzempfinden genommen hatten! Selbst mit ihrem Körper, den sie bisher für so etwas wie unsterblich gehalten hatte, war sie gerade an der Schwelle zum Tode. Wenigstens war sie in ihren letzten Momenten noch einmal kurz sie selbst, und nicht diese rasende Bestie...Schwarze Schlieren begannen, ihr Blickfeld zu erobern. Fühlte es sich so an, zu sterben? Wie es wohl war, im Tod? Schlimmer als das konnte es nicht werden. Sie schloss erneut die Augen, wartete darauf, dass alles endete. Dann riss sie wieder dieses verfluchte Kribbeln in ihrem Körper aus den Gedanken. Es war stärker als alles, was sie bisher gefühlt hatte, grenzte schon fast an das, was sie als normalen Schmerz im Gedächtnis hatte. Sie wusste genau, was das bedeutete. Sie wollte sterben, nur noch sterben, doch ihr Körper hatte noch nicht aufgegeben, startete die Regeneration, hielt sie irgendwo zwischen Leben und Tod gefangen. Aus dem Kampf gegen den Avenger war ein Kampf gegen den Tod geworden. Und ihr Körper wollte nicht aufgeben, nutzte die letzten Blutreserven, um die allerwichtigsten Organe einigermaßen funktionsfähig zu halten. Sinnlos. Selbst, wenn er diesen Kampf gewinnen würde, wenn sie nicht diesen irren Verletzungen erliegen würde, würde dieser Avenger sie ohne jeden Zweifel töten! Wie sollte sie sich so noch wehren? Doch dann... Ihr Puls fiel. Ihr Atem wurde flach, kam fast zum erliegen. Ihr Körper fuhr alle Funktionen auf das Minimum zurück. Hatte ihr Körper den Kampf gegen den Tod doch verloren? Nein. Doch genau das sollte ihr Gegner möglichst lange glauben...
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Warten. Jede Sekunde kam ihr vor wie eine Stunde. Die Augen halb geschlossen lauschte sie den Bewegungen ihrer Gegnerin - wie sie sich ihren Weg durch den Hangar bahnte und dann letztendlich das Ziel gefunden hatte. Das Ziel das Zero gelegt hatte.
Und dann ein Ohrenbetäubender Krach. Die Erde bebte und dann war Zero klar: irgendwer hatte in die Sprengkörper etwas anderes hineingefüllt! Etwas verflucht Starkes. Noch ehe sie hätte fliehen können wurde die Wand hinter der sie sich versteckte durch die Explosion zerrissen. Wellenartig ging in Kurzem Abstand eine Granate nach der anderen hoch. Zero von Betonbrocken getroffen wurde durch den Raum gegen die Wand geschleudert, ehe auch diese nachgab. Das letzte eas sie hörte war der hohe Ton von Glas das Risse bekam und dann wurde alles schwarz.
Als Zero wieder zu Bewusstsein kam stellte sie panisch fest dass sie keine Luft bekam. Dunkelheit umhüllte sie und eine bleierne Schwere erdrückte ihre Brust. Orientierungslos und mit Atemnot begann ihr Körper zu Hyperventilieren. Ohne zu wissen wo oben und unten war besann sich ihr Körper instinktiv darauf, dass sie verschüttet sein musste und ihre Hände begannen automatisch zu graben. Sofort stieg ihr der metallische Geruch von Blut in die Nase als die weiche Haut um die Fingerkuppen und Nägel herum von den scharfen Steinbrocken aufgeschlitzt wurden weil die Muskeln ihrer Arme die Hände erbarmungslos nach einem Ausgang tasten ließen.
Dann Erleichterung als ihre Rechte die fast unmerkbar Zirkulierende Luft des Hangars spürte. Dann alle Kraft sammelnd die in ihren steifen und vor Qual schreienden Gliedern übrig geblieben war hiefte sie ihren Körper und den darauf liegenden Betonblock von sich hinunter. Ein schneidender Schmerz stach durch ihre Brust als sie sich aufgerichtet hatte und kaum hatten sich ihre Lungen mit dem erlösenden Sauerstoff gefüllt und ihre Augen sich an die helle Umgebung gewöhnt sah sie erst das Ausmaß der Zerstörung.
Rieseige Staubwolken segelten auf die Umgebung herab. Das nähere Umfeld war ein einziges Trümmerfeld. Und in der Mitte eben dieses Trümmerfeldes, wo die Explosion am Stärksten gewesen war, wies der Boden einen zwei Meter tiefen Krater auf.
Zero war wie betäubt und nur am Rande ihrer Sinne nahm sie wahr das von diesem riesigen Loch aus ein immer schwächer werdende Herzschlag an sie heran drang. Und dann Bewunderung. Das Wesen lag zwar im Sterben aber es hatte die Explosion überlebt. Sie selbst, nicht mal im Zentrum der Detonation gewesen, war schon ein Wrack. Zero blickte an sich herunter und sah mit einem Schlucken auf ihren deformierten Brustkorb und ihren Oberschenkel aus dem heraus ein langer Metallschaft ragte. Ein Teil vom Innengerüst der Gebäude. Shirt und Shorts waren nichts weiter als ein paar rot durchtränkte Fetzen. Eine Platzwunde an der Stirn aus der in Strömen das Blut über ihr langsam zuschwellendes rechtes Auge rann. Kieferknochen und der eine Fuß fühlten sich gebrochen an.
Alle Kraft zusammen nehmend humpelte sie langsam auf den Krater zu und blieb dann an dessen Rand stehen. Das Bild dass sich ihr dort bot stellte ihr Trotz den Genen eines Avengers und den Schlachten die sie schon gesehen hatte einen Schauer den Rücken hinunter. Dort unten lag ihre Gegnerin. Oder zumindest das was von ihr übrig geblieben war. Zerfetzt. Ausblutend. Sie hatte das getan. Mit einem trockenen Schlucken ihrer brennenden Kehle trat sie langsam näher an ihre Gegnerin heran. Hielt dann aber mit einem Abstand von drei Schritt vor der Sterbenden inne. Sie konnte es nicht riskieren zu nahe hin zu gehen. Würde ihre Gegnerin einen letzten Angriffsversuch machen hätte sie ihr nicht mehr viel entgegen zu setzen.
So blieb sie einfach nur Stehen und sah dem Wesen beim Sterben zu. Die sonst so bekannte Wärme die durch ihren Körper kroch wenn sie sich regenerierte war ob ihres Zustandes einer kaum erträglichen Hitze gewichen. Und sie wurde müde. Sehr müde. Dann achtete sie wieder auf das Schlagen dass jetzt kaum noch wahrnehmbar war und dann seinen letzten Schlag tat.
Zero biss sich auf die Lippe, das Gesicht zu einer gequälten Grimasse verzogen. Das erste Mal fühlte sie Reue über eines getöteten Oponennten. Diese Frau hatte nicht gegen sie kämpfen wollen. Diese Laborfreaks. Wie Zero sie hasste. Sie waren es die in Mutter Naturs Plan herumpfuschten und diese Monster wie das Sorrow-Projekt und sie hervorbrachten. Sie trugen Schuld an all dem Leid und den unzähligen Toten.
Zero trat an ihre Gegnerin heran, deren Herz vor einigen Sekunden aufgehört hatte zu schlagen. ~Vielleicht bist du jetzt in einer besseren Welt. Ich wünsche es dir.~ "Tut mir Leid" flüsterte Zero mit kratziger Stimme eine Entschuldigung und ging dann neben dem am Boden liegenden Körper in die Hocke. Wahrscheinlich hatte man sie in ihrem Leben nur misshandelt und als Tier betrachtet. Zero wollte ihr die letzte Ehre erweisen indem sie ihr die.Augen verschloss. Zero hob die Hand über das regungslose Gesicht. In diesem Moment löste sich ein Blutstropfen von ihrer zerschundenen Hand. Dann fiel er wie in Zeitlupe von der Erdanziehungskraft angezogen nach unten...
Und dann ein Ohrenbetäubender Krach. Die Erde bebte und dann war Zero klar: irgendwer hatte in die Sprengkörper etwas anderes hineingefüllt! Etwas verflucht Starkes. Noch ehe sie hätte fliehen können wurde die Wand hinter der sie sich versteckte durch die Explosion zerrissen. Wellenartig ging in Kurzem Abstand eine Granate nach der anderen hoch. Zero von Betonbrocken getroffen wurde durch den Raum gegen die Wand geschleudert, ehe auch diese nachgab. Das letzte eas sie hörte war der hohe Ton von Glas das Risse bekam und dann wurde alles schwarz.
Als Zero wieder zu Bewusstsein kam stellte sie panisch fest dass sie keine Luft bekam. Dunkelheit umhüllte sie und eine bleierne Schwere erdrückte ihre Brust. Orientierungslos und mit Atemnot begann ihr Körper zu Hyperventilieren. Ohne zu wissen wo oben und unten war besann sich ihr Körper instinktiv darauf, dass sie verschüttet sein musste und ihre Hände begannen automatisch zu graben. Sofort stieg ihr der metallische Geruch von Blut in die Nase als die weiche Haut um die Fingerkuppen und Nägel herum von den scharfen Steinbrocken aufgeschlitzt wurden weil die Muskeln ihrer Arme die Hände erbarmungslos nach einem Ausgang tasten ließen.
Dann Erleichterung als ihre Rechte die fast unmerkbar Zirkulierende Luft des Hangars spürte. Dann alle Kraft sammelnd die in ihren steifen und vor Qual schreienden Gliedern übrig geblieben war hiefte sie ihren Körper und den darauf liegenden Betonblock von sich hinunter. Ein schneidender Schmerz stach durch ihre Brust als sie sich aufgerichtet hatte und kaum hatten sich ihre Lungen mit dem erlösenden Sauerstoff gefüllt und ihre Augen sich an die helle Umgebung gewöhnt sah sie erst das Ausmaß der Zerstörung.
Rieseige Staubwolken segelten auf die Umgebung herab. Das nähere Umfeld war ein einziges Trümmerfeld. Und in der Mitte eben dieses Trümmerfeldes, wo die Explosion am Stärksten gewesen war, wies der Boden einen zwei Meter tiefen Krater auf.
Zero war wie betäubt und nur am Rande ihrer Sinne nahm sie wahr das von diesem riesigen Loch aus ein immer schwächer werdende Herzschlag an sie heran drang. Und dann Bewunderung. Das Wesen lag zwar im Sterben aber es hatte die Explosion überlebt. Sie selbst, nicht mal im Zentrum der Detonation gewesen, war schon ein Wrack. Zero blickte an sich herunter und sah mit einem Schlucken auf ihren deformierten Brustkorb und ihren Oberschenkel aus dem heraus ein langer Metallschaft ragte. Ein Teil vom Innengerüst der Gebäude. Shirt und Shorts waren nichts weiter als ein paar rot durchtränkte Fetzen. Eine Platzwunde an der Stirn aus der in Strömen das Blut über ihr langsam zuschwellendes rechtes Auge rann. Kieferknochen und der eine Fuß fühlten sich gebrochen an.
Alle Kraft zusammen nehmend humpelte sie langsam auf den Krater zu und blieb dann an dessen Rand stehen. Das Bild dass sich ihr dort bot stellte ihr Trotz den Genen eines Avengers und den Schlachten die sie schon gesehen hatte einen Schauer den Rücken hinunter. Dort unten lag ihre Gegnerin. Oder zumindest das was von ihr übrig geblieben war. Zerfetzt. Ausblutend. Sie hatte das getan. Mit einem trockenen Schlucken ihrer brennenden Kehle trat sie langsam näher an ihre Gegnerin heran. Hielt dann aber mit einem Abstand von drei Schritt vor der Sterbenden inne. Sie konnte es nicht riskieren zu nahe hin zu gehen. Würde ihre Gegnerin einen letzten Angriffsversuch machen hätte sie ihr nicht mehr viel entgegen zu setzen.
So blieb sie einfach nur Stehen und sah dem Wesen beim Sterben zu. Die sonst so bekannte Wärme die durch ihren Körper kroch wenn sie sich regenerierte war ob ihres Zustandes einer kaum erträglichen Hitze gewichen. Und sie wurde müde. Sehr müde. Dann achtete sie wieder auf das Schlagen dass jetzt kaum noch wahrnehmbar war und dann seinen letzten Schlag tat.
Zero biss sich auf die Lippe, das Gesicht zu einer gequälten Grimasse verzogen. Das erste Mal fühlte sie Reue über eines getöteten Oponennten. Diese Frau hatte nicht gegen sie kämpfen wollen. Diese Laborfreaks. Wie Zero sie hasste. Sie waren es die in Mutter Naturs Plan herumpfuschten und diese Monster wie das Sorrow-Projekt und sie hervorbrachten. Sie trugen Schuld an all dem Leid und den unzähligen Toten.
Zero trat an ihre Gegnerin heran, deren Herz vor einigen Sekunden aufgehört hatte zu schlagen. ~Vielleicht bist du jetzt in einer besseren Welt. Ich wünsche es dir.~ "Tut mir Leid" flüsterte Zero mit kratziger Stimme eine Entschuldigung und ging dann neben dem am Boden liegenden Körper in die Hocke. Wahrscheinlich hatte man sie in ihrem Leben nur misshandelt und als Tier betrachtet. Zero wollte ihr die letzte Ehre erweisen indem sie ihr die.Augen verschloss. Zero hob die Hand über das regungslose Gesicht. In diesem Moment löste sich ein Blutstropfen von ihrer zerschundenen Hand. Dann fiel er wie in Zeitlupe von der Erdanziehungskraft angezogen nach unten...
Carina- Anzahl der Beiträge : 250
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Re: Als Menschen Götter spielten 1.0 Handlung
Das grelle weiß der Neonlichter wich langsam den dunklen Schlieren, bis ihr gesamtes Blickfeld von ihnen eingenommen wurde. Ihre gesamte Umgebung begann in angenehmer Dunkelheit und Stille zu versinken, sie hörte kaum noch die Schritte ihrer Gegnerin, die langsam auf sie zukam. Es war aus. Selbst wenn es ihrem Körper gelang, sie noch weiter in diesem Schwebezustand zwischen Tod und Leben zu halten, die Frau würde kurzen Prozess mit ihr machen. Und sie endlich erlösen. Fast sehnte sie die Kugel herbei, die sie ins Nichts befördern würde. Hinaus aus diesem Albtraum, der sich ihr Leben nannte. Die Schritte verstummten. Ihr Gegner hatte nicht vor, sie zu erlösen. Wollte sie leiden sehen. Sie war auch nicht besser als diese Blaukittel, stellte sie mit einer gewissen Ernüchterung fest. Oder hatte sie etwa noch Angst vor dem kleinen Mädchen, das im Sterben vor ihr lag? Verübeln konnte sie es ihr nicht. Immerhin hatte auch diese Überfrau ziemlich zu kämpfen gehabt mit ihr. Mit Stolz erfüllte sie das jedoch nicht. Eher wünschte sie ihr, dass die Frau recht behalten würde, dass ihre Worte, die sie zu Beginn des Kampfes gesprochen hatte, Wahrheit werden würden. Dass sie frei sein würde. Sie selbst würde es bald sein... Dann verschlang die Dunkelheit um sie herum all ihre Gedanken, als sie ihren letzten Atemzug tat...
Ein heftiger Schmerz riss sie zurück ins Leben. Und noch bevor sie überhaupt realisieren konnte, dass sie noch am Leben war, hatten die Instinkte wieder ihren Körper übernommen. Der Geruch des Blutes war genug Anhaltspunkt für den alles entscheidenden Angriff, blitzschnell schoss ihr Oberkörper nach oben, messerscharfe Zähne bohrten sich in weiches Fleisch, rissen ein Stück Haut aus Zeros Hand. Eine Verletzung, die ihren Gegner wohl kaum behindern würde, jedoch gab ihr das Blut aus der kleinen Wunde genug Energie für einen weiteren Angriff. Blitzschnell war sie wieder auf den Beinen, eine Klaue schoss auf Zeros Oberkörper zu, riss eine weitere tiefe Wunde in ihren Körper, dunkles Blut rann an ihrer zerstörten Hand entlang, wurde durch die Haut aufgenommen. Nur Zeros unglaubliche Reflexe hatten sie vor Schlimmeren bewahrt. Langsam schleppte sich das Mädchen auf ihren Gegner zu. Das Blut ihres Gegners rann an ihren Mundwinkeln entlang, tropfte auf den staubbedeckten Boden und mischte sich mit ihrem, als sie, unendlich langsam, die Distanz zwischen ihr und ihrem Gegner wieder verringerte. Sie spürte, wie ihre gebrochenen Knochen von innen gegen die Haut drückten, doch die Muskulatur war schon wieder stark genug, um sie einigermaßen auf den Beinen zu halten. So würde sie keinen normalen Kampf überstehen. Doch ihr Gegner war angeschlagen. Zwar nicht so sehr wie sie, aber die Explosion hatte wohl auch an ihr ihre Spuren hinterlassen. Auch sie würde ihr nicht mehr viel entgegenzusetzen haben. Endlich hatte sie ihren Gegner erreicht. Fast glaubte sie, die ungläubigen Blicke der Wissenschaftler auf ihrer Haut spüren zu können. Ob es sie wohl amüsierte, wie sich zwei tödlich verwundete Unschuldige mit letzter Kraft vor ihren Augen zerfetzten? Ein letzter Blick zu ihrer Gegnerin. Fast spürte sie so etwas wie Mitleid mit ihr, ihren Traum von der Freiheit hier zu einem blutigen Ende bringen zu müssen. Doch ihr Körper kannte kein Mitleid mehr. Für ihn war es nur töten oder getötet werden. Ein letzter Augenkontakt, ihr gelang es, ihrem Körper ein leises Fiepen zu entringen, so etwas wie ein Versuch einer Entschuldigung. Dann spannten sich ihre Muskeln zum Sprung.
Eine Stimme in ihrem Unterbewusstsein riss sie zurück. Sie wollte, sie durfte diese Frau nicht töten! Sie wusste nicht genau wieso, aber sie konnte es nicht. Nicht mehr. Mit aller Macht, die ihr noch verblieben war, stemmte sie sich gegen den Instinkt, ihren Gegner zu töten. Sie wusste, dass es nicht klappen würde. Doch dieses Mal, das erste Mal seit sie sich erinnern konnte, zögerte ihr Körper. Ein Zögern, das ihr in jeder anderen Situation wohl zum Verhängnis geworden wäre. Ihr Körper änderte die Absprungrichtung. Stürzte mit voller Geschwindigkeit zurück in das, was von der Stadt in der Kuppel übriggeblieben war. Sie verstand nicht, wieso sie ihren Gegner hatte verschonen können. War es ihr Einfluss gewesen? Hatte sie ihren Körper doch noch etwas im Griff? Sie spürte, wie die Kräfte sie allmählich wieder verließen während sie durch das Trümmerfeld rannte. Wollte ihr Körper sie jetzt doch in den Tod treiben? Ihr Körper erklomm eine der ausgebrannten Ruinen. Gab einen wütenden Schrei von sich. Und warf sich mit aller Kraft, die noch übrig geblieben war, gegen das geschwächte Glas. Lautes Klirren von splitterndem Glas. Sie spürte, wie ihr eh geschwächter Körper von den Glassplittern weiter zerschlitzt wurde, aber das kümmerte sie jetzt nicht mehr.
Noch bevor der Mann in der ersten Reihe überhaupt eine Chance gehabt hatte zu realisieren, was ihm bevorstand, war sie über ihm, messerscharfe Krallen drückten ihn zu Boden. Jetzt verstand sie, wieso ihr Körper die Frau nicht angegriffen hatte. Er hatte es als lohnenswerter betrachtet, zuerst die leichtere Beute zu erlegen... Sie schenkte dem Mann unter ihr einen letzten Blick, trieb ihre Zähne in seine Brust und riss ein ganzes Stück Fleisch heraus. Sie wollte ihn noch etwas leiden lassen, so wie er und seine Kollegen sie hatten leiden lassen. Mit Panik- und Schmerzgeweiteten Augen starrte er zu ihr hoch. Sie schenkte ihm so etwas wie ein blutiges Grinsen, genoss die neue Energie, die durch ihren Körper floss, bevor sie ihm die Kehle aus dem Körper riss und ihn in einen blutigen Haufen Fleisch verwandelte. Sie spürte, wie ihr Körper begann, sich zu regenerieren, während sie über dem stand, was von ihm übrig war, gab einen triumphierenden Schrei von sich, als sie ihre Krallen immer und immer wieder in ihr Werk rammte. Endlich hatten sich die restlichen Wissenschaftler aus ihrer Schreckstarre befreit, gebrüllte Befehle mischten sich mit panischen Schreien. Mit so einem Ausgang des Kampfes hatte wohl niemand gerechnet... "Die Fernbedienung!!! Wer hat die Fernbedienung?!" Die Fernbedienung. Dieses kleine Kästchen, das ihre gerade erst gewonnene Freiheit genauso schnell wieder beenden konnte. Ihre Sinne liefen auf Hochtouren. Sie musste den Typen finden, der die Fernbedienung hatte, und ihn umbringen, bevor er sie ausschalten konnte! Irgendwo in der Menge blitzt etwas metallisches auf. Sie stürmte darauf zu. Keine Zeit zu überprüfen, ob es wirklich die Fernbedienung war. Die meisten Forscher sprangen panisch zur Seite, die, die es nicht taten, wurden zerrissen. Sie hatte keine Zeit, mit ihnen zu spielen. Noch nicht. Mit einem gewaltigen Satz überbrückte sie die letzten Sitzreihen, die sie von ihrem Ziel trennten, und schlug zu. Der Mann in Blau starrte sie nur ungläubig über den dicken Rand seiner Brille an, als ihre Klauen seinen gesamten Arm mitsamt Fernbedienung in einem einzigen sauberen Hieb vom Körper trennten. Das Massaker konnte beginnen. Und zum ersten Mal würde sie nicht allzu viel Mitleid haben mit denen, die ihr Körper zerriss.
Ein heftiger Schmerz riss sie zurück ins Leben. Und noch bevor sie überhaupt realisieren konnte, dass sie noch am Leben war, hatten die Instinkte wieder ihren Körper übernommen. Der Geruch des Blutes war genug Anhaltspunkt für den alles entscheidenden Angriff, blitzschnell schoss ihr Oberkörper nach oben, messerscharfe Zähne bohrten sich in weiches Fleisch, rissen ein Stück Haut aus Zeros Hand. Eine Verletzung, die ihren Gegner wohl kaum behindern würde, jedoch gab ihr das Blut aus der kleinen Wunde genug Energie für einen weiteren Angriff. Blitzschnell war sie wieder auf den Beinen, eine Klaue schoss auf Zeros Oberkörper zu, riss eine weitere tiefe Wunde in ihren Körper, dunkles Blut rann an ihrer zerstörten Hand entlang, wurde durch die Haut aufgenommen. Nur Zeros unglaubliche Reflexe hatten sie vor Schlimmeren bewahrt. Langsam schleppte sich das Mädchen auf ihren Gegner zu. Das Blut ihres Gegners rann an ihren Mundwinkeln entlang, tropfte auf den staubbedeckten Boden und mischte sich mit ihrem, als sie, unendlich langsam, die Distanz zwischen ihr und ihrem Gegner wieder verringerte. Sie spürte, wie ihre gebrochenen Knochen von innen gegen die Haut drückten, doch die Muskulatur war schon wieder stark genug, um sie einigermaßen auf den Beinen zu halten. So würde sie keinen normalen Kampf überstehen. Doch ihr Gegner war angeschlagen. Zwar nicht so sehr wie sie, aber die Explosion hatte wohl auch an ihr ihre Spuren hinterlassen. Auch sie würde ihr nicht mehr viel entgegenzusetzen haben. Endlich hatte sie ihren Gegner erreicht. Fast glaubte sie, die ungläubigen Blicke der Wissenschaftler auf ihrer Haut spüren zu können. Ob es sie wohl amüsierte, wie sich zwei tödlich verwundete Unschuldige mit letzter Kraft vor ihren Augen zerfetzten? Ein letzter Blick zu ihrer Gegnerin. Fast spürte sie so etwas wie Mitleid mit ihr, ihren Traum von der Freiheit hier zu einem blutigen Ende bringen zu müssen. Doch ihr Körper kannte kein Mitleid mehr. Für ihn war es nur töten oder getötet werden. Ein letzter Augenkontakt, ihr gelang es, ihrem Körper ein leises Fiepen zu entringen, so etwas wie ein Versuch einer Entschuldigung. Dann spannten sich ihre Muskeln zum Sprung.
Eine Stimme in ihrem Unterbewusstsein riss sie zurück. Sie wollte, sie durfte diese Frau nicht töten! Sie wusste nicht genau wieso, aber sie konnte es nicht. Nicht mehr. Mit aller Macht, die ihr noch verblieben war, stemmte sie sich gegen den Instinkt, ihren Gegner zu töten. Sie wusste, dass es nicht klappen würde. Doch dieses Mal, das erste Mal seit sie sich erinnern konnte, zögerte ihr Körper. Ein Zögern, das ihr in jeder anderen Situation wohl zum Verhängnis geworden wäre. Ihr Körper änderte die Absprungrichtung. Stürzte mit voller Geschwindigkeit zurück in das, was von der Stadt in der Kuppel übriggeblieben war. Sie verstand nicht, wieso sie ihren Gegner hatte verschonen können. War es ihr Einfluss gewesen? Hatte sie ihren Körper doch noch etwas im Griff? Sie spürte, wie die Kräfte sie allmählich wieder verließen während sie durch das Trümmerfeld rannte. Wollte ihr Körper sie jetzt doch in den Tod treiben? Ihr Körper erklomm eine der ausgebrannten Ruinen. Gab einen wütenden Schrei von sich. Und warf sich mit aller Kraft, die noch übrig geblieben war, gegen das geschwächte Glas. Lautes Klirren von splitterndem Glas. Sie spürte, wie ihr eh geschwächter Körper von den Glassplittern weiter zerschlitzt wurde, aber das kümmerte sie jetzt nicht mehr.
Noch bevor der Mann in der ersten Reihe überhaupt eine Chance gehabt hatte zu realisieren, was ihm bevorstand, war sie über ihm, messerscharfe Krallen drückten ihn zu Boden. Jetzt verstand sie, wieso ihr Körper die Frau nicht angegriffen hatte. Er hatte es als lohnenswerter betrachtet, zuerst die leichtere Beute zu erlegen... Sie schenkte dem Mann unter ihr einen letzten Blick, trieb ihre Zähne in seine Brust und riss ein ganzes Stück Fleisch heraus. Sie wollte ihn noch etwas leiden lassen, so wie er und seine Kollegen sie hatten leiden lassen. Mit Panik- und Schmerzgeweiteten Augen starrte er zu ihr hoch. Sie schenkte ihm so etwas wie ein blutiges Grinsen, genoss die neue Energie, die durch ihren Körper floss, bevor sie ihm die Kehle aus dem Körper riss und ihn in einen blutigen Haufen Fleisch verwandelte. Sie spürte, wie ihr Körper begann, sich zu regenerieren, während sie über dem stand, was von ihm übrig war, gab einen triumphierenden Schrei von sich, als sie ihre Krallen immer und immer wieder in ihr Werk rammte. Endlich hatten sich die restlichen Wissenschaftler aus ihrer Schreckstarre befreit, gebrüllte Befehle mischten sich mit panischen Schreien. Mit so einem Ausgang des Kampfes hatte wohl niemand gerechnet... "Die Fernbedienung!!! Wer hat die Fernbedienung?!" Die Fernbedienung. Dieses kleine Kästchen, das ihre gerade erst gewonnene Freiheit genauso schnell wieder beenden konnte. Ihre Sinne liefen auf Hochtouren. Sie musste den Typen finden, der die Fernbedienung hatte, und ihn umbringen, bevor er sie ausschalten konnte! Irgendwo in der Menge blitzt etwas metallisches auf. Sie stürmte darauf zu. Keine Zeit zu überprüfen, ob es wirklich die Fernbedienung war. Die meisten Forscher sprangen panisch zur Seite, die, die es nicht taten, wurden zerrissen. Sie hatte keine Zeit, mit ihnen zu spielen. Noch nicht. Mit einem gewaltigen Satz überbrückte sie die letzten Sitzreihen, die sie von ihrem Ziel trennten, und schlug zu. Der Mann in Blau starrte sie nur ungläubig über den dicken Rand seiner Brille an, als ihre Klauen seinen gesamten Arm mitsamt Fernbedienung in einem einzigen sauberen Hieb vom Körper trennten. Das Massaker konnte beginnen. Und zum ersten Mal würde sie nicht allzu viel Mitleid haben mit denen, die ihr Körper zerriss.
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